Matthias OpdenhövelMit "Unser Star für Oslo" sind Sie jetzt wieder zurück im Thema Musik. Sie pendeln ja abseits der klassischen Unterhaltungsshow immer zwischen Musik und Sport. Wie soll der gemeine Deutsche Sie denn da bitte in eine Schublade stecken...

(lacht) Ich will in keine Schublade. Als kleines Kind wollte ich immer Fußballreporter werden. Daran habe ich mich auch erinnert als ich mein zweiwöchiges Studium beendet habe. Als ich dann die Medien in Angriff genommen habe, hatte ich gar nicht so unbedingt die Absicht in die Richtung Unterhaltung zu gehen. Aber ich habe mich auch nicht dagegen gesträubt. Aber im Hinterkopf blieb immer der Wunsch Fußball-Reporter zu werden und bin deshalb sehr froh über Liga Total. Und Musik ist auch ein Steckenpferd von mir. Ich halte "Hast Du Töne?" immer noch für eine der schönsten Shows die ich je gemacht habe.

Mit „Schlag den Raab“ stehen Sie immer ein wenig im Schatten von Stefan Raab - und beim Fernsehpreis wurde Ihre Nominierung für die beste Moderation einer Unterhaltungsshow kurzerhand auch Raab zugeordnet. Stört das?


Ich beschwere mich nicht. Ich habe das Glück eine der momentan spannendsten und aufregendsten deutschen Fernsehshows moderieren zu dürfen. Und machen Sie sich keine Sorgen: Der ein oder andere kriegt mit, dass ich Bestandteil dieser Sendung bin. Das finde ich schön. Und es schreiben sogar manche darüber, dass sie das genauso schön finden. Wenn das so war beim Fernsehpreis, dann hat man die Kategorie offenbar stark auf drei Köpfe reduziert und da ist es natürlich auch eine besondere Konstellation bei "Schlag den Raab". Dass es neben dem Moderator einen höchst prominenten und wiederkehrenden Kandidaten gibt, ist ungewöhnlich. Da machen wir uns nix vor: Der Star der Sendung ist Stefan. Meine Aufgabe ist es, diesen Abend über vier oder fünf Stunden möglichst charmant unterhaltsam zu moderieren. Ich freue mich, wenn das gefällt. Aber ich gehe auch nicht weinend ins Bett, weil "Spiegel Online" mich in der Sendungskritik mal vergessen hat. Daraus zapfe ich nicht mein Selbstwertgefühl.
 

 
Wenn wir auf das Jahr zurück blicken, dann müssen wir auch über die „Schlag den Raab“-Sendung mit Hans-Martin sprechen. Wie reagiert man in dieser Situation, wenn plötzlich alles anders läuft als sonst und das Publikum den Kandidaten ausbuht?

Erstmal nimmt man das gelassen hin. Wir haben selbst erst viel später gemerkt, wie das Publikum reagierte, weil ja manche Spiele in Nachbarstudios oder draussen stattfanden. Da kriegen wir die Stimmung des Studio-Publikums nicht direkt mit. Und die der TV-Zuschauer eh nicht. Mir war nur schon relativ schnell klar, dass es nicht gut enden kann, wenn man von Anfang an so selbstbewusst auch gegenüber dem Publikum auftritt. Aber gut: Er hat am Ende gewonnen, insofern hat er alles richtig gemacht.  

Was ist schwieriger: So eine Situation zu managen oder beim Verlesen der absurden Gewinnspielfragen nicht ins Schmunzeln zu kommen?


(lacht) Also diese Gewinnspielfragen machen mir inzwischen so viel Spaß, das glauben Sie gar nicht. Ehrlich gesagt ist nix davon schwierig. Ich habe Hans-Martin am Ende einfach genauso behandelt wie Stefan auch, wenn er glaubt etwas besser zu wissen oder sich nicht an die Regeln hält. In der Regel mache ich das nicht, weil so eine Show für die Kandidaten normalerweise völliges Neuland ist, was allein schon etwas einschüchtert. Nur das traf auf Hans-Martin ja nicht zu. Und auf die angesprochenen Gewinnspielfragen freue ich mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Sie sind zweifacher Vater: Dürfen die zuschauen wenn der Papa bis weit nach Mitternacht moderiert?

Der Große darf bis 22 Uhr "Schlag den Raab" schauen und den Rest dann am nächsten Tag in der Wiederholung

Das ist ja Folter.

Ja, das ist gemein, aber er ist erst acht Jahre alt. Da sollte er nicht bis halb zwei vor dem Fernseher sitzen.