Sonja Gerhardt für "Ku'damm 56", "Jack the Ripper" (ZDF/UFA Fiction/SAT.1/Pantaleon Films/Fireworks Entertainment)

Sonja Gerhardt© ZDF

Ob als von Selbstzweifeln geplagte junge Frau in den rigiden 50er Jahren oder als toughe Ermittlerin wider Willen, die im düsteren London des 19. Jahrhunderts „Jack the Ripper“ jagt – es war ein starkes Fernsehjahr für Sonja Gerhardt. Wandlungsfähig und überzeugend spielt sie die unterschiedlichsten Charaktere. Fleißig ist sie auch: Seit 2006 hat sie in rund 40 Fernsehfilmen und Serien mitgewirkt. 

Urteil der Jury: Ihr Spiel ist souverän und prägend: Ob als junge, sich emanzipierende Frau oder naiv forschend auf den Spuren eines Serienkillers: Sonja Gerhardt macht eine gute Figur! 

Jutta Hoffmann für "Ein Teil von uns" (ARD/BR/Constantin Television)

Jutta Hoffmann© ARD

In „Ein Teil von uns“ ver- körpert Jutta Hoffmann eindringlich die psychisch kranke Alkoholikerin. Wanda lebt auf der Straße, wird ausfällig gegen ihre Mitmenschen – auch gegen die, die ihr als einzige wirklich helfen möchte: ihre Tochter. Hoffmann schafft ein berührendes Frauenporträt. Ihre Darstellung der Abgründe, die in uns allen schlummern, lässt niemanden kalt. 

Urteil der Jury: Eine der bedeutendsten Schauspielerinnen der älteren Generation. Ihre Darstellung beeindruckt nachhaltig und geht unter die Haut. 

Anna Maria Mühe für "Mitten in Deutschland: NSU", "Familie!" (ARD/SWR/Degeto/MDR/Gabriela Sper Produktion für Widemann & Berg/ZDF/Moovie)

Anna Maria Mühe© ARD

In zwei Rollen, die unter- schiedlicher nicht sein könnten, überzeugt Anna Maria Mühe durch ihre Wandlungsfähigkeit und die Intensität ihrer Darstellung: In der Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU“ verkörpert sie Beate Zschäpe, die immer mehr ins rechtsradikale Milieu abrutscht. Im Zweiteiler „Familie!“ wird sie als junge Mutter mit den Dämonen ihres Partners konfrontiert. 

Urteil der Jury: Sie braucht nicht viele Worte, um zu überzeugen. Sie ist ausdrucksstark und besticht durch perfektes Timing. Anna Maria Mühe ist eine der begabtesten Schauspielerinnen Deutschlands.

Petra Schmidt-Schaller für "Das Dorf des Schweigens", "Ein gefährliches Angebot", "Ein Mann unter Verdacht" (ZDF/ZDFneo/Moovie/Network Movie/die film)

Petra Schmidt-Schaller© ZDF

Ob als Tochter, die auf ein düsteres Familienge- heimnis stößt, als ehrgeizige Ex-Polizistin, die in einen mörderischen Zwiespalt zwischen Gut und Böse gerät, oder als kühle Anwältin, deren Gewissen sich in entscheidender Situation zu Wort meldet: In gleich drei Produktionen glänzte Petra Schmidt-Schaller 2016 durch ihre herausragende schauspielerische Leistung. 

Urteil der Jury: Selbst kleinste Gesten haben bei Petra Schmidt-Schaller eine große Wirkung. Kaum eine Schauspielerin zeigt sich 2016 von so vielen Seiten. 

Katharina Marie Schubert für "Wellness für Paare", "Wer aufgibt ist tot" (ARD/WDR/Riva Filmproduktion/Degeto/SWR/)

Katharina Marie Schubert© ARD

Von der Arzthelferin aus dem Ruhrpott mit Freund auf Seelentrip in „Wellness für Paare“ bis hin zur Ehefrau in der Tragikomödie „Wer aufgibt ist tot“, deren Beziehung am Verlust des gemeinsamen Kindes zerbricht. Katharina Marie Schubert ist eine der Entdeckungen des vergangenen Jahres – meisterhaft und geprägt von menschlicher Wärme ist ihr Spiel, mit dem sie Schweres so leicht erzählt. 

Urteil der Jury: Gute und tiefsinnige Komödien sind im deutschen TV rar gesät: Katharina Marie Schubert liefert direkt zwei davon ab.