Netflix hat ein großes Portfolio an Serien und Filmen zu bieten - jedoch keines, dass für den kompletten Weltmarkt gilt. Weil es bestimmte Produktionen zum Beispiel im amerikanischen Netflix, nicht aber im deutschen zu sehen gibt, haben sich sogenannten Anti-Geoblocking-Dienste darauf spezialisiert, die Ländergrenzen für Nutzer mit wenigen Klicks aufzuheben. Dies funktionierte anfangs relativ gut und man konnte problemlos zwischen den verschiedenen Datenbanken hin- und her switchen. Dann nahm sich der Videostreamingservice dem Problem jedoch immer mehr an und mittlerweile scheint Netflix Dienste wie das australische "uFlix" komplett im Griff zu haben.

"Jedes Mal, wenn wir einen neuen Workaround finden, reagiert Netflix innerhalb von Stunden und schließt die Lücke wieder", berichtet das uFlix-Team in einem eigenen Blogeintrag. Aus der Kampfansage im Frühjahr, in der man eine "spezielle Technologie" für die Netflix-Sperren versprach, wurde also nichts. Jedoch konzentriere man sich nun auf das Angebot von Amazon Instant Video. Dort gebe es einen große Auswahl an Content, der die entstandene Lücke schließen soll. Auch andere Dienste wie Unblock-Us und UnoTelly treten den Rückzug an. Weiterhin tapfer dagegen halten möchte der türkische Dienst Getflix, der sagt, er habe das Geblockt-Werden bei Netflix im Griff. 

Warum überhaupt Ländergrenzen für die Programmauswahl Netflix' bestünden, liegt laut CEO Reed Hastings nicht an den eigenen Firmengrundsätzen. Regionalsperren seien Teil der Tagesordnung, der aufgrund des Drucks von Hollywoodstudios vorgenommen würde. Dies ist unter anderem ein Grund dafür, warum der SVoD-Anbieter derzeit eine Menge Geld in die Hand nimmt, um in Eigenproduktionen zu investieren - die man ohne Probleme in jedem Land gleichermaßen veröffentlichen kann. Parallel arbeitet man nach eigenen Aussagen intensiv daran, Verträge auszuhandeln, die eine globale Ausstrahlung für zugekaufte Produktionen erlauben. 

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