Wenn in rund zwei Wochen der Deutsche Fernsehpreis 2023 verliehen wird, kann auch Michael Bully Herbig auf eine Auszeichnung hoffen. Mit dem Prime-Video-Format "LOL: Last One Laughing" ist er nämlich in der Kategorie Beste Comedy/Late Night nominiert, im vergangenen Jahr heimste er hier den Sieg sogar ein. Dass Bully in jedem Fall jubeln wird, steht aber auch jetzt schon fest: Er erhält nämlich den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises. 

26 Kinofilme und 144 Comedy-Folgen nennen die Stifter des Deutschen Fernsehpreises als Beleg dafür, wie sehr Bully in den zurückliegenden rund 30 Jahren die Branche geprägt hat. Er begeistere das Publikum als Regisseur, Schauspieler, Autor, Produzent und Comedian, loben die Stifter. Und weiter: "Michael Bully Herbig versteht es wie kaum ein anderer, den Zuschauern ein Lachen aufs Gesicht zu zaubern und hat mit seinen Werken Film- und Fernsehgeschichte geschrieben."

Und tatsächlich hat sich Bully in den vergangenen Jahren an einer Genre-Bandbreite versucht, die es sonst wohl nur selten in der deutschen TV- und Filmwelt gibt. Egal ob mit Filmen wie "Der Schuh des Manitu", "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" und "Ballon", TV-Formaten wie der "bullyparade", als Synchronsprecher diverser Hollywood-Produktionen oder auch als Schauspieler in Filmen wie "Hotel Lux", "Zettl" und "The Incredible Burt Wonderstone" - Bully macht offenbar alles - und das erkennen auch die Stifter des Fernsehpreises an. "Er kann Drama. Er kann Satire. Er kann Thriller. Er kann Familien-Unterhaltung. Er kann Comedy", heißt es. 

Seine Karriere begann Bully 1992 als Moderator der Radio Gong Morningshow. Im gleichen Jahr startete er die beliebte Hörfunk-Comedy-Serie "Die Bayern Cops", von der 800 Folgen entstanden. 1994 wechselte er zu Radio Energy. Mit "Bully’s Late Light Show" (1997) präsentierte er damals die erste wöchentlich bundesweit ausgestrahlte Radioshow.

"Michael Bully Herbig ist für mich der ungekrönte König der Deutschen Fernseh- Unterhaltung. Eine jugendliche Legende", sagt Daniel Rosemann, Sat.1- und ProSieben- Senderchef und Vorsitzender des Stifterkreises in diesem Jahr. "Nahezu kein anderer Künstler hat in so vielen so unterschiedlichen Genres Maßstäbe setzen können. Michael Bully Herbig liebt den großen und ganz großen Bildschirm und ist einer der kreativsten, klügsten, wandelbarsten und erfolgreichsten Fernsehmacher, die wir in Deutschland haben. Ich kenne wenige Künstler:innen, die mit so viel Liebe, Perfektion und Akribie vor und hinter der Kamera an ihren Werken feilen und dabei so sehr Mensch geblieben sind. Bully ist eine Institution in der deutschen Unterhaltung. Ich gratuliere ihm von Herzen zum Ehrenpreis."

Der Ehrenpreis wird nicht durch die Jury vergeben, sondern ist eine Entscheidung der Stifter des Deutschen Fernsehpreises, also ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und der Deutschen Telekom. Die bisherigen Preisträger waren in chronologischer Reihenfolge Kurt Masur, Inge Meysel, Peter Scholl-Latour, Wolfgang Menge, Rudi Carrell, Udo Jürgens, Dietmar Schönherr, Friedrich Nowottny, Götz George, Marcel Reich-Ranicki (der den Preis ablehnte), Alfred Biolek, die Fußball-Nationalmannschaft der Herren, Joachim Fuchsberger, Frank Elstner, Ottfried Fischer, Gerd Ruge, Günter Wallraff, Senta Berger, Thomas Gottschalk, Jürgen von der Lippe, Hape Kerkeling und Iris Berben.

Verliehen wird der Deutsche Fernsehpreis wie schon im vergangenen Jahr wieder an zwei Abenden. Am 27. September findet die "Nacht der Kreativen" statt, die anders als letztes Jahr nicht im Fernsehen übertragen wird. Die Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger in den Gewerks-Kategorien findet in der Kölner Flora statt. Am 28. September folgt dann wieder die TV-Gala mit der Verleihung der Preise u.a. in den Werkskategorien, die wie üblich in den MMC Studios in Köln stattfindet und ab 20:15 Uhr diesmal in Sat.1 übertragen wird. Bully wird den Ehrenpreis am 28. September persönlich entgegennehmen.