Dennoch die Nachfrage: Wie füllen Sie Ihr Programm auf? Viele der Formate, die Sie zum Senderstart gestartet haben, sind bereits einmal durchgesendet. Manche davon, wie die Kuppelshow „Boy meets Boy“ oder die Modelsuche „Manhunt“, gibt es auch nur in einer Staffel.
Mehr als acht Stunden frisch täglich sind für einen kleinen Sender wie TIMM in der Startphase nicht zu stemmen. Ich kenne übrigens keinen anderen Sender, der mit mehr Quantität gestartet ist. Wiederholungen der ersten abgesendeten Staffeln im Tagesprogramm sind also unerlässlich. Hinzu kommen jeden Monat neue Staffeln und ganz neue Formate.
Sie sprechen von neuen Formaten. Können Sie eine Vorschau auf das geben, was kommt?
Wir starten z.B. ab März mit „Clara Sheller“, eine preisgekrönte und sehr erfolgreiche Serie aus Frankreich. In Deutschland gab es mal eine Adaption unter dem Titel „Verrückt nach Clara“. Außerdem geht es mit „Metrosexuality“ und den neuen Staffeln von Noah’s Arc, Queer as Folk und Rick&Steve los. TIMM’s TICKER, die tägliche Nachrichtensendung, beginnt am 02. März und vieles, vieles mehr...
Mal direkt gefragt: Wie schwul ist TIMM eigentlich?
TIMM ist natürlich „voll schwul“! (lacht) Nein. Wir bringen ja kein schwules Programm sondern Programm für Schwule. Das ist der große Unterschied. Ich kenne übrigens keinen Sender mit einem Geschlechtsteil... Wir werden, wie jeder andere Sender auch, letztendlich an der Attraktivität des Programms gemessen. Und unser Programm unterscheidet sich eben durch die Relevanz für unser Publikum. Wir zeigen Formate mit mehr oder weniger Relevanz – die Mischung macht es dann aus. „Absolutely Fabulous“ z. B. ist ja keine „schwule“ Sendung, erfreut sich aber in der Zielgruppe größter Beliebtheit und hat somit die nötige Relevanz, um bei TIMM gezeigt zu werden. Beim Thema Reisen hingegen achten wir natürlich gezielt auf den Mehrwert an Information für schwule Männer.
Aber das Reisemagazin „Upgrade“ gab es bislang nur einmal. Da hätte man mehr erwartet von TIMM...
Sie haben Recht! Der Pilot aus Istanbul ist ausgesprochen erfolgreich gestartet. Jetzt gehen wir in Serie. Unser Publikum erwartet von uns ein hohes Production Value, vergleichbar mit jenem großer Sender. Wir können uns deshalb aber keine Produktion für die Halde leisten. Deshalb bereiten wir unsere teuren Eigenformate gewissenhaft vor. Das dauert dann manchmal eben etwas länger.
Herr Lukas, herzlichen Dank für das Gespräch.