Justizia © Photocase
Die Medienbehörde KommAustria hat ServusTV und oe24.TV wegen Verstößen in der Berichterstattung während der Terrornacht in Wien vom 2. November 2020 verurteilt. Festgestellt wurden demnach Verstöße gegen die Bestimmungen zur Achtung der Menschenwürde und zur Wahrung der Sorgfaltspflichten nach dem Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz. Beide Sender zeigten unter anderem tödliche Schüsse auf einen Passanten, Bilder eines angeschossenen Polizisten, schwer und schwerst verletzte Personen, von denen eine später verstarb und schließlich die Leiche des Attentäters in einer "die Menschenwürde dieser Personen nicht achtenden Form". Beide Sender hätten zudem wiederholt und entgegen der Aufrufe der Polizei Video- und sonstige Bildmaterialien aus dem Netz gezeigt. Beide Sender müssen die Entscheidung der KommAustria nun drei Mal im Hauptabendprogramm verlesen. Dazu sind festgelegte Formulierungen der Behörde zu verwenden. Noch können ServusTV und oe24.TV aber Einspruch gegen das Urteil einlegen. 

Canal+ © Canal+
A1 und die Vivendi-Tochter Canal+ wollen ab dem kommenden März eine neue Streaming-Plattform in Österreich starten. "Ziel ist eine Content-Offensive für den österreichischen Markt", sagte Martijn van Hout, Managing Director von Canal+ Austria, dem "Standard". "Wir beobachten, schon vor Corona, einen Streamingboom und eine Zahlungsbereitschaft dafür. Und da sehen wir eine Marktchance." Geplant sei ein Angebot mit Serien, Filmen, Eigenproduktionen und den Canal+-Originals. "Das bringt eine ganz andere Größe. Studio Canal produziert mit acht Produktionsfirmen weltweit. Wir planen schon die ersten Eigenproduktionen, die wir in Österreich ausspielen können." Wie viel das Abo kosten wird, steht noch nicht fest. Doch klar ist, dass der neue Streamingdienst möglichst vorne mitspielen soll. Matthias Lorenz, Senior Director Transformation, Market & Corporate Functions bei A1 Österreich: "Das Ziel ist mittelfristig ein Angebot, das es aufs Treppchen schafft, also Top drei."

Lou Lorenz-Dittlbacher © ORF/Thomas Ramstorfer Lou Lorenz-Dittlbacher
Weil Ingrid Thurnher ins ORF-Direktorium wechselt, sucht der Konzern aktuell eine neue Chefredakteurin bzw. Chefredakteur für ORF III. Wie der "Kurier" nun berichtet, soll Lou Lorenz-Dittlbacher diesen Job übernehmen, sie ist seit 11 Jahren neben Armin Wolf Moderatorin der abendlichen Nachrichtensendung "ZiB 2", in diesem Jahr präsentierte Lorenz-Dittlbacher auch die "Sommergespräche" des ORF. Noch ist die Entscheidung aber nicht offiziell vom ORF bestätigt worden, der Name der "ZiB 2"-Journalistin kursierte aber schon vor der "Kurier"-Meldung. Wer ihr in der Nachrichtensendung folgen soll, ist nach Angaben der Tageszeitung noch unklar. Der "Kurier" bringt aber Margit Laufer ins Spiel, sie vertrat Lorenz-Dittlbacher bereits im Sommer. 

Sepp Forcher © Screenshot ORF Sepp Forcher
Sepp Forcher hat das österreichische Fernsehen über Jahrzehnte hinweg geprägt, Medien im Land bezeichnen ihn als "Moderatorenlegende". Nun ist Forcher im Alter von 91 Jahren verstorben. Erst im Frühjahr 2020 hatte er seine TV-Karriere beendet, seit 1986 präsentierte er im ORF die Brauchtumssendung "Klingendes Österreich" - 200 Ausgaben davon moderierte er. Am Mittwoch erscheint ein Interview mit Forcher im Magazin "Servus in Stadt & Land", darin sagt er: "Meine letzte Sehnsucht ist, dass Helli und ich nicht zu lange getrennt sein müssen. Und dass ich die Tage, die ich noch habe, genießen kann." Forchers Ehefrau Helene starb erst Ende November. Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigte Forcher, der "den Fernsehzuschauern unprätentiös die verschiedensten Facetten Österreichs und Südtirols näher gebracht" habe. "Er wird uns fehlen", sagte auch Bundeskanzler Karl Nehammer. 

Roman Rafreider © ORF
Der lallende Auftritt von ORF-Moderator Roman Rafreider hat Konsequenzen: Sender und Moderator einigten sich auf eine sechsmonatige Auszeit, Rafreider geht während dieser Zeit in einen unbezahlten Urlaub. Danach werde Rafreider in sein Dienstverhältnis zurückkehren, hieß es vom ORF. Ob der Journalist dann wieder vor der Kamera zu sehen sein wird, ist noch unklar, der genaue Einsatzbereich sei dann festzulegen, so die Aussage aus dem ORF. Rafreider präsentierte den "ZiB Flash" in der vergangenen Woche sichtlich beeinträchtigt und entschuldigte sich danach intern mit persönlichen Gründen für seinen Auftritt. Rafreider selbst hat sich öffentlich nur kurz zu Wort gemeldet und dementiert, er hätte kurz vor der Sendung von dem Tod seines Vaters erfahren. Entsprechende Meldungen kursierten in verschiedenen Medien. Laut Rafreider habe es einen Todesfall gegeben, dieser habe aber nichts mit seinem Vater zu tun. "Aber ja: Ich wäre auf Sendung fast kollabiert", sagte er gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten". Dem Schweizer Gratisblatt "20 Minuten" sagte er noch, er habe eine Beruhigungstablette erhalten, weil er fast kollabiert wäre. Diese habe ihm aber nicht gutgetan. "Ich war komplett benommen und durch den Wind. [...] Ich dachte, ich schaff's und keiner merkt es. Das war leider ein Fehler." 

Christoph Kotanko © Screenshot ServusTV
Personelle Veränderungen bei Servus TV: Gerhard Jelinek beendet seine Tätigkeit als Bereichsleiter der Diskussionsformate, ist mit dem Privatsender aber in Gesprächen über andere Aufgaben. Darüber hinaus wird "Links.Rechts.Mitte"-Moderator Christoph Kotanko den Sender verlassen. Beide Personalien hat Servus TV gegenüber dem "Standard" bestätigt. Als Grund für seinen Abschied nannte Kotanko Personalentscheidungen und inhaltliche Weichenstellungen. Demnach sei die Umsetzung der Ankündigung, eine anspruchsvolle Auseinandersetzung von Meinungsmachern verschiedener Weltanschauungen zu machen, zunehmend erschwert worden. Der Sender sei in Gefahr, die Unausgewogenheit, die er den sogenannten "Mainstream-Medien" vorwirft, selbst zu praktizieren, erklärte der Moderator. Unklar ist noch, wie es mit dem Talk weitergeht.

TV Media © VGN
Seit der vergangenen Woche erscheint das österreichische TV-Magazin "TV Media" mit einem neuen Heftkonzept. So widmet man sich künftig mehr und ausführlicher dem Thema Streaming. Neben einem TV- und Kino-Teil umfasst das Heft künftig auch einen Bereich, in dem es dezidiert nur um Streaming-Programme geht. Der Umfang des Hefts wird auf mindestens 148 Seiten erweitert, auf 15 soll es um Streaming gehen. "Bei uns erfährt man, wann die Streamingdienste ihre vermeintlichen Hits ins Rennen schicken und was man wirklich gesehen haben muss", sagt Hadubrand Schreibershofen, Chefredakteur von "TV Media". 

Puls 24 © ProSiebenSat.1Puls4
Im vergangenen Jahr lag ProSiebenSat.1Puls4 mit dem Kabelnetzbetreiber Liwest im Clinch, weil dieser den Nachrichtensender Puls 24 aus dem Angebot nahm. Von Liwest hieß es damals, es gebe keinen Vertrag zur Einspeisung des Senders. Bei der Sendergruppe war man so wütend über die Situation, dass man von einem "lokalen Monopolisten" sprach, der die Verbreitung von Informationen verhindere. ProSiebenSat.1Puls4-Chef Markus Breitenecker erklärte zudem, dass man ohnehin überlege, sich ganz aus dem "veraltet agierenden Kabelnetz" zurückzuziehen. Nun hat ProSiebenSat.1Puls4 diese Aussagen in einem Widerruf zurückgenommen. Inzwischen haben sich die beiden Seiten ohnehin geeinigt, Puls 24 ist längst im Kabelnetz von Liwest verfügbar. Ein Sendersprecher erklärte gegenüber DWDL.de: "Puls 24 ist im Kabelnetz von Liwest auf Programmplatz 27 längst empfangbar und wir gehen davon aus, dass das in Zukunft so bleibt. Irgendwelche Querelen aus der Vergangenheit wollen wir nicht mehr kommentieren." Bei Liwest spricht man gegenüber DWDL.de davon, dass Puls 24 "vorrübergehend" im Angebot sei. Daher sei ein Widerruf der "bedenklichen Aussagen" vereinbart worden. "Allerdings befindet sich Liwest immer noch in Vertragsverhandlungen mit der ProSiebenSat1Puls4-Gruppe", heißt es. Für die Einspeisung eines Senders sei eine vertragliche Regelung jedoch essentiell, weshalb man eine Vertragsbasis zum "ehest möglichen Zeitpunkt" anstrebe.

Österreich in Zahlen

SOKO Kitzbühel © ZDF/Stefanie Leo
In der vergangenen Woche ist in ORF 1 das Serienfinale von "SOKO Kitzbühel" zu sehen gewesen - und die Quoten waren richtig stark. 784.000 bzw. 771.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichneten die letzten beiden Folgen der Krimiserie, die Marktanteile lagen bei jeweils 25 Prozent. Die am längsten laufende Krimiserie im ORF ist damit Geschichte, aber bereits ab Februar 2022 will man die Nachfolge auf Sendung bringen, dann startet nämlich das neue "SOKO Linz". 

ORF 2 © ORF
Zum bereits vierten Mal baten das Bundeskanzleramt, die "Kronen Zeitung" und der ORF "Lebensretter: Österreichs Heldinnen und Helden" auf die Bühne. Geehrt wurden am Montagabend neun mutige Lebensretterinnen und Lebensretter aus den Bundesländern. Mit 363.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 13 Prozent Marktanteil erwies sich die Sendung in ORF 2 als solider Quoten-Erfolg. Der zuvor ausgestrahlte "Bundesland heute"-Jahresrückblick war mit 519.000 Zuschauenden deutlich gefragter, hier lag der Marktanteil bei 18 Prozent. Dazwischen platzierte sich der Spielfilm "O Palmenbaum", der ab 20:15 Uhr in ORF 1 durchschnittlich 424.000 Menschen und einen Marktanteil von 14 Prozent erreichte.