Axel Kühn
Herr Kühn, sie wechseln zurück auf die Produzentenseite als Geschäftsführer von Shine Germany, einer neuen Tochter der Shine Group. Wie kam es dazu?

Ich kannte Elisabeth Murdoch und insbesondere ihre Firma Reveille schon sehr lange. Bisher aber als Kunde. Sowohl bei Tresor als auch bei RTL II hatte ich dort Formate gekauft. Bereits in dieser Zeit habe ich die Unternehmen der Shine Gruppe als die wohl kreativsten und auch ehrgeizigsten im Markt kennen gelernt. Die jetzt entstandene Konstellation ist natürlich die großartigste Form der Zusammenarbeit, die ich mir vorstellen kann.

Was hat Sie an dem Perspektivenwechsel gereizt?

Der Wechsel ist ja eher eine Rückkehr auf vertrautes Terrain. Es war eine sehr bewusste Entscheidung für den Bereich, der mir immer großen Spaß gemacht hat und in dem ich ja auch recht gute Erfolge vorweisen kann. 
 
 

Sie starten trotz großem Mutterkonzern im Rücken bei Null. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld einen neuen Player im Produktionsgeschäft in den Markt zu drücken, klingt riskant...

Ich denke wir starten mit guten Voraussetzungen. Die zwei wichtigsten Zutaten für einen Produktionsauftrag sind doch das Format und der Produzent. Mit dem Formatkatalog von Shine und Holger Rettler sind wir da bestmöglich aufgestellt. Gleichzeitig werden wir von Anfang an massiv in die Eigenentwicklung von Programmen investieren. Die derzeitige Wirtschaftskrise lässt natürlich noch einmal die Margen schrumpfen, ich sehe in der Krise aber, so platt es klingt, auch eine Chance für uns. Gerade weil wir durch den internationalen Verbund sehr stark aufgestellt sind. Ausserdem fände ich persönlich es ganz fatal, wenn nun alle Aufgrund der Krise in Erstarrung verfallen oder den Kopf in den Sand stecken würden.

Kurz nochmal zum Formatkatalog von Shine: Es umfasst fiktionale Produktionen sowie non-fiktionale Formate. Welche Rechte werden Sie vertreiben, in welchem Gebiet wollen Sie produzieren?

Der Rechtevertrieb wird weiterhin bei Shine Reveille International liegen. Wir werden im non-fiktionalen Bereich starten. Hier haben Holger Rettler und ich die meiste Erfahrung. Aber auch fiktionale Produktionen werden später sicher hinzu kommen. Mit einer so sensationellen Firma wie Kudos als Partner, ist das nahe liegend.

Wie sieht Ihr Zeitplan für die kommenden Monate aus? Wann nimmt Shine Germany seinen Betrieb auf, wann sehen Sie Ihre ersten Formate im deutschen Fernsehen platziert?

Eigentlich wollten wir in aller Ruhe im Sommer starten. Bei dem Feedback, das wir aber bereits jetzt von den Sendern bekommen, kann es gut sein, das wir doch früher starten werden. Darüber beklagen wir uns natürlich nicht. Wann man die ersten Sendungen sehen wird, liegt aber nun einmal nicht in der Hand des Produzenten.