Lieber Herr Rima, Sie rufen mich aus der Schweiz an. Freuen Sie sich schon auf die Europameisterschaft?
Ja, ich freue mich riesig, wir alle freuen uns aufs Endspiel, Deutschland gegen die Schweiz, bei dem wir die Deutschen natürlich gewinnen lassen, so wie sie uns damals im eigenen Land haben gewinnen lassen.
Das sagen Sie, obwohl Ihre Nationalmannschaft gerade gegen den Nicht-EM-Teilnehmer England verloren hat?
Ja. Auch das war ausgleichende Gereichtigkeit: Mladen Petric, der in der Schweiz aufgewachsen ist und auch Schweizer wäre, wenn das Einbürgerungsrecht hier liberaler wäre, hat die Engländer aus dem Turnier gekickt. Ein Basler schießt die Engländer raus – dafür haben sich die Schweizer mit dem 1:2 bedankt.
Deutschland hat mit der WM weltweit an Image gewonnen - wird sich unser Bild von den Schweizern mit der EM ändern?
Ich hoffe, wir können den Vergleich bestehen. Die WM 2006 hat alles getoppt. Das Kaiserwetter, das geniale Public Viewing, da kam alles zusammen. Der Schweizer ist im Vorfeld zurückhaltend, aber wenn es losgeht, feiern wir richtig.
Ist die Europameisterschaft ein Thema in Ihren Programmen?
In meinem neuen Bühnenprogramm kommt der komplette Fußballkader unserer Nationalmannschaft in einer Märchenstunde vor: Der Kader hat großes humoristisches Potential, weil er sehr bunt gemischt ist, mit vielen Kindern der zweiten Generation von Einwanderern, Segondos. Da hängt zum Beispiel Hakan Yakin seine Yakin an den Hakan.
Sie haben ein Hörspiel in Mundart aufgenommen. Wie klingt das?
De Schwiizer chan als einzige Mänsch uf dere Ärde Chuchichäschtli und
Chabis-chopf säge, ohni s’Ch falsch z’betone. (Der Schweizer ist der einzige Mensch auf der Welt, der Küchenkasten und Kohl - Kabiskopf - sagen kann, ohne das „Ch“ falsch zu betonen. - d.Red.)
Wurden Sie als Schweizer bei uns gehänselt?
Bei der Wochenshow hat man mich manchmal damit gehänselt: „H e e e e e.... D u i s t e i n S c h w e i z e r, D u s p r i c h s t a a b e r l a a n g s a a m.“ Ich hab dann gekontert: „Okaydesiskeinproblemwirkönneauchgerneschwyzerduitsch-miteinanderspreche.“ - „Wie?“ - „Eben.“ - Die Schweizer strengt sich, wenn er hochdeutsch spricht, wahnsinnig an, damit er keine grammatikalischen Fehler macht. Deswegen wird er manchmal langsam. Übrigens: Die größte Einwanderungswelle in die Schweiz kommt aus Deutschland. Also gehe ich mal davon aus, dass hier gut zu arbeiten und zu leben ist.
Ja, ich freue mich riesig, wir alle freuen uns aufs Endspiel, Deutschland gegen die Schweiz, bei dem wir die Deutschen natürlich gewinnen lassen, so wie sie uns damals im eigenen Land haben gewinnen lassen.
Das sagen Sie, obwohl Ihre Nationalmannschaft gerade gegen den Nicht-EM-Teilnehmer England verloren hat?
Ja. Auch das war ausgleichende Gereichtigkeit: Mladen Petric, der in der Schweiz aufgewachsen ist und auch Schweizer wäre, wenn das Einbürgerungsrecht hier liberaler wäre, hat die Engländer aus dem Turnier gekickt. Ein Basler schießt die Engländer raus – dafür haben sich die Schweizer mit dem 1:2 bedankt.
Deutschland hat mit der WM weltweit an Image gewonnen - wird sich unser Bild von den Schweizern mit der EM ändern?
Ich hoffe, wir können den Vergleich bestehen. Die WM 2006 hat alles getoppt. Das Kaiserwetter, das geniale Public Viewing, da kam alles zusammen. Der Schweizer ist im Vorfeld zurückhaltend, aber wenn es losgeht, feiern wir richtig.
Ist die Europameisterschaft ein Thema in Ihren Programmen?
In meinem neuen Bühnenprogramm kommt der komplette Fußballkader unserer Nationalmannschaft in einer Märchenstunde vor: Der Kader hat großes humoristisches Potential, weil er sehr bunt gemischt ist, mit vielen Kindern der zweiten Generation von Einwanderern, Segondos. Da hängt zum Beispiel Hakan Yakin seine Yakin an den Hakan.
Sie haben ein Hörspiel in Mundart aufgenommen. Wie klingt das?
De Schwiizer chan als einzige Mänsch uf dere Ärde Chuchichäschtli und
Chabis-chopf säge, ohni s’Ch falsch z’betone. (Der Schweizer ist der einzige Mensch auf der Welt, der Küchenkasten und Kohl - Kabiskopf - sagen kann, ohne das „Ch“ falsch zu betonen. - d.Red.)
Wurden Sie als Schweizer bei uns gehänselt?
Bei der Wochenshow hat man mich manchmal damit gehänselt: „H e e e e e.... D u i s t e i n S c h w e i z e r, D u s p r i c h s t a a b e r l a a n g s a a m.“ Ich hab dann gekontert: „Okaydesiskeinproblemwirkönneauchgerneschwyzerduitsch-miteinanderspreche.“ - „Wie?“ - „Eben.“ - Die Schweizer strengt sich, wenn er hochdeutsch spricht, wahnsinnig an, damit er keine grammatikalischen Fehler macht. Deswegen wird er manchmal langsam. Übrigens: Die größte Einwanderungswelle in die Schweiz kommt aus Deutschland. Also gehe ich mal davon aus, dass hier gut zu arbeiten und zu leben ist.

Sie haben mal geschrieben: „Ich habe mit dem Erlkönig angefangen, aber trotzdem reichte es nicht ins Feuilleton.“ Grämt Sie das?
Nein. Wenn man sich der Unterhaltung zuwendet, und darin Erfolg hat, wird man dem Feuilleton schnell etwas suspekt. Natürlich kann man sich als Kabarettist auch dann und wann aufregen, wenn dem Humor kein ausreichender Stellenwert beigemessen wird. Mittlerweile kann ich sehr gut damit leben, hin und wieder auch mal Outlaw zu sein.
Fühlen Sie sich unterschätzt?
Nein, auf keinen Fall. Den Fehler macht man vielleicht in den ersten Jahren, wenn man sich hochkämpft und von allen geliebt werden will. Irgendwann steht man drüber. Außerdem gab es durchaus harte Kritiken, aus denen ich gelernt habe, die wichtig für mich waren. Schulterklopfer gibt es so oder so genug. So lange ich ein Publikum unterhalte, ist mir Kritik recht, ich lebe ja auch mit meinen Unzulänglichkeiten.
Ist Ihr Humor ein Spiel mit den eigenen Unzulänglichkeiten?
Ja, ich arbeite mit ihnen und nehme mich ständig auf die Schippe. Die Leute sollen über mich lachen, über meine Unfähigkeit, im täglichen Leben zu bestehen. Vielleicht erkennen manche Zuschauer so etwas auch an sich und können selbst eine Lust am Scheitern entwickeln.
In der kommenden Woche kehren Sie mit der „Marco Rima Show“ auf Sat.1 zurück - warum wurde der Start verlegt?
Ich glaube, den Senderverantwortlichen um Herrn Alberti ging es darum, dass unsere Sendung einen guten Start erwischt. Momentan gibt es Probleme mit dem Freitag. Jetzt starten Hugo Egon Balder und ich am gleichen Abend mit neuen Shows, das könnte ein gutes Sprungbrett werden.
Sehen Sie sich als Teil einer Qualitätsoffensive für den Freitagabend?
Wenn das so ist, würde mich das sehr freuen. Wir haben uns bei der „Marco Rima Show“ große Mühe gegeben. Die Entscheidung des Zuschauers bleibt eine Lotterie, ich erwarte das Votum des Publikums mit gespannter Freude.
Sat.1 kündigt Sie als „Mann der tausend Gesichter“ an - welche Figuren erwarten uns?
Es wird mich geben, Marco Rima, leicht überhöht natürlich; einen Gothic-Rocker, ne Art Marilyn-Manson-Verschnitt; eine Trulla - angelehnt an Janis Joplin; einen Volltrottel; einen Opa...
...Den Opa aus der „Wochenshow“?
Es ist nicht Opa Frei, aber er ist an ihn angelehnt. Wer die „Wochenshow“ mochte, wird auch die Einspieler meiner neuen Show mögen.
Die meisten Zuschauer kennen Sie aus der Wochenshow - aus einem großen Erfolg der 90er also. Ist die „Marco Rima Show“ Ihr Comeback?
Ja, das würde ich so sagen, denn ich habe mich eine Weile vom Bildschirm zurückgezogen - um auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu spüren. Klar, das ist mein Comeback.
Nein. Wenn man sich der Unterhaltung zuwendet, und darin Erfolg hat, wird man dem Feuilleton schnell etwas suspekt. Natürlich kann man sich als Kabarettist auch dann und wann aufregen, wenn dem Humor kein ausreichender Stellenwert beigemessen wird. Mittlerweile kann ich sehr gut damit leben, hin und wieder auch mal Outlaw zu sein.
Fühlen Sie sich unterschätzt?
Nein, auf keinen Fall. Den Fehler macht man vielleicht in den ersten Jahren, wenn man sich hochkämpft und von allen geliebt werden will. Irgendwann steht man drüber. Außerdem gab es durchaus harte Kritiken, aus denen ich gelernt habe, die wichtig für mich waren. Schulterklopfer gibt es so oder so genug. So lange ich ein Publikum unterhalte, ist mir Kritik recht, ich lebe ja auch mit meinen Unzulänglichkeiten.
Ist Ihr Humor ein Spiel mit den eigenen Unzulänglichkeiten?
Ja, ich arbeite mit ihnen und nehme mich ständig auf die Schippe. Die Leute sollen über mich lachen, über meine Unfähigkeit, im täglichen Leben zu bestehen. Vielleicht erkennen manche Zuschauer so etwas auch an sich und können selbst eine Lust am Scheitern entwickeln.
In der kommenden Woche kehren Sie mit der „Marco Rima Show“ auf Sat.1 zurück - warum wurde der Start verlegt?
Ich glaube, den Senderverantwortlichen um Herrn Alberti ging es darum, dass unsere Sendung einen guten Start erwischt. Momentan gibt es Probleme mit dem Freitag. Jetzt starten Hugo Egon Balder und ich am gleichen Abend mit neuen Shows, das könnte ein gutes Sprungbrett werden.
Sehen Sie sich als Teil einer Qualitätsoffensive für den Freitagabend?
Wenn das so ist, würde mich das sehr freuen. Wir haben uns bei der „Marco Rima Show“ große Mühe gegeben. Die Entscheidung des Zuschauers bleibt eine Lotterie, ich erwarte das Votum des Publikums mit gespannter Freude.
Sat.1 kündigt Sie als „Mann der tausend Gesichter“ an - welche Figuren erwarten uns?
Es wird mich geben, Marco Rima, leicht überhöht natürlich; einen Gothic-Rocker, ne Art Marilyn-Manson-Verschnitt; eine Trulla - angelehnt an Janis Joplin; einen Volltrottel; einen Opa...
...Den Opa aus der „Wochenshow“?
Es ist nicht Opa Frei, aber er ist an ihn angelehnt. Wer die „Wochenshow“ mochte, wird auch die Einspieler meiner neuen Show mögen.
Die meisten Zuschauer kennen Sie aus der Wochenshow - aus einem großen Erfolg der 90er also. Ist die „Marco Rima Show“ Ihr Comeback?
Ja, das würde ich so sagen, denn ich habe mich eine Weile vom Bildschirm zurückgezogen - um auf der Bühne zu stehen und das Publikum zu spüren. Klar, das ist mein Comeback.