Blickt man auf die Verteilung der Nominierungen nach Anbieter, dann zeigt sich in der Unterhaltung ein erstaunlich ausgeglichenes Feld: RTL und die ProSiebenSat.1-Gruppe sind jeweils sechs Mal im Rennen, das ZDF folgt mit fünf knapp vor der ARD mit vier Nominierungen. Unter den reinen Streamern ist Netflix doppelt im Rennen, während es Amazon noch auf eine Nominierung bringt.

Das vielleicht spannendste Duell im Unterhaltungs-Bereich gibt’s beim Deutschen Fernsehpreis 2025 aber familien-intern im Hause Kaulitz. Denn um den Preis für die beste Reality konkurrieren in diesem Jahr das von Constantin Entertainment für Netflix produzierte „Kaulitz & Kaulitz“ und „Germany’s Next Topmodel“ (RedSeven für ProSieben) mit Toms Ehefrau Heidi Kaulitz a.k.a. Klum. Für Heidi und „Germany’s Next Topmodel“ wäre es in der nunmehr 20. Staffel der erste Deutsche Fernsehpreis überhaupt. Selbst die letzte Nominierung liegt schon 17 Jahre zurück.

Bill und Tom Kaulitz haben zwar schon einen auf dem Konto (2023 für „That’s my Jam“), mussten sich im vergangenen Jahr allerdings mit der ersten Staffel „Kaulitz & Kaulitz“ den „Verrätern“ von RTL geschlagen geben. Das könnte auch diesmal wieder passieren, denn das „Halloween-Spezial“, also die noch von Tower Productions produzierte zweite Staffel des Formats, komplettiert das Nominiertenfeld im Reality-Bereich. Sollten sich „Die Verräter“ durchsetzen, gibt’s für „Kaulitz & Kaulitz“ aber noch die Chance auf einen Preis für die beste Regie (im Rennen gegen „Die Helene Fischer Show“ und „Licht aus“), „GNTM“ könnte auch noch in der Kategorie Beste Ausstattung ausgezeichnet werden.

Die Kategorie Factual Entertainment ist schon traditionell eine Domäne von Vox – und auch diesmal liefen wieder zwei der drei Nominierten bei dem Sender der RTL-Gruppe. Da wäre zum Einen das von Vitamedia produzierte „Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz“, das damit in die Fußstapfen des 2023 prämierten „Schwarzwälder Hirschen“ treten könnte. Zum Anderen würdigt die Jury die nun schon im secshten Jahr laufende Dokureihe „Wir werden groß“ von Sagamedia. Drittes Format im Bunde ist „In höchster Not – Bergretter im Einsatz“, das die Einsätze der Bergwacht bildgewaltig einfängt und von Timeline Productions für die ARD produziert wurde.

Mehrere Florida-Shows im Rennen

Im letzten Jahr gab’s einen Deutschen Fernsehpreis für die "24 Stunden mit Joko & Klaas" (Beste Moderation/Einzelleistung). Entstanden ist dabei damals „Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)“, das von Florida TV weiterentwickelt und bei ProSieben auf Strecke gebracht wurde. Nun ist es im Rennen um den Fernsehpreis für die Beste Show. Die Quiz-Neuentwicklung tritt dabei gegen einen echten Klassiker des Genres an: „Wer wird Millionär“ von EndemolShine Germany. Konkret ist hier das Special zum 25-jährigen Jubiläum nominiert.

Dritte Show im Bunde ist die von Constantin Entertainment produzierte Show „Udo Jürgens Forever“, in der viele Stars anlässlich seines 10. Todestags und seines 90. Geburtstagstags nochmal seine Hits zum Besten gaben. Übrigens: „Wer stiehlt mir die Show?“ ist zwar nicht als Format im Rennen, aber mit einer Nominierung für die Beste Ausstattung und für Teddy Teclebrhan für seine einmalige Moderation der Sendung aber trotzdem doppelt im Rennen um einen Deutschen Fernsehpreis.

Und wo wir gerade bei Produktionen von Florida TV sind: Auch in der Kategorie Beste Comedy / Late Night mischt man mit. Dort tritt nach der Einstellung von „Late Night Berlin“ das Nachfolgeformat „Experte für alles“ an. Durchsetzen müsste man sich gegen zwei Klassiker des Genres: „Inas Nacht“ (Beckground TV für die ARD) mit Ina Müller und „Die Anstalt“ (Redspider Networks für das ZDF) – hier explizit die Folge „Freunde des Patriarchats“. Eine Nominierung gab’s hier auch fürs Beste Buch, wo man sich mit den Autoren des RTL-Dschungelcamps (ITV Studios) sowie der Aktion #KINDERstören (btf/Unterhaltungsflotte TV) messen muss, für die die ARD in diesem Jahr kurz ihr Programmschema aufbrach.

Die Kategorie Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung ist in diesem Jahr unterdessen ausschließlich mit Männern besetzt. Neben dem schon erwähnten Teddy Teclebrhan sind auch noch Bastian Pastewka und Oliver Welke für „Wiedersehen macht Freude“ sowie Lutz van der Horst und Fabian Köster fürs „heute show spezial – Zwei Besserwessis im Osten“ nominiert (beides Produktionen von Prime Productions fürs ZDF). Und falls Sie nun noch Stefan Raab vermissen? Sein groß inszeniertes Comeback beim „Final Fight“ gegen Regina Halmich hat sich eine Nominierung für die beste Ausstattung verdient – die XXL-Showtreppe lässt grüßen.

Nominierungen in Fiktion und Information

Im Folgenden: Alle Nominierungen in der Unterhaltung im Überblick