Stefanie Groiss-Horowitz © Puls 4/Michael Edelmayer Stefanie Groiss-Horowitz
Nachdem inzwischen klar ist, wer den ORF ab 2022 führen wird, gehen die Personaldiskussionen beim öffentlich-rechtlichen Sender weiter. Hintergrund ist die Tatsache, dass der Stiftungsrat am 16. September ein neues Direktorium bestellt. Der künftige Generaldirektor Roland Weißmann wird dafür Vorschläge machen. Matthias Settele, Generaldirektor des slowakischen Senders TV Markíza, hat sich nun jedenfalls aus dem Rennen genommen und erklärt, er wolle nicht technischer Direktor werden. Diesen Job könnte GIS-Boss Harald Kräuter übernehmen. Laut dem "Horizont" soll zudem Ö3-Chef Georg Spatt nicht mehr für die Programmdirektion zur Verfügung stehen. Als potenzielle Kandidatin als Programmdirektorin wird derzeit Stefanie Groiss-Horowitz gehandelt - sie ist aktuell noch Chefin von Puls 4, arbeitete zuvor aber lange für den ORF. Gegenüber DWDL.de wollte sich Groiss-Horowitz nicht zu den Gerüchten äußern. Gesucht wird außerdem noch ein Chef bzw. Chefin für die Radiodirektion sowie die kaufmännische Direktion. 

Wiener Zeitung © Wiener Zeitung
Martin Fleischhacker bleibt Geschäftsführer der "Wiener Zeitung", sein Vertrag ist um drei Jahre verlängert worden. Damit ist für Kontinuität an der Spitze der staatlichen Zeitung gesorgt, Herausgeber der "Wiener Zeitung" ist die Republik Österreich. Fleischhacker habe sich in einem mehrstufigen Besetzungsprozesses als "bester und geeignetster Kandidat" erwiesen, heißt es aus dem Bundeskanzleramt. Nach Ankündigung der Abschaffung der Pflichtveröffentlichungen in gedruckter Form ist die Zukunft der Zeitung jedoch weiter ungewiss (DWDL.de berichtete). "Ich freue mich, die begonnene neue strategische Ausrichtung des Unternehmens weiterführen zu dürfen", sagt der Geschäftsführer. "Zum einen geht es um eine effiziente und moderne Weiterentwicklung der amtlichen Veröffentlichungen und zum anderen ist mir die Etablierung neuer strategischer Ansätze wichtig, bei denen vor allem Innovationen für die gesamte Medienbranche und den Standort Österreich im Vordergrund stehen."

Dietrich Mateschitz © IMAGO / Eibner Europa Dietrich Mateschitz
Nachdem Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz vor rund einem Jahr die Recherche-Plattform "Addendum" eingestellt hat, war schnell klar, dass es mit einem ähnlichen Projekt weitergehen soll. "Dietrich Mateschitz beabsichtigt, die von ihm unterstützen journalistischen Aktivitäten stärker auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen zu konzentrieren", hieß es damals. Und nun steht das neue Projekt, das auf dem Titel "Pragmaticus" hört, offenbar in den Startlöchern. Bestätigt ist es zwar noch nicht, aber laut "Standard" soll die Plattform Anfang September starten. "Pragmaticus" will online und in gedruckter Form Erkenntnisse der Wissenschaft für die Allgemeinheit leicht verständlich machen. ServusTV hat mittlerweile auch für den kommenden Sonntag, den 5. September, den Start des neuen Formats "Der Pragmaticus" angekündigt - das wird wohl der TV-Ableger des Projekts sein. Das neue Format widme sich "wichtigen Fragestellungen und Perspektiven relevanter Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik", heißt es vom Sender.

Österreich in Zahlen

Formel 1 im ORF © ORF/EPA/Srdjan Suki
Mit dem Formel-1-Fiasko in Spa hat der ORF am Sonntag glänzende Quoten eingefahren. 526.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichnete ORF 1 in den drei Stunden, als unklar war, ob das Rennen wegen Regens über die Bühne geht. Der Marktanteil lag bei starken 35 Prozent. Bei den 12- bis 49-Jährigen waren es 36 Prozent. Das ziemlich kurze Rennen verfolgten danach noch 521.000 Menschen, hier kam der Sender auf 29 Prozent. 

Foto: Photocase/derfabse © Photocase/ derfabse
Mit einem langen Europapokal-Abend am Donnerstag lief es für den ORF dagegen nicht so gut wie mit der Formel 1. Die Europa-League-Qualispiele von Rapid Wien und Sturm Graz erreichten 10 bzw. knapp über 10 Prozent Marktanteil. Da es beide Teams in die Gruppenphase geschafft haben, kann der ORF dort auf bessere Quoten hoffen. Die höchste Reichweite wurde in Halbzeit zwei des Graz-Spiel erreicht, da kam ORF 1 auf 288.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Besser lief es da schon einen Tag zuvor für ServusTV, das das CL-Qualispiel von Salzburg gegen Bröndby übertrug. 353.000 Menschen sahen in Halbzeit eins zu, 407.000 waren es während den zweiten 45 Minuten. Und auch Salzburg wird ServusTV bald wohl weiter gute Werte bescheren, denn das Team hat ebenfalls den Einzug in die Gruppenphase geschafft. 

Triell bei RTL © RTL/Jörg Carstensen
Während das Triell bei RTL in Deutschland auf großes Interesse gestoßen ist, sah das in Österreich naturgemäß anders aus. Nur 36.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen sich die Wahl-Sendung bei RTL Österreich an, beim jungen Publikum entsprach das schwachen 1,5 Prozent Marktanteil. Und auch das "Promi Big Brother"-Finale in Sat.1 war nicht annähernd so erfolgreich wie in Deutschland: In Österreich wurden beim Sieg von Melanie Müller nur 4,7 Prozent in der Zielgruppe gemessen. 

Erbstreit - Der letzte Wille ist erst der Anfang © ATV
Bei ATV ist unterdessen das neue Format "Erbstreit - Der letzte Wille ist erst der Anfang" gute Quoten erzielt. 6,4 Prozent Marktanteil erreichte der Sender damit am vergangenen Samstag zur besten Sendezeit, 103.000 Menschen schalteten ein. "Betrogen - Detektive im Einsatz" steigerte sich danach noch leicht auf 107.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das entsprach 8,0 Prozent Marktanteil.