
Nein, morgen und auch am Mittwoch vor der Sendung gibt es noch Interviews. Ich versuche, das Interesse der Kollegen zu befriedigen. Wir können das gut gebrauchen. Wir haben schließlich einen Kampfsendeplatz – und zum Kämpfen gehört nun mal, dass man trommelt.
Sie sind mit „Hart aber fair“ seit sechs Jahren auf Sendung und jetzt plötzlich für das Feuilleton die Sendung schlechthin. Wie fühlt sich das an?
Ich amüsiere mich ein bisschen darüber, aber es ärgert mich auch, weil da eben auch ein bisschen Missachtung unserer Arbeit drin steckt. "Hart aber fair" hat in der Spitze zweieinhalb Millionen Zuschauer bundesweit, wir haben alle Fernsehpreise damit gewonnen und trotzdem hat es derzeit den Anschein als wären wir völlig neu am Markt. Das finde ich – um es vorsichtig zu sagen – skurril. Aber soll ich mich über die Gesetze des Medienbetriebs aufregen? So ist es halt. Ich lerne auch, dass die blaue Eins ein starkes Image hat und davon profitieren wir ja vielleicht auch.
Und wie fühlte es sich bei den zahlreichen Interviews vor dem ARD-Start an, plötzlich Antworten zu geben statt Fragen zu stellen?
Ich bin ein neugieriger Mensch. Weil ich für fast alle Medien gearbeitet habe, fand ich es spannend, mal auf der anderen Seite zu stehen. Wenn Sie mehr als zwei Stunden mit "Focus"-Redakteuren reden und die auf zwei Seiten ein Interview daraus machen, in dem man den Sound des Gespräches wieder erkennt und in dem gerade die interessanten Sachen herausgearbeitet wurden, dann kann man nur niederknien.
Was nervte denn mehr: Die Frage nach dem Sendeplatz oder die Frage nach dem Einfluss der ARD auf ihre Sendung?
Die Frage nach dem Sendeplatz nervt nicht, weil es mir noch einmal die Gelegenheit gibt, darauf hinzuweisen, was für ein Kamikaze-Unternehmen das am Mittwoch-Abend gegen die Champions League ist. Die Frage nach der ARD finde ich eher beängstigend, weil ich es nie so erlebt habe, wie es andere beschreiben. Das liegt vielleicht an meinem Heimatsender oder daran, dass andere sich etwas gefallen lassen, was ich mir niemals gefallen lassen werde. Es ist aber auch so, dass Quote und Erfolg schützen und mich so etwas nie unter Druck gesetzt hat. Das System ist auch unabhängiger als es manche von außen sehen. Die schlimmen Finger sind die, die sich anbiedern und um Hilfe bitten und nicht begreifen, dass sie damit das System erst zur Einflussnahme ermuntern. Das braucht man aber nicht, wenn die Sendung gut läuft.
Sie waren in den vergangenen Wochen auch gern gesehener Talkgast. In welcher Sendung war es schöner? Bei Raab oder bei Kerner?
Spannender war natürlich Kerner. Bei Stefan Raab war es ein völlig schräger Besuch. Dort ist man Spielball, während es bei Kerner ein spannendes Gespräch und ein Drahtseilakt war: Wie weit dürfen Sie als Gast gehen und ab wann wird es ein Übergriff? Kerner hat gut reagiert. Die Sache nie aus der Hand gegeben. Heute habe ich von ihm zum Sendestart ein Päckchen mit Salbei-Tee bekommen. Das hat mich gefreut.
Der Besuch bei Raab war aber kein Versuch der ARD, die junge Zielgruppe für Sie zu gewinnen oder?
Nein. Die Redaktion von „TV total“ kam auf mich zu. Stefan Raab und ich hatten uns beim Fernsehpreis getroffen. Wir machen mit „Hart aber fair“ eine Sendung, die von den Kollegen aufmerksam wahrgenommen wird. Bei Kerner in der Maske hat mir zum Beispiel Barbara Schöneberger erzählt, dass sie die Sendung immer sieht. Jörg Pilawa guckt "Hart aber fair" vormittags in der Wiederholung zu Hause auf dem Rudergerät. Jauch erzählt mir etwas, was er bei mir gesehen hat, obwohl er mittwochs selber sendet. Er guckt immer zwischen der Gästebegrüßung. Das macht dann schon auch ein bisschen stolz.
Wie wichtig sind Ihnen denn die jungen Zuschauer – oder lässt Sie die Diskussion um die Nachwuchssorgen kalt?
Was ist jünger? Das ist für mich auch 35 bis 40 Jahre alt. Diese Zuschauer interessieren mich natürlich. Unserer Sendung ist nicht dafür geeignet, Leute davon abzuhalten, ins Kino oder in die Disco zu gehen. Aber wenn Leute aufs Land ziehen, um Kinder zu kriegen und sich dann mit Dingen wie Kindergartengebühren und Ehegattensplitting auseinander setzen müssen, dann werden die für uns interessant und sind auch unsere Zielgruppe. Ich habe auch nichts gegen ältere Zuschauer, die mit großer Intensität zugucken. Ich hoffe, dass viele mitgehen auf den Sendeplatz um 21:45 Uhr, obwohl viele sagen, das sei ihnen zu spät.
Nein. Die Redaktion von „TV total“ kam auf mich zu. Stefan Raab und ich hatten uns beim Fernsehpreis getroffen. Wir machen mit „Hart aber fair“ eine Sendung, die von den Kollegen aufmerksam wahrgenommen wird. Bei Kerner in der Maske hat mir zum Beispiel Barbara Schöneberger erzählt, dass sie die Sendung immer sieht. Jörg Pilawa guckt "Hart aber fair" vormittags in der Wiederholung zu Hause auf dem Rudergerät. Jauch erzählt mir etwas, was er bei mir gesehen hat, obwohl er mittwochs selber sendet. Er guckt immer zwischen der Gästebegrüßung. Das macht dann schon auch ein bisschen stolz.
Wie wichtig sind Ihnen denn die jungen Zuschauer – oder lässt Sie die Diskussion um die Nachwuchssorgen kalt?
Was ist jünger? Das ist für mich auch 35 bis 40 Jahre alt. Diese Zuschauer interessieren mich natürlich. Unserer Sendung ist nicht dafür geeignet, Leute davon abzuhalten, ins Kino oder in die Disco zu gehen. Aber wenn Leute aufs Land ziehen, um Kinder zu kriegen und sich dann mit Dingen wie Kindergartengebühren und Ehegattensplitting auseinander setzen müssen, dann werden die für uns interessant und sind auch unsere Zielgruppe. Ich habe auch nichts gegen ältere Zuschauer, die mit großer Intensität zugucken. Ich hoffe, dass viele mitgehen auf den Sendeplatz um 21:45 Uhr, obwohl viele sagen, das sei ihnen zu spät.
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