Das Kurier Medienhaus und Helmut Brandstätter gehen getrennte Wege. Der 64-Jährige wird künftig nicht mehr Herausgeber des "Kurier" sein, er lege die Funktion auf eigenen Wunsch nieder, heißt es nun in einer Mitteilung des Verlags. Das kommt nicht überraschend: Schon seit Tagen wird spekuliert, Brandstätter könnte kurz vor einem Wechsel in die Politik stehen. Zuletzt durfte er deshalb schon keine Texte mehr im "Kurier" veröffentlichen (DWDL.de berichtete). 

Brandstätter war von 2010 bis zum vergangenen Jahr Chefredakteur der Tageszeitung und seit 2013 auch Herausgeber. Zuvor war er zwischen 1997 und 2003 Geschäftsführer beim Nachrichtensender n-tv. Wohin es ihn künftig genau verschlägt, ist aber auch nach seinem Abgang beim "Kurier" noch nicht endgültig klar. Er wolle am Donnerstag bekanntgeben, ob er weiterhin in der Medienbranche arbeiten werde oder in die Politik wechsle. "In jedem Fall werde ich für einen starken, kritischen und unabhängigen Journalismus kämpfen, den Österreich dringend braucht", so Brandstätter. 

Zuletzt verdichteten sich die Gerüchte, dass Brandstätter zur Partei Neos gehen könnte. Derzeit soll es darum gehen, auf welchem Listenplatz bei der kommenden Nationalratswahl Brandstätter stehen könnte. Je nachdem würde dann ein Einzug ins Parlament sehr wahrscheinlich oder eben auch nicht sein. 

"Ich bedanke mich bei Helmut Brandstätter für fast ein Jahrzehnt, in dem er den ‘Kurier’ erfolgreich begleitet hat, davon knapp sechs Jahre in der wichtigen Rolle als Herausgeber. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass der ‘Kurier’ in einem herausfordernden Medienmarkt seine Reichweite stabil halten konnte. Gleichzeitig hat er als Medienprofi maßgeblich zur Erneuerung und digitalen Transformation des Kurier-Medienhauses beigetragen – ohne dabei unseren hohen Qualitätsaspekt aus den Augen zu verlieren", sagt Thomas Kralinger, Geschäftsführer des Kurier Medienhaus.