Symbolbild© DWDL
Der ehemalige ORF-Generaldirektor Gerhard Weis ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Weis war zwischen 1998 und 2001 ORF-Chef und wurde von ÖVP und FPÖ abgesägt, die dafür extra ein neues ORF-Gesetz auf den Weg brachten. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitete er bereits seit 1967, zunächst war er innenpolitischer Redakteur, später Ressortleiter Innenpolitik, Chef der Presseabteilung, Hörfunkintendant und auch Chef des Wiener Landesstudios. Während seiner Zeit als Chefredakteur in der Generalintendanz entstanden 3sat, der Teletext sowie die bis heute sehr erfolgreichen "Bundesland heute"-Sendungen. Als Generaldirektor brachte er zudem die "Barbara Karlich Show", "Die Millionenshow" oder auch "Taxi Orange" auf Sendung. "Der Tod von Gerhard Weis macht mich tief betroffen", sagt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Weis sei einer "der großen Architekten eines modernen, vielfältigen und relevanten ORF" gewesen. Wrabetz: "Er hat nicht nur die Regionalisierung und ‚Verösterreicherung‘ vorangetrieben, sondern den ORF auch als Fenster zur Welt etwa mit der Teilnahme an 3sat aufgebaut. Er hat Info-, Kultur- und Wissenschaftssäulen errichtet, auf denen das ORF-Programm heutzutage noch ruht. Und er hat in einer Zeit der schnell wachsenden Konkurrenz die Grundsteine für die erfolgreiche Flottenstrategie des Unternehmens gelegt. Ohne Gerhard Weis wäre der ORF heute nicht einer der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Sender Europas."

ServusTV© ServusTV
ServusTV hat seine Investitionen in den Sport zuletzt stark ausgebaut. So zeigt man viel Tennis, MotoGP und bald auch den deutschen DFB-Pokal. Sportchef Christian Nehiba sagt in einem Interview mit dem "Kurier", man habe innerhalb "kürzester Zeit" Tennis beim Sender etabliert. Geschafft hat man das mit einem starken Fokus auf Dominic Thiem. "Die Tennis-Fans folgen den Spielern und suchen sich damit die Plattform, wo sie sie sehen können. Die offenkundige Zugkraft Thiems hat uns da eine sehr, sehr erfreuliche Entwicklung beschert", sagt Nehiba. Es sei das Ziel, ServusTV auch als Tennis-Seder zu positionieren. Helfen sollen dabei auch die Australian Open, die man ja seit diesem Jahr zeigt. Auch mit der MotoGP zeigt sich Nehiba zufrieden - vor allem auch was die Performance in Deutschland angeht. "Wir haben nicht nur in Österreich hohe Quoten, sondern wir sind in Deutschland gleich von Anbeginn zumindest auf dem Niveau des Vorgängersenders", sagt er. Zuvor zeigte Eurosport die Rennserie. Den Fußball bezeichnet Nehiba als "dritte Säule" im Sport-Programm des Senders. "Wir stehen zwar noch am Anfang, aber der DFB-Pokal ist ein attraktiver Einstieg - wie deutsche Bundesliga, nur spannender, weil emotionaler." Allerdings wird auch Das Erste in Österreich den DFB-Pokal zeigen - hier erwartet ServusTV also harte Konkurrenz. 

Helmut Brandstätter© Kurier
Jetzt ist es offiziell: Helmut Brandstätter wird für die Neos in den kommenden Wahlkampf ziehen. Der Journalist hatte erst in der vergangenen Woche sein Amt als "Kurier"-Herausgeber zurückgelegt, kurz darauf trennten sich Verlag und Journalist (DWDL.de berichtete), bis vergangenen Herbst war er auch Chefredakteur der Tageszeitung. Bei den liberalen Neos steht er auf Listenplatz zwei, hat also gute Chancen, demnächst im Nationalrat zu sitzen. "Helmut Brandstätter ist für mich der ideale Partner von A bis Z, von Anstand bis Zukunft", sagt Parteichefin Beate Meinl-Reisinger. Dennoch wird Brandstätter nicht in die Partei eintreten. 

Patricia Pawlicki© ORF/Günther Pichlkostner
Brandstätters Neos-Kandidatur hat eventuell auch Auswirkungen im ORF - genau genommen auf seine Frau. Patricia Pawlicki moderiert beim Sender das Magazin "Hohes Haus", in dem es um die politische Arbeit in Nationalrat und Bundesrat geht. Auch die Diskussionssendungen "Runder Tisch" und "Pressestunde" werden hin und wieder von Pawlicki präsentiert. Es ist nicht anzunehmen, dass Pawlicki demnächst ihren Mann in einer der Sendungen interviewt. Vom ORF heißt es gegenüber der APA, dass man über die Personalie zu "gegebenem Zeitpunkt" entscheiden wolle. Pawlickis journalistische Integrität stehe "außer Streit", aber man müsse trotzdem jeglichen Anschein einer möglichen Parteilichkeit vermeiden. Das führe sonst unweigerlich zu einem Vertrauensverlust beim Publikum.  

Österreich in Zahlen

The Masked Singer - Panther© ProSieben
"The Masked Singer" hat auch in Österreich einen neuen Rekord eingefahren. Der Marktanteil in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen lag am vergangenen Donnerstag bei 20,8 Prozent und war damit so hoch wie noch nie. Im Schnitt kam die Show bei ProSieben Austria auf 200.000 Zuschauer, auch das ist für den Sender ein hervorragender Wert, aber kein Rekord. Derweil kann man sich auch bei RTL freuen, denn "Das Sommerhaus der Stars" war auch in Österreich beliebt. 137.000 Menschen sahen sich den Auftakt vor einer Woche an, der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe lag mit 10,2 Prozent deutlich über dem Senderschnitt. Auch für "Die Bachelorette" lief es vergleichsweise gut, die Kuppelsendung lag mit 7,5 Prozent aber deutlich hinter dem "Sommerhaus". 

Herbert Kickl bei Talk im Hangar-7© ServusTV / Neumayr / Leo
ServusTV hat letzte Woche zwei Sonderausgaben von "Talk im Hangar-7" ausgestrahlt und darin jeweils Einzelinterview mit Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) geführt. Das Ergebnis: Den Kurz-Auftritt sahen sich im Schnitt 151.000 Menschen an, Kickl kam danach sogar auf 173.000. Damit lag ServusTV sogar vor ORF eins. Während ServusTV mit Kurz auf 6,7 Prozent Marktanteil kam, waren bei Kickl sogar 10,0 Prozent drin. Bei den 12- bis 49-Jährigen holte der Sender mit der zweiten Ausgabe 6,8 Prozent. Das sind laut ServusTV die besten Werte, die "Talk im Hangar-7" jemals eingefahren hat

Was noch zu sagen wäre…

"Ich glaube, den wenigsten Politikern passiert etwas Spontanes. Natürlich mit Ausnahmen, etwa Frank Stronach."
ORF-Moderator Tobias Pötzelsberger im "Standard"-Interview