Seit Jahren wird das WDR-Filmhaus an der verkehrsreichen Kölner Nord-Süd-Fahrt saniert. Nun muss der Westdeutsche Rundfunk (WDR) eine neue Hiobsbotschaft hinnehmen: Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, hat ein Dienstleister außerordentlich gekündigt, sodass der WDR die Planung und Bauleistungd er technsichen Gebäudeausrüstung selbst übernommen hat.

Dabei geht es unter anderem um Elektrik, Raumluft, Wärmeversorgung und die Kommunikationsleitungen. Der WDR verfügt zwar über eine hauseigene Gebäudewirtschaft - unklar ist allerdings, ob durch den Wechsel mit weiteren Verzögerungen oder Preissteigerungen zu rechnen ist. "Ob der Ausfall des Dienstleisters Auswirkungen auf den Verlauf des Gesamtprojekts haben könnte, wird derzeit geprüft", teilte der WDR dem "Stadt-Anzeiger" mit.

Welche Gründe zu der außerordentlichen Kündigung führten, ist bislang nicht bekannt. Sicher ist dagegen, dass das Bauvorhaben unter strenger Beobachtung steht - erst recht, nachdem der Landesrechnungshof NRW den WDR im Sommer in einer vorläufigen Stellungnahme scharf kritisiert hatte. Demnach, so der Vorwurf, habe der WDR im Vorfeld der Entscheidung zur Sanierung keine ausreichende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchgeführt. Der WDR wiederum erklärte, in wesentlichen Punkten "zu anderen Einschätzungen" zu kommen.

Ursprünglich sollte die Sanierung schon 2020 beendet sein. Mittlerweile geht der WDR von Gesamtkosten in Höhe von 240,1 Millionen Euro aus - deutlich mehr als zunächst angenommen. Am Ende des Umbaus soll das Filmhaus zu einem crossmedialen Medienhaus werden und das Herzstück der aktuellen Berichterstattung bilden. Die Eröffnung soll - nach letztem Stand - im kommenden Jahr erfolgen. 

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