Weltjournal, Gaza-Ausgabe © ORF/blueantmedia
Die Israelitische Kultusgemeinde hat dem ORF "Verbreitung von Hamas-Lügen" in einer Ausgabe des "Weltjournals" vorgeworfen. In der betroffenen Folge mit dem Titel "Gaza-Krieg - Hölle auf Erden" blickte man auf den verwüsteten Gazastreifen. "Es ist ein schonungsloser Blick erzählt von palästinensischen Journalisten und Journalistinnen in Gaza, von Ärzten und Sanitätern - und aus der Sicht eines Kindes", hieß es in der Sendungsbeschreibung. Die Israelitische Kultusgemeinde warf dem ORF nach der Ausstrahlung vor, "unwidersprochen Narrative der Terrororganisation Hamas" zu verbreiten. Wesentliche Kontext sei weggelassen worden und so "Stimmung gegen Israel und Juden gemacht". "Dieses Machwerk stellt eine Gefährdung für unsere Gemeinde dar", erklärte dann auch Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. In den ersten zwei Tagen nach der Ausstrahlung habe man eine Zunahme von Hasspostings und antisemitischen Schmierereien an Hauswänden registriert. Ein Zusammenhang mit dem "Weltjournal" könne man nicht bestätigen, aber auch nicht ausschließen. In einer Pressemitteilung erwähnt die Israelitische Kultusgemeinde auch den versuchten Anschlag eines Österreichers am 5. September vor dem NS-Dokumentationszentrum und dem israelischen Konsulat in München. Dieser Vorfall verschärfe das Unsicherheitsgefühl auch in Österreich. "Dass Redakteure des ORF-Weltjournal zu dieser Unsicherheit beitragen, kann nicht länger hingenommen werden. Richtigstellungen, strukturelle und personelle Konsequenzen sind dringend geboten."

ORF © ORF
Der ORF hat die Vorwürfe kurz darauf zurückgewiesen. Die Reportage zeige das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung, hieß es aus dem Sender. Außerdem verwies der ORF auf die Tatsache, dass im Rahmen der Sendung immer wieder die Auswirkungen des Krieges auf beiden Seiten gezeigt worden sind. Zum kommenden Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel soll es im "Weltjournal" am 2. Oktober 2024 erneut um die Opfer des Terrorangriffs gehen. Darüber hinaus erklärte der ORF: "Als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen hat der ORF die Verpflichtung, die Allgemeinheit umfassend über aktuelle Geschehnisse und Themen zu informieren. Die ORF-Nachrichtenformate in TV, Radio und Online berichten seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 intensiv und ausführlich über die Ereignisse in Israel und im Gaza-Streifen sowie über die internationale Dimension des Konflikts. Um ein umfassendes Bild der Ereignisse zu zeichnen, widmen sich die ORF-Medien gemäß ihres Auftrags neben der aktuellen Berichterstattung auch den Hintergründen des Konflikts und berücksichtigen in diesem Zusammenhang die Einschätzungen verschiedener Experten und Expertinnen, Schilderungen von Betroffenen in Israel und dem Gaza-Streifen sowie Stellungnahmen politischer Vertreter und Vertreterinnen."

Johannes Bruckenberger © ORF/Roman Zach-Kiesling
Johannes Bruckenberger, Chefredakteur Sendungs- und Plattformteams im ORF, hat dem "Kurier" ein Interview gegeben und darin auch über die ständigen Angriffe von Rechts gesprochen. Erst in der vergangenen Woche hatten wir an dieser Stelle berichtet, dass die FPÖ eine Plattform gegründet hat, auf der sie vermeintliche Verfehlungen des ORF dokumentieren will. "Das ist der Versuch, eine unabhängige Redaktion zu desavouieren und unsere Glaubwürdigkeit zu attackieren", sagt Bruckenberger im "Kurier". "Man kennt solche Desinformationskampagnen gegen den unabhängigen Journalismus ja aus den USA. Faktisch stimmt da meist sehr wenig. Und es ist der Versuch, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen." Besonders perfide werde es, wenn einzelne Journalistinnen und Journalisten namentlich angegriffen werden, so der Chefredakteur. 

Netflix © Netflix
Für eine neue und noch namenlose Netflix-Komödie haben jetzt die Dreharbeiten in Österreich begonnen. Im Mittelpunkt der Produktion von Olga Film stehen Alexandra Maria Lara, Anna Herrmann, Kerim Waller, Doğa Gürer und Devid Striesow, die Hundebesitzer spielen, die mit ihren Vierbeinern eher schlecht als recht zurechtkommen. Ein Seminar beim Hundetrainer-Guru Nodon (Rúrik Gíslason) in den Tiroler Alpen soll dafür sorgen, dass Mensch und Fellnase endlich an einem Strang ziehen. Netflix spricht von einer "turbulenten Kollision grundverschiedener Persönlichkeiten, die widerwillig einsehen müssen, dass es an ihnen selbst liegt – und nicht am Hund". Regie führt Marco Petry, die Bücher zum Film stammen von Jane Ainscough, Marco Petry und Hortense Ullrich.

Fabian Knauseder © Gerry Frank Fabian Knauseder
Neben Michael Stix, der als neuer Chief Sales Officer DACH in die Geschäftsführung der SevenOne Media aufgerückt ist, holt ProSiebenSat.1 einen weiteren Österreicher (in Teilen) nach Deutschland. Joyn-Österreich-Chef Fabian Knauseder-Wöhrer firmiert ab sofort als Senior Vice President Joyn International, als solcher soll er sich um die Internationalisierung des Streamingdienstes kümmern. Erst seit wenigen Monaten ist Joyn auch in der Schweiz verfügbar. Markus Breitenecker holt damit einen weiteren Vertrauten nach Unterföhring. Knauseder-Wöhrer bleibt aber auch gleichzeitig weiterhin Geschäftsleiter von Joyn in Österreich.

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Teilweise Entwarnung für den ORF: Im Juni hieß es, dem Medienkonzern würden rund 180.000 zunächst prognostizierte Beitragszahler fehlen - und damit eine Millionensumme (DWDL.de berichtete). Wie unter anderem "Standard" und "Kurier" nun berichten, konnte diese Zahl mittlerweile nach unten korrigiert werden. Fehlen sollen demnach nur noch rund 94.000 Haushalte, etwa 45.000 sollen auch zahlungspflichtig sein. Die Lücke zu den Zahlen im Finanzplan liegt damit bei weniger als 20 Millionen Euro. Zuvor fehlten mehr als 30 Millionen. 

Johanna Setzer © Bernhard Eder
Nach rund eineinhalb Jahren Babypause kehrt Moderatorin Johanna Setzer zurück zu "Café Puls", dem nach wie vor sehr erfolgreichen Frühstücksmagazin von Puls 4. Ab dem 23. September wird Setzer wieder durch die Sendung führen, dann immer ab 5:30 Uhr gemeinsam mit Moderations-Kollege Jakob Glanzner. Pünktlich zum Comeback der Moderatorin steht außerdem ein Jubiläum an: "Café Puls" feiert in diesen Wochen 20-jähriges Bestehen. Und seit Anfang an mit dabei: Johanna Setzer. Zu ihrer Rückkehr sagt die Moderatorin nun, sie freue sich - Achtung - auf das "Ausschlafen". Setzer: "Die Stunden vor der Sendung schlafe ich endlich am Stück durch, denn die letzten 18 Monate waren leider schlaflos. Mein Kleiner hat noch nie durchgeschlafen und weckt mich meist alle zwei bis drei Stunden."

Österreich in Zahlen

Wahl 24 – Die Konfrontation © ORF/Thomas Ramstorfer
In ORF 2 sind in der vergangenen Woche die Wahl-Duelle gestartet. Im Vorfeld der Nationalratswahl treten die Spitzenkandidaten der Parteien in Zweier-Konfrontationen gegeneinander an - und zum Auftakt war das Interesse groß. Das Duell zwischen Andreas Babler (SPÖ) und Werner Kogler (Grüne) kam am Donnerstag zur besten Sendezeit auf 593.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das entsprach 26 Prozent Marktanteil. Die Konfrontation zwischen Herbert Kickl (FPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (Neos) erreichte danach sogar 716.000 Zuschauer und 31 Prozent. Moderiert werden die Duelle abwechselnd von Susanne Schnabl und Alexandra Maritza Wachter.

ATV Logo © ATV
Bei ATV und Puls 24 stand die Nationalratswahl am Sonntag im Mittelpunkt, in einer gemeinsamen Sendung trafen SpitzenvertreterInnen der fünf Parlamentsparteien in zehn Kurz-Duellen aufeinander. Alleine bei ATV kam das auf eine Reichweite in Höhe von 90.000, die Sendung war damit die dritterfolgreichste Sendung von ATV in der gesamten Woche. Und auch bei Puls 4 waren in den letzten Tagen nicht nur alte US-Sitcoms gefragt: Das Herren-Finale der US Open erreichte 103.000 Zuschauerinnen und Zuschauer - nur eine andere Sendung von Puls 4 hatte in der gesamten Woche eine höhere Reichweite. 

Der Geier - Die Tote mit dem falschen Leben © ORF/ZDF/Network Movie/Graf Film/Chris Hofer
Unter dem Titel "Der Geier - Die Tote mit dem falschen Leben" ist am vergangenen Samstag eine neue Krimireihe mit Philipp Hochmair in der Hauptrolle gestartet - und die hat ORF 2 zum Auftakt auch richtig gute Quoten beschert. 664.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichnete der Film zur besten Sendezeit, der Marktanteil lag bei sehr starken 33 Prozent. ORF 1 kam zur gleichen Zeit mit "Mulan" auf 9 Prozent, hier sahen 181.000 Menschen zu. Die ORF-Sender erreichten am Samstagabend zusammengerechnet also mehr als 40 Prozent Marktanteil. Die Dreharbeiten für einen zweiten "Geier"-Film sollen noch im September beginnen.