SAT.1-Geschäftsführer Hoffmann

Martin Hoffmann: Wir sind mehr als zufrieden – "Star Search" ist ein voller Erfolg.
DWDL: Jetzt wird „Star Search“ im kommenden Jahr fortgesetzt. Mit gleichem Konzept oder lockt nicht jetzt auch die Versuchung, den Wettbewerb auszubauen?
Martin Hoffmann: Wir werden sowohl die Kategorien als auch den Ausstrahlungsmodus analysieren und uns dann entscheiden wie es weitergeht.
DWDL: Ingo Oschmann, „Star Search“-Gewinner in der Kategorie Comedy, wird bekanntlich eine eigene Show bei SAT.1 erhalten. Gibt es da schon Konkretes?
Martin Hoffmann: Ingo Oschmann hat mit unserem Unterhaltungschef Matthias Alberti bereits ein erstes Gespräch gehabt, doch auch diese Frage kommt zu früh, um Konkretes dazu sagen zu können.
DWDL: In den letzten Wochen erlebte man so etwas wie die neue Spontanität von SAT.1: Ein kurzfristig eingschobenes "Star Search Spezial", die „Ultimative Ost-Show“ oder die Ankündigung von Schmidts Rheinfahrt. Wird SAT.1 mutiger?
Martin Hoffmann: SAT.1 war schon immer mutig. Es gibt einfach Trends, die in der Luft liegen und gute Programm-Macher müssen sie nicht nur aufspüren, sondern auch zügig umsetzen.
DWDL: Auf der Telemesse witzelte Herr Schmidt noch darüber, dass SAT.1 lange kein geeignetes Konzept für den Vorabend hatte. Jetzt sieht das bereits anders aus; in den kommenden Wochen geht der Umbau weiter. Trennt sich SAT.1 jetzt vollständig vom Genre der Game- und Quizshows?
Martin Hoffmann: Die Quizshows werden ganz langsam von der Primetime in die Daytime wandern. Das ist der Lauf der Dinge. Nur weil wir in Kürze keine Game- oder Quizshow im Programm haben, heißt dies noch lange nicht, dass das Genre damit für alle Zeiten beerdigt ist.
DWDL: Vom Werktagsvorabend zum Samstagvorabend: Die neuen Comedys „Die Wachmänner“ und „Das Arbeitstier“ können nicht richtig Fuß fassen. Hat SAT.1 ohne „ran“ jetzt am Samstagvorabend ein Quotenproblem?
Martin Hoffmann: Nein, das haben wir nicht. Wir bringen jetzt im Sommer ein kostengünstiges Programm und liegen mit „Die Wachmänner“ übrigens voll auf Senderschnitt.
DWDL: Der Sonntagabend 20.15 Uhr war eine ganze Zeit lang der Sendeplatz für SAT.1-Familienshows. Wie wird dies in der kommenden TV-Saison aussehen?
Martin Hoffmann: Am Sonntag fahren wir eine Event-Strategie, dort wird eine Mischung von Filmen und Shows stattfinden.
DWDL: Im September startet die „Champions League“ bei SAT.1. Wie hoch liegt da die Quoten-Messlatte für die Live-Spiele am Dienstag oder Mittwoch?
Martin Hoffmann: Wir werden aus der Champions League ein tolles Ereignis machen und auch bei den Quoten müssen wir uns ganz sicher nicht verstecken - zumal wir das Highlight-Spiel selbst bestimmen können. Aber eine konkrete Zahl möchte ich hier nicht nennen, denn es ist auch immer von der Auslosung der Begegnungen abhängig.
DWDL: Vom Programm zur Positionierung: Seit dem Wochenende hat die ProSiebenSAT.1 Media AG einen neuen Eigentümer. Rechnen Sie mit für den Zuschauer spürbaren Veränderungen bei der Positionierungen der Sender?
Martin Hoffmann: Nein, die Positionierung der Senderfamilie funktioniert gut und steht sicher nicht in Frage.
DWDL: Vom Rhein an die Spree, von der Spree an die Isar? Haim Saban hält sich die Möglichkeit offen, einen gemeinsamen Standort für ProSieben und SAT.1 anzuvisieren. Würde SAT.1 die Hauptstadt wieder verlassen?
Martin Hoffmann Es gibt für uns keinerlei Anhaltspunkte eines Umzuges.
DWDL: Wie sehr darf man sich eigentlich als Mitglied einer Senderfamilie darüber freuen, den hausinternen Konkurrenten ProSieben im Juli erstmals nach langer Zeit in der werberelevanten Zielgruppe überholt zu haben?
Martin Hoffmann: Entscheidend für die Senderfamilie ist das Gesamtergebnis. Unsere Konkurrenz ist die RTL-Gruppe, also freue ich mich für einen Film, der auf ProSieben gut gelaufen ist, aber vielleicht noch etwas mehr über eine Show, die bei uns alle Erwartungen übertrifft.
DWDL: Kein Interviewpartner der Branche kommt an unserer legendären DWDL-Frage vorbei. Auch an Sie zum Abschluss die Frage: Für was steht ihrer Meinung nach unser Kürzel „DWDL“ ?
Martin Hoffmann: Vielleicht „Das war’s dann langsam“? Nein, im Ernst, ich habe keine Idee.