Gott von Ferdinand von Schirach © ARD Degeto/Moovie GmbH/Julia Terjung
Eigentlich wollte der ORF am 23. November parallel zur ARD-Ausstrahlung die Verfilmung des Schirach-Stücks "Gott" ins Programm zu nehmen. Vor dem Hintergrund der Terror-Tat in Wien hat der öffentlich-rechtliche Sender jetzt jedoch angekündigt, den Film zu verschieben. In einem von Programmdirektorin Kathrin Zechner verfassten Schreiben an die Eurovisions-Partner wird die besonders herausfordernde Situation, die auf das nach dem Terror in Wien noch in Staatstrauer befindliche Österreich in den kommenden Tagen und Wochen zukomme, genannt. "Diese geballte gesellschaftliche Belastung verunmöglicht jenen Diskussionsraum, den dieses besonders wichtige Thema verdient und braucht", so Zechner. Die Einschätzung stütze sich auf die professionelle Expertise aus den Krisenstäben des Landes. Wann genau "Gott" stattdessen zu sehen sein wird, ist nicht bekannt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer könnten den Film und die anschließende Diskussion über Sterbehilfe jedoch theoretisch Ende des Monats im Ersten sehen.

Vienna Blood © ZDF/Petro Domenigg
Auf die Ausstrahlung des dritten "Vienna Blood"-Films, den der ORF in der vorigen Woche vorzeitig abgebrochen hatte, will der Sender allerdings nicht verzichten. An diesem Mittwoch werden Matthew Beard und Juergen Maurer um 20:15 Uhr in ORF 2 noch einmal ihre Ermittlungen im Fall "Der verlorene Sohn" aufnehmen. Basierend auf den "Liebermann"-Romanen von Frank Tallis geht das ungleiche Duo in der historischen Krimireihe erneut in den dunkleren Regionen des schillernden Wiens der Jahrhundertwende auf unkonventionelle Spurensuche. Derzeit entsteht bereits die zweite Staffel von "Vienna Blood", die vermutlich im kommenden Jahr ausgestrahlt werden soll.

oe24 © Mediengruppe Österreich
1450 Beschwerden erhielt der österreichische Presserat wegen der Berichterstattung über den Terroranschlag in Wien - die meisten davon wegen Wolfgang Fellners TV-Sender oe24.tv, der zahlreiche Videos und Bilder der Tatort und der Tatorte verbreitete. Nachdem mehrere Werbekunden den Stopp ihrer Anzeigen ankündigten (DWDL.de berichtete), entschuldigte sich Chefredakteur Niki Fellner einem "Die Presse"-Bericht zufolge für das Vorgehen, das "die Gefühle zahlreicher Zuseher verletzt" habe. Zwar wolle man sich "in aller Form entschuldigen", erklärte er, stellte zugleich aber klar, dass ein besonders kritisiertes Video "nicht von oe24.TV, sondern vom israelischen Fernsehen" stamme man die Szene am Montag "bereits ab 23:00" Uhr nicht mehr gespielt habe. Die umstrittene Berichterstattung hat mittlerweile auch eine Diskussion über eine mögliche Neuordnung der Medienförderung nach sich gezogen.

ORF © ORF
Während einer Demonstration von Kritikern der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist ein ORF-Kamerateam attackiert worden. "Es kam zu einem kurzen Zwischenfall, bei dem ein ORF-Kamerateam attackiert und an der Arbeit gehindert wurde", bestätigte das ORF-Landesstudio Wien dem "Standard". "Die ORF-Journalisten haben noch während des Vorfalls die Polizei informiert, die umgehend einschritt und für die Sicherheit des ORF-Teams sorgte." Die Polizei wiederum erklärte, das Kamerateam sei durch die anwesenden Beamten "bestmöglich vor Störaktionen abgeschirmt" worden. "Natürlich ist die Wiener Polizei bedacht darauf, die Pressefreiheit zu bewahren und unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit, solchen dynamischen Situationen mit Dialog und Deeskalation entgegenzutreten", erklärte die Polizei auf "Standard"-Anfrage.

Advent, Advent © ATV
Unter dem Titel "Advent, Advent" startet ATV eine neue Reportage-Reihe über die Vorweihnachtszeit. In der ersten Folge werden Menschen begleitet, die tausende Euro für blickende Lichter an der Häuserwand ausgeben. Neben den Weihnachtsfans zeigt ATV in den weiteren drei Ausgaben auch Menschen, die Weihnachten eigentlich ganz abschaffen wollen und bei Whams "Last Christmas" regelmäßig Bauchschmerzen bekommen. Außerdem gibt es einen Einblick in das harte Geschäft rund um Weihnachten. So werden Personen vorgestellt, die mit ihrem Jobs rund um diese Jahreszeit am meisten Geld verdienen. Zudem begleitet ATV aber auch einsame Herzen, die ihr Weihnachtsfest feucht-fröhlich im Gasthaus oder am Würstelstand verbringen. Und auch für Richard Lugner ist innerhalb der Sendung Platz. Zu sehen ist "Advent, Advent" ab dem 22. November sonntags um 21:20 Uhr.

Österreich in Zahlen

Letzter Wille © ORF/Thomas Ramstorfer
Die neue ORF-1-Serie "Letzter Wille" hat am Montagabend einen sehr erfolgreichen Auftakt hingelegt. 657.000 Zuschauer zählte die erste Folge, die damit beim Gesamtpublikum auf einen hervorragenden Marktanteil von 18 Prozent kam. Das war weit mehr als der Senderschnitt. Geschlagen geben musste sich "Der letzte Wille" jedoch der "Millionenshow", die parallel dazu in ORF 2 sogar auf 729.000 Zuschauer sowie 20 Prozent Marktanteil kam. Punkten konnte ORF 1 zudem am Freitag mit "Dancing Stars": 790.000 Zuschauer entschieden sich für die Live-Show. Und am Samstag war der Sender dann auch noch mit der Komödie "Dampfnudelblues" gefragt, die von 604.000 Zuschauern gesehen wurde.

Andy Borg © SWR/Kimmig/Kerstin Joensson
Eine Premiere gab es am Samstagabend in ORF 2: Erstmals übernahm der Sender die SWR-Musikshow "Schlagerspaß mit Andy Borg". Während diese in Deutschland bundesweit von mehr als 1,7 Millionen Zuschauern gesehen wurde, schalteten im ORF weitere 665.000 Zuschauer ein. Damit erzielte der Sender einen guten Marktanteil von 18 Prozent beim Gesamtpublikum. Abseits der Informationssendungen, die vor dem Hintergrund von Corona und Terror-Anschlag teils rund zwei Millionen Zuschauern zählte, gehörte der Münsteraner "Tatort" zu den größten Quoten-Hits der Woche. 992.000 Zuschauer verfolgten den Krimi in ORF 2, sodass der Marktanteil bei 25 Prozent lag. Weitere 161.000 Zuschauer entschieden sich für die Ausstrahlung im Ersten.