© ZDF/Martin Menzel
Doyé: Das Schöne an Stuttgart ist, dass es ein Wahnsinns-Bohei gegeben hat, obwohl es eigentlich ein regionales Thema ist. Man kann es natürlich zu einem politischen Feuilleton-Stück überhöhen, doch es lebt eigentlich durch die Brillanz des Hauptakteurs Mappus, der einiges an Komik-Potenzial hat.
Wiemers: Ein sehr, sehr vielschichtiges Thema. Da gibt es super-interessante Aspekte. Wir haben zum Beispiel ganz weltexklusiv eine Kameraeinstellung...
Doyé: Diese Kameraeinstellung werden wir wahrscheinlich auch am Dienstag zur Ausstrahlung bringen. Darin sieht man einen Menschen, der mit zusammengekniffenen Augen regelrecht zielt - und man fragt sich: Was macht der Mann da eigentlich? Spielt er ein Videospiel, ein Ego-Shooter? Danach steckt er noch die Zunge ein bisschen raus – plötzlich kommt der Aufzieher und man sieht, dass der Mann in einem Wasserwerfer sitzt! Der hatte offensichtlich Spaß an der Arbeit. Das ist doch was Schönes.
Eine Szene, die die Konkurrenz noch nicht hatte. Die Satire-Konkurrenz im ZDF ist ohnehin in den vergangenen Jahren größer geworden durch "Neues aus der Anstalt" und die "heute-show". Gibt es einen Wettbewerb untereinander?
Doyé: Nö, eigentlich nicht. Das ZDF galt schließlich lange Zeit als Satire-freie Zone. Wir freuen uns, dass sich das geändert hat.
Wiemers: Wir haben da angefangen und die machen das nach. Ist doch schön.
Jetzt noch etwas Persönliches. Was sagt eigentlich Werner Doyé über Andreas Wiemers?
Doyé: Über Andreas Wiemers sage ich, dass er ein begnadeter Satiriker ist, mit dem ich gerne meine eigene Sendung machen würde.
Und was sagen Sie über Ihren Kollegen, Herr Wiemers?
Wiemers: Ich würde über meinen Kollegen sagen, dass er ein begnadeter Satiriker ist, der vorgestern vom Fahrrad gefallen ist und ein unglaubliches Reservoire an unnützem Wissen hat, das einem in vielen Lebenslagen echt nach vorne bringen kann
Deswegen an dieser Stelle auch gute Besserung. Zum Schluss darf aber eine Frage nicht fehlen: Wann klappt's endlich mit dem Grimme-Preis?
Doyé: Wir haben ja ein neues Ziel. Wir sind immer noch eine erfolglose Nominierung hinter Kurt Krömer und unser Ziel ist es erst einmal, Kurt Krömer in den erfolglosen Nominierungen zu überholen, um dann irgendwann den Grimme-Preis für's Lebenswerk zu kriegen.
Wiemers: Außerdem besteht ja noch die Gefahr, dass der Krömer noch weitere Grimme-Preise nicht kriegt - also das Rennen ist noch ziemlich offen.
Sie müssen also noch eine Weile weitermachen. Darauf freuen wir uns und wünschen Ihnen viel Erfolg.
Wiemers: Eines müssen wir aber noch sagen. Wir haben gerade ganz viel Trailer geübt und sieben Online-Trailer produziert. Am Schluss sagen wir dann immer: "Der satirische Jahresrückblick" im…
Doyé: … ZDF…
Wiemers: … am...
Doyé: ... 21. Dezember...
Wiemers: ... um...
Doyé: 23:50 Uhr.
Wiemers: Und dann sagen wir nochmal (zusammen) "... im ZDF!"
Vielen Dank für das Gespräch.