Alexander Wrabetz© ORF/Thomas Ramstorfer
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat erneut von der Politik die Umsetzung eines "Digitalpakets" gefordert. So solle die Politik schnell die Voraussetzungen für den geplanten ORF-Player schaffen, Wrabetz will Inhalte dann länger anbieten als bislang und auch "online first" ausspielen. Zuletzt hatte sich bereits P7S1P4-Chef Markus Breitenecker gegen einen ORF-Player ausgesprochen (DWDL.de berichtete). Überhaupt nicht gut sind die Forderungen des ORF-Chefs zudem beim Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) angekommen. Deren Geschäftsführerin Corinna Drumm sagt, es bedarf keiner Gesetzesänderung, es gebe jetzt schon entsprechende Möglichkeiten für den ORF. Dass Wrabetz bei der Forderung nach Streichung der 7-Tage-Regelung die BBC als Beispiel nimmt, stört Drumm besonders. Sie sagt: "Der britische öffentlich-rechtliche Anbieter unterliegt in vielen Bereichen wesentlich stärkeren Beschränkungen als der ORF." So sei die BBC komplett werbefrei und könne den Werbemarkt also nicht so sehr verzerren durch die Ausweitung der Standzeiten in der Mediathek. Der ORF hätte dagegen in "sehr vielen Bereichen deutlich weitreichendere Freiheiten" als die BBC. "Sich nun gerade jenen Bereich als Vorbild herauszupicken, in dem umgekehrt die BBC mehr Spielräume hat, ist fadenscheinig."

1er Quiz© ORF
Der ORF hat seine Pläne für ein neues Vorabend-Quiz in ORF 1 konkretisiert. Die Sendung trägt den (Arbeits)Titel "1erQuiz" und wird ab dem 2. Dezember immer wochentags um 18:50 Uhr zu sehen sein. Derzeit läuft die Suche nach Kandidaten. Inhaltlich dreht sich beim neuen Quiz alles um einen gesuchten Begriff, die Zweierteams erhalten insgesamt vier Hinweise, von denen aber nur drei richtig sind. Gleichzeitig gibt es immer wieder falsche Fährten. Für jede richtige Antwort erhalten die Spielerinnen und Spieler 100 Euro. Nach oben gibt es keine Grenze, denn das Spiel ist erst dann zu Ende, wenn sich ein Team dazu entschließt, auszusteigen und mit dem bisherigen Gewinn das Studio zu verlassen, oder wenn eine Frage falsch beantwortet wird. In letzterem Fall verliert das Team aber alles, was bis dahin erspielt wurde.

Gerold Rudle© Puls 4/Gerry Frank
Puls 4 hat die neue Staffel von "Sehr Witzig!? - Der Witze-Stammtisch" angekündigt, die frischen Folgen sind ab dem 7. Oktober immer montags ab 21:15 Uhr zu sehen - und es wird zu einer gewichtigen Änderung kommen. Kabarettist und Schauspieler Gerold Rudle wird nämlich Moderator der Witze-Sendung. Weiterhin in der Sendung zu sehen sein werden Lydia Prenner-Kasper und Harry Prünster. Gery Seidl, Gerald Fleischhacker und Angelika Niedetzky gehören künftig nicht mehr zum festen Ensemble. Der 56-jährige Rudle sagt zu seinem neuen Job: "In meinem Alter noch einmal 'der Neue' sein zu dürfen, da konnte ich nicht nein sagen. An sich bin ich ja ein 'Rudltier', und jetzt bin ich das Alphamännchen. Zu moderieren ist genau das, was ich jetzt unbedingt machen will. Ich freue mich nicht nur auf den Stammtisch und die Witze, die mich bei 'Sehr Witzig!?' erwarten. Es sind die Leute, die wir dort begrüßen dürfen, die mich reizen." Bereits am 30. September zeigt Puls 4 ab 20:15 Uhr ein "Sehr Witzig?!"-Wahlspecial mit den besten Politikerwitzen - einen Tag zuvor findet die Nationalratswahl statt. 

ORF 1© ORF
ORF 1 arbeitet an einem neuen Wissensmagazin, das hat Wissenschaftschef Thomas Matzek vor einigen Tagen vor dem Publikumsrat angekündigt. Das neue Format soll 2020 auf Sendung gehen. Der Sendeplatz steht derzeit noch nicht fest, Matzek kann sich offenbar eine Programmierung am Donnerstagabend vorstellen. In Abstimmung mit "Magazin 1" und "Talk 1" könnte das neue Format Themen vertiefen. Grundsätzlich wolle er Senderchefin Lisa Totzauer beim Sendeplatz aber nicht vorgreifen. 

Österreich in Zahlen

Franziska Knuppe und Sascha Lilic© Puls 4/Gerry Frank
Das hatte man sich bei Puls 4 wohl ganz anders vorgestellt: Die neue Staffel von "Austria’s Next Topmodel", auf die die Fans des Formats lange warten mussten, ist mit enttäuschenden Quoten gestartet. Nur 67.000 Menschen sahen sich die erste Ausgabe der Modelsuche an, 41.000 davon waren zwischen 12 und 49 Jahren alt. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag damit bei sehr überschaubaren 4,0 Prozent - den Senderschnitt hat "Austria’s Next Topmodel" damit überraschend verfehlt. Die letzte Staffel, die 2017 bei ATV zu sehen war, startete noch mit mehr als doppelt so vielen Zuschauern, 147.000 Menschen sahen damals zu. Auch die siebte Staffel bei Puls 4 hatte zum Auftakt mehr als 100.000 Zuschauer. Besser lief es für den Sender am Montag mit den Wahlduellen. Diese kamen alle im Schnitt auf 11,4 Prozent Marktanteil, das Duell zwischen Sebastian Kurz und Beate Meinl-Reisinger erreichte sogar 17,9 Prozent. Letzteres wurde im Schnitt von 187.000 Menschen gesehen. 

Vorstadtweiber© ORF/MR Film/Petro Domenigg
Am Montag sind zudem auch die "Vorstadtweiber" im ORF zurückgekehrt. Die erste Folge der vierten Staffel erreichte im Schnitt 610.000 Zuschauer, damit waren beim Gesamtpublikum 20 Prozent Marktanteil drin. Die Serie lag damit weit über dem Senderschnitt, gleichzeitig war es der schwächste Staffelstart aller Zeiten, dennoch kann man bei ORF 1 natürlich zufrieden sein. "Grey’s Anatomy" kam im Anschluss nur noch auf 281.000 Zuschauer und 10 Prozent. In ORF 2 kehrte derweil die "Millionenshow" aus der Sommerpause zurück und erreichte 593.000 Zuschauer, damit waren 19 Prozent drin. 

Peter Klien© ORF/Roman Zach-Kiesling
Die neue Satire-Sendung "Gute Nacht Österreich" mit Peter Klien hat einen guten Start in ORF 1 hingelegt. 284.000 Menschen sahen sich den Auftakt am vergangenen Donnerstag an, das entsprach einem Marktanteil in Höhe von 12 Prozent. Klien konnte damit vor allem die Werte des ebenfalls neuen "Talk 1" deutlich steigern, das kam im Vorfeld nur auf 189.000 Zuschauer und sieben Prozent Marktanteil. 

Arabella Kiesbauer© ATV
Sehr gut gestartet ist unterdessen die neue Staffel von "Bauer sucht Frau" bei ATV. 296.000 Menschen schalteten ein, die Kuppelsendung war damit das erfolgreichste ATV-Format der vergangenen Woche. In der Spitze sahen 330.000 Menschen zu. Bei den werberelevanten Zuschauern im Alter zwischen 12 und 49 Jahren erzielte ATV mit der Sendung starke 15 Prozent Marktanteil, das ist rund dreimal so viel wie der aktuelle Senderschnitt. 

Was noch zu sagen wäre…

"Der ORF sagt besser nichts gegen die FPÖ, sonst gibt es Schwierigkeiten."
Robert Stachel von "Maschek" über den vom ORF angeordneten Piepton beim Wort "Neonazi", als es um Heinz-Christian Strache ging (kurier.at