Die Wahl des neuen WDR-Intendanten wurde jetzt schon von allerlei Seiten analysiert. Auch die Motive des Rundfunkrats, die Motive der verschiedenen Lager im Rundfunkrat sowie die Kompetenzen der final zur Wahl stehenden Personen wurden durchleuchtet und bewertet. Deswegen ist es müßig dies erneut zu tun. Eins lässt sich aber ganz nüchtern festhalten: Egal ob "Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow, Radio Bremen-Intendant Jan Metzger oder Stefan Kürten, Direktor für Sport und Geschäftsstrategien bei der Europäischen Rundfunkunion - keiner der drei Namen wäre im Vorfeld der Nachfolger-Suche für die zurückgetretene Monika Piel als einer der Favoriten für den Posten genannt worden.



Buhrow, Metzger oder Kürten sind also Best of the Rest. Der neue WDR-Intendant, egal wer es ist, kann also nur positiv überraschend. Das ist die positivste Erkenntnis kurz vor dem Ende einer Intendanten-Suche, die ganz transparent laufen sollte und am Ende doch den leichten Geschmack von Klüngelei hatte. Denn die Wahl des Intendanten ist nur ein Puzzle-Stück in den zu besetzenden Führungspositionen im WDR. Im Vorfeld wurden zahlreiche Szenarien der Verteilung der weiteren Posten bekannt. Je nach gewähltem  Intendant sollen damit alle Flügel des Rundfunkrats medienpolitisch befriedigt werden.

Seit 11 Uhr tagt er jetzt in Köln, der WDR-Rundfunkrat. Die 48 Mitglieder hörten zunächst einen Bericht der Findungskommission über die Intendanten-Suche, die diesmal u.a. auch über eine offene Bewerbungsphase lief. Im Anschluss sollen sich dann die drei Kandidaten präsentieren - mit anschließender Diskussions- und Fragerunde des Rundfunkrats. Danach wird gewählt: Im ersten Wahlgang ist die absolute Mehrheit nötig, im zweiten Gang gewinnt dann der Kandidat mit den meisten Stimmen. Ein Ende der Sitzung hat die Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi für den späten Nachmittag geplant. Um 18 Uhr soll in einer Pressekonferenz der neue WDR-Intendant vorgestellt werden. DWDL.de wird direkt von dort berichten.