Wolfgang Fellner © IMAGO / Hartenfelser Wolfgang Fellner
Für viele Schlagzeilen weit über die Medienbranche hinaus sorgte in der vergangenen Woche Wolfgang Fellner, Chef seiner Mediengruppe Österreich (oe24). Wie die "Zeit" berichtet, gibt es Belästigungsvorwürfe gegen den einflussreichen Journalisten. Eine Moderatorin seines TV-Senders, oe24.TV, klagt gegen ihren Rausschmiss, dieser soll angeblich erfolgt sein, weil sie ihm sexuelle Belästigung vorwarf. Fellner will gerichtlich erwirken, dass sie diese Vorwürfe zurücknimmt. Vergangene Woche trafen sich die Parteien erneut vor Gericht und Fellner wies die Vorwürfe der sexuellen Belästigung zurück. Vor Gericht wurde unter anderem die Abschrift eines Tonmitschnitts eingebracht, darin sagte Fellner zur Moderatorin: "Du schaust aus wie eine Nutte". Dies sei nicht als Belästigung gemeint gewesen, sondern eine Aussage über ihr Styling, rechtfertigte sich Fellner. Der Anwalt der Moderatorin spricht von einer "extrem toxischen Arbeitsatmosphäre". Ein Urteil ist noch nicht gefallen, die Verhandlung soll im September fortgesetzt werden. Ende Mai geht’s vor Gericht um die Unterlassungserklärung Fellners gegen die Moderatorin. 

oe24.tv © Mediengruppe Österreich
oe24.TV hat sich Sublizenzen vom ORF an der anstehenden Fußball-EM gesichert. Ab dem 11. Juni will man Highlights von allen 51 Spielen des Turniers zeigen und neun Matches zusätzlich live ausstrahlen - sechs davon wird man exklusiv im Programm haben. Exklusiv zeigt man etwa die Begegnung zwischen der Schweiz und der Türkei am 20. Juni oder auch das Match zwischen Tschechien und England am 22. Juni. Auch das Deutschland-Spiel gegen Ungarn am 23. Juni gibt’s in Österreich nur bei oe24.TV. Zusammen mit dem ORF zeigt man das Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien sowie die beiden Spiele der deutschen Nationalelf gegen Frankreich und Portugal. Alle anderen Spiele sind exklusiv im ORF zu sehen. 

© ProSiebenSat.1Puls 4
ProSiebenSat.1Puls4 hat sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben und das interne Nachhaltigkeitsprogramm 4Sustainability gestartet. So will man bis 2030 klimaneutral arbeiten, dazu will man ab diesem Frühling ein Maßnahmenkatalog zum Schutz von Umwelt und Klima für alle TV- und Medienproduktionen einführen. Darüber hat man sich als Partner des SDG Media Compact der Vereinten Nationen dazu verpflichtet,  über den globalen Fortschritt bei der Erreichung der Ziele bis 2030 zu berichten. Zudem will man die Öffentlichkeit über Nachhaltigkeitsthemen informieren. "Wir wollen nicht nur ein Zeichen setzen, sondern viel bewirken – und zwar jetzt. [...] Zehn Project Task Forces wurden im ersten Quartal 2021 ins Leben gerufen. Diese Teams haben allgemeine Ziele festgelegt, Herausforderungen identifiziert und arbeiten an der Entwicklung von Roadmaps mit spezifischen Zielen und Indikatoren", sagt Naomi Hunt, Head of Transformation und CEO Office bei ProSiebenSat.1Puls4. 

Funke © Funke
Nächster Rückschlag für die Funke Mediengruppe im Kampf um die Macht bei der "Kronen Zeitung". Ein Schweizer Bundesgericht hat nun eine Beschwerde des deutschen Medienunternehmens abgewiesen. Konkret ging es um zwei Rahmenvereinbarungen aus den 80er Jahren, die die Rechtsverhältnisse zwischen den "Krone"-Gesellschaftern klären - und nach wie vor gültig sind. Das hatte bereits ein Schiedsgericht im vergangenen Jahr entschieden. Eine entsprechende Beschwerde von Funke dagegen hat das Bundesgericht nun abgewiesen. Die "Krone" gehört je zur Hälfte Funke und der Familie Dichand. Allerdings hatte Funke der Verlegerfamilie einst umfassende Sonderrechte eingeräumt, diese versucht man schon seit Jahren loszuwerden - bislang ohne Erfolg

Gerhard Jelinek © Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com Gerhard Jelinek
ServusTV hat Gerhard Jelinek verpflichtet und ihn zum Leiter der Talk-Formate des Senders gemacht. Damit verantwortet er ab sofort unter anderem die beiden Formate "Talk im Hangar-7" und "Links. Rechts. Mitte - Duell der Meinungsmacher". Er folgt damit auf Rainer Fleckl, der gegenüber dem "Standard" erklärt, er gehe auf eigenen Wunsch und arbeite an neuen Projekte in der Selbstständigkeit. Jelinek arbeitet bis 2019 für den ORF als Leiter der Abteilung Dokumentation und Zeitgeschichte sowie an den Sendungen "Report", "Offen gesagt", "Newton" und "Stöckl". "Mit Gerhard Jelinek konnten wir einen der profiliertesten Journalisten und TV-Profis des Landes als Leiter für unsere Diskussionsformate gewinnen. Als Publizist, Print- und Fernsehjournalist kennt er das politische Geschehen mit all seinen Facetten wie kaum ein anderer", sagt ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider.

Ocilion © Ocilion
Ocilion liefert Netzbetreibern und Stadtwerken im deutschsprachigen Raum ein IPTV-Komplettsystem inklusive Set-Top-Boxen, Apps und Senderrechten. Nun hat man das neue Entertainment HD Paket gestartet. Netzbetreiber und Stadtwerke können dies ab sofort beziehen und ihren Kunden zur Verfügung stellen, im Paket enthalten sind 22 Sender der Partner Discovery, Your Family Entertainment und content4tv. Mit dabei sind unter anderem die TNT-Sender Serie, Comedy und Film, RiC TV, Boomerang, Discovery Channel, doxx, History, Eurosport 2 und sportdigital. Die Nutzer können bis zu sieben Tage im Programm zurückgehen und Sendungen noch einmal sehen. 

Österreich in Zahlen 

ORF © ORF
Im April ist ORF 1 auf den bislang niedrigsten Monatsmarktanteil des Jahres gefallen, mit 7,2 Prozent lag man erstmals in diesem Jahr auch im einstelligen Bereich. Vor allem ist das auf die fehlenden Wintersport-Übertragungen zurückzuführen. Im Vergleich zum April 2020 steigerte man sich dennoch um 0,7 Prozentpunkte. ORF 2 dagegen verlor im Jahresvergleich 1,1 Prozentpunkte, steht aber noch immer bei extrem starken 22,6 Prozent. 

ATV Logo © ATV
Bei den Privatsendern lagen ATV, Puls 4 und ServusTV mit jeweils 3,3 Prozent beim Gesamtpublikum gleichauf. In der Zielgruppe war es für ATV mit 5,0 Prozent der stärkste April seit vielen Jahren und auch bei Puls 4 kann man sich über gute 5,2 Prozent freuen. ServusTV erreichte bei den 12- bis 49-Jährigen 2,2 Prozent. Wie ProSiebenSat.1 in einer Pressemitteilung erklärt, habe man mit den vier Österreich-Sendern Puls 4, Puls 24, ATV und ATV 2 in Summe 12,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe eingefahren und damit so viel wie nie zuvor. Sehr erfolgreich war auch oe24.TV unterwegs, das in der Zielgruppe starke 1,6 Prozent verzeichnete und damit auch weit vor Puls 24 lag, das auf 0,9 Prozent kam. 

Amore unter Palmen © ATV
Die gute Quoten von ATV sind auch auf die Eigenproduktionen zurückzuführen. "Amore unter Palmen" startete bereits sehr erfolgreich (DWDL.de berichtete), in der vergangenen Woche sah es dann mit 15,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe so gut aus wie nie zuvor. 220.000 Menschen sahen sich die neueste Ausgabe der Kuppelsendung an. 

Rhythm and Love © WDR/Martin Valentin Menke
Der Münster "Tatort" hat nicht nur in Deutschland gute Quoten eingefahren, sondern auch in Österreich. ORF 2 kam am Sonntag auf exakt eine Million Zuschauer, der Marktanteil lag dementsprechend bei sehr starken 29 Prozent. Kein anderer Sender kam in der Primetime auch nur annähernd an diese Werte heran. Hinzu kommen für den "Tatort" übrigens noch einmal 117.000 Zuschauer, die den Film im Ersten gesehen haben. 

Formel 1 bei ServusTV © ServusTV / GEPApictures
Richtig gut sah es am Sonntag auch für ServusTV aus, das am Nachmittag sein zweites Formel-1-Rennen übertrug. Mit 743.000 Zuschauern lief es noch einmal deutlich besser als bei der Premiere, als 639.000 Menschen eingeschaltet hatten und für tolle Quoten sorgten. An diesem Sonntag waren für ServusTV 36,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum drin, in der werberelevanten Zielgruppe lief es mit 36,7 Prozent ähnlich stark. Von Anlaufschwierigkeiten in der Königsklasse des Motorsports ist damit nichts zu sehen.