GoTV © GoTV
Der Musiksender GoTV stellt nach fast 20 Jahren seinen Sendebetrieb in wenigen Tagen ein, das hat man auf der eigenen Webseite angekündigt. Demnach sendet man noch bis zum 1. Juni um 3 Uhr, dann ist Schluss. Als Grund für das Aus nennt Eigentümer und Geschäftsführer Thomas Madersbacher finanzielle Probleme. "Es geht sich nicht mehr aus. Die Fixkosten übersteigen die Erlöse", so der Senderchef gegenüber dem "Standard". Die Zukunftsperspektive für lineares Musikfernsehen für ein junges Publikum sei nicht mehr ausreichend gegeben. "Jetzt ist wirtschaftlich ein guter Zeitpunkt, mit dem Sendebetrieb aufzuhören." Bis zum Sendeschluss will man bei GoTV "die schönsten Videos und besten Songs" aus den vergangenen rund 20 Jahren zeigen. 

Okto © Okto
Zuletzt wurde bekannt, dass mit Okto ebenfalls ein Sender demnächst wohl dicht machen muss - hier aber, weil die Förderung der Stadt Wien nicht verlängert wird. Bei Okto keimt nun aber wieder ein wenig Hoffnung auf einen Fortbestand des nicht-kommerziellen Senders auf. Denn Grüne und ÖVP haben die Förderung für entsprechende Sender von drei auf fünf Millionen Euro erhöht. Das könnte auch Okto zugute kommen, das von der Stadt Wien zuletzt rund 750.000 Euro pro Jahr erhalten hatte. "Dieser Schritt war längst überfällig und umso dringlicher, nachdem die rot-pinke Stadtregierung unlängst bekanntgegeben hat, die Förderungen für den nichtkommerziellen Sender Okto zu streichen und ihre medienpolitische Verantwortung für den Freien Rundfunk aufzugeben", sagt die Mediensprecherin im Parlamentsklub der Grünen, Eva Blimlinger, zur Erhöhung der Förderung.

4Gamechanger © P7S1P4
ProSiebenSat.1Puls4 hat einen Einblick in sein 4Gamechanger-Festival gegeben, das man in diesem Jahr erstmals zusammen mit dem ORF umsetzt. Mit George Clooney hat man auch direkt einen ziemlich prominenten Namen angekündigt, er wird am 30. Juni, und damit dem letzten Tag des Festivals, auftreten. Einen Tag zuvor geht es um Zukunftsthemen, am 28. Juni dreht sich unter dem Motto "4Pioneers" alles um den Wirtschafts- und Innovationsstandort Österreich sowie die Start-Up-Szene im Land. Vor Ort erwarten ProSiebenSat.1Puls4 und der ORF rund 4.000 Besucherinnen und Besucher. 

ORF © ORF
Der ORF-Stiftungsrat, das höchste Gremium im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, hat sich in der vergangenen Woche neu konstituiert. Überraschungen gab es dabei keine, PR-Berater Lothar Lockl ist wie erwartet zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt worden. Bei der Wahl entfielen 34 der 35 Stimmen auf ihn. Lockl war der bisherige Leiter des "Grünen"-Freundeskreises, seine Wahl zum ORF-Stiftungsratschefs galt als sicher, sicherte ein sogenannter Sideletter zwischen Grünen und ÖVP doch den Grünen das Vorschlagsrecht bei diesem Posten zu. Erhalten hat Lockl jetzt dennoch fast auch alle anderen Stimmen des Stiftungsrates. Die ÖVP-Fraktion im Stiftungsrat verfügt über eine komfortable Mehrheit. 

Norbert Steger © NDR Norbert Steger
Der bisherige Stiftungsratschef, Norbert Steger (EX FPÖ-Chef und Vizekanzler), verabschiedete sich unterdessen mal wieder mit einigen umstrittenen Aussagen. In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" erklärte Steger, "kein Gegner" einer Privatisierung des ORF zu sein. Vor allem müsse der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich nicht so viele Sender haben, so Steger. "Wenn ich sage, die Republik Österreich leistet sich Sender, dann reichen eineinhalb. Aber zunächst ORF 1, dann ORF 2, ORF III, Sport+, FM4, ... Wie viele braucht es? Dazu gehört auch die Frage: Braucht die Republik die 'Wiener Zeitung'? Nein, ist meine Meinung."

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Erst vor einigen Tagen berichteten wir an dieser Stelle, dass der ORF im laufenden Jahr 12 Millionen Euro Verlust machen könnte - statt eines eigentlich ausgeglichenen Ergebnisses. Im schlimmsten Fall fällt der Verlust aber noch sehr viel höher aus, wie ORF-Chef Roland Weißmann nun gegenüber dem neuen Stiftungsrat eingeräumt hat. Demnach sieht das Worst-Case-Szenario ein Minus in Höhe von 40 Millionen Euro vor. Konkrete Maßnahmen, um das zu verhindern, will Weißmann im Juni vorlegen. Der ORF-Chef gibt sich jedoch optimistisch, dass Jahr nach Umsetzung einiger Sparmaßnahmen doch noch positiv abzuschließen. 

Österreich in Zahlen

Puls 24 © Michael Edelmayer
Der in der vergangenen Woche veranstaltete Ibiza-Abend bei Puls 24 war für den kleinen Nachrichtensender ein großer Erfolg. Der gesamte Abend, neben einer Doku setzte Puls 24 auch noch auf einen Talk (u.a. mit HC Strache), bescherte dem Sender starke 5,5 Prozent Marktanteil in der Primetime. Das führte zu einem sehr guten Tagesmarktanteil in Höhe von 2,6 Prozent in der Zielgruppe. Das war der beste Tag des Jahres für den Nachrichtensender. 101.000 Menschen sahen sich "3 Jahre Ibiza - Der Talk" an, hier spricht der Sender ebenfalls von einem "Meilenstein". Normalerweise liegen die Durchschnittsreichweiten deutlich unter der Marke von 100.000. 

Eintracht Frankfurt © Eintracht Frankfurt
ServusTV hat in den vergangenen Tagen einige Sport-Highlights im Programm gehabt und mit allen aus Quotensicht geglänzt. Am hellsten schien der Quoten-Stern zum Europa-League-Finale zwischen Frankfurt und Glasgow. Schon zur ersten Halbzeit waren hier 436.000 Menschen mit dabei, während den zweiten 45 Minuten waren es 512.000. Und zur Verlängerung und dem Elfmeterschießen lag die Reichweite bei 517.000. Zur Entscheidung lag der Marktanteil bei 33,2 Prozent beim Gesamtpublikum sowie bei 39,3 Prozent in der Zielgruppe. Mit Tagesmarktanteilen in Höhe von 11,0 (gesamt) 14,0 Prozent (12-49) war es der drittstärkste Tag in der Sendergeschichte. Am Samstag übertrug ServusTV zudem das DFB-Pokalfinale und erreichte damit 139.000 Menschen, das hatte 6,5 bei allen und 7,6 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern zur Folge. Das Erstrunden-Aus von Dominic Thiem bei den French Open bescherte ServusTV einen Tag später zudem starke 11,4 sowie 13,8 Prozent (12-49).