Alexander Wrabetz© ORF/Thomas Ramstorfer
Der ORF will im kommenden Jahr offenbar 75 Millionen Euro einsparen. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz soll den Stiftungsrat entsprechend informiert haben, berichtet die Nachrichtenagentur APA. Demnach begründet Wrabetz die Einsparungen mit der Notwendigkeit, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Die entsprechenden Maßnahmen sollen alle Bereiche des Unternehmens betreffen, insbesondere die Sach- und Personalkosten. Das Sparprogramm sei "eine der größten Herausforderungen in der Geschichte des ORF", so Wrabetz in dem Schreiben an die Stiftungsräte. In den kommenden Monaten sollen einzelne Maßnahmen erarbeitet und dem Aufsichtsgremium zur Kontrolle vorgelegt werden. In diesem Jahr wird der ORF sehr wahrscheinlich einen Verlust einfahren, im schlimmsten Fall werden es wohl rund 50 Millionen Euro minus (DWDL.de berichtete). 

ServusTV© ServusTV
ServusTV hat eine neue Talksendung angekündigt, die sich ganz konkret mit den Auswirkungen des Coronavirus beschäftigen soll. In "Corona Forum" wolle man Menschen eine Stimme geben, die in der bisherigen Berichterstattung noch nicht gehört worden seien, heißt es vom Sender. Die Sendung startet bereits am kommenden Mittwoch, den 3. Juni, um 21:15 Uhr und wird live ausgestrahlt. "Neben dem Publikum im Studio bekommen Zuschauer via Facebook Live die Chance, durch Fragen die Entscheidungsträger auf den Prüfstand zu stellen", so der Sender. Moderiert wird "Corona Forum" von Karin Kraml, sie soll mit den Gästen Inhalte, konfrontative Meinungen und Lösungsansätze diskutieren. In der ersten Sendung geht es um durch Corona verschobene Operationen.

ZiB-Grafik© Screenshot ORF
Die Haupt-Nachrichtensendung des ORF, die "ZiB 1", hat zuletzt für Kritik gesorgt. In einer Ausgabe der vergangenen Woche hatte man "systemrelevante Berufe" eingeblendet und mit einer Grafik bebildert. Neben Gesundheitspersonal, PolizistInnen und PaketträgerInnen war darauf auch eine weibliche Putzkraft mit Kopftuch zu sehen. Daraufhin gab es Kritik, dass diese Bebilderung Stereotype fördern würde. Der Sender entschuldigte sich daraufhin und sprach von "berechtigter Kritik". Man habe mit der Grafik ungewollt Vorurteile bedient, die Grafik hätte so nicht auf Sendung gehen dürfen. "Wegen technischer Probleme war auch die Letztkontrolle vor der Sendung nicht mehr möglich. Wir passen künftig besser auf".

Österreich in Zahlen 

ORF 1© ORF
ORF 1 ist im Mai erneut stark unter die Räder gekommen und erzielte lediglich einen Monatsmarktanteil in Höhe von 6,4 Prozent. Das waren noch einmal etwas weniger als beim historischen Tiefststand, der bislang 6,5 Prozent betrug und erstmals im August 2019 und zuletzt im April 2020 erzielt wurde. Während die Daytime weiterhin überwiegend katastrophal läuft, kann man auch mit Wiederholungen in der Montags-Primetime derzeit keinen Blumentopf gewinnen. Auch der Mittwoch mit den Eigenproduktionen machte zuletzt große Probleme und ganz grundsätzlich fehlen dem Sender Sport-Übertragungen. Zumindest letzteres sollte sich im Juni bessern, hier wird ORF 1 etliche Bundesliga-Spiele übertragen, die man sich von Sky gesichert hatte. 

ORF 2© ORF
Im Gegensatz zu ORF 1 ist ORF 2 weiterhin sehr erfolgreich unterwegs und erreichte im Mai 21,7 Prozent Marktanteil. Zum Vergleich: 2019 erzielte der Sender im Schnitt rund 20 Prozent. Gleichzeitig normalisiert sich die Lage beim Sender wieder. Im März, zur Hochphase der Coronakrise, erreichte man 26,2 Prozent Monatsmarktanteil, im April waren es noch 23,7 Prozent. Das Interesse an den News-Sendungen ist zwar immer noch hoch, aber eben nicht mehr so gigantisch hoch, als teilweise sogar neue Allzeit-Rekorde drin waren. Bei den 12- bis 49-Jährigen lag ORF 2 übrigens bei 11,2 Prozent und landete damit deutlich vor dem eigentlich jüngeren ORF 1, das 10,0 Prozent holte.  

ATV / Servus TV / Puls 4Bei den Privaten lagen Puls 4 und ServusTV mit jeweils 3,3 Prozent Marktanteil im Mai gleichauf, ATV (3,4 Prozent) war nur etwas erfolgreicher. Beim jungen Publikum zwischen 12 und 49 Jahren war der Abstand größer: ATV und Puls 4 kamen jeweils auf 4,8 Prozent Marktanteil, ServusTV lag bei der Hälfte - also 2,4 Prozent. 

oe24.tv© Mediengruppe Österreich
Spannend ist auch ein Blick auf die privaten News-Sender: Während oe24.TV im Mai erneut stark performte und in der Zielgruppe auf 1,0 Prozent Marktanteil kam, musste sich Puls 24 hier geschlagen geben. Der Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe erreichte 0,6 Prozent. Auch insgesamt lag oe24.TV mit 0,8 Prozent vor Puls 24, das 0,5 Prozent erzielte. Grundsätzlich zeigt sich auch bei den News-Sendern ein etwas nachlassendes Interesse im Vergleich zum März und April. Beide Kanälen liegen aber noch immer bei sehr starken Werten. 

Was noch zu sagen wäre...

 

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.