Andreas Wiemers und Werner Doyé© ZDF/Svea Pietschmann
Was sollen wir denn von diesem Jahr schnellstmöglich wieder vergessen? 

Wiemers: (überlegt) Werner, du bist doch FC Köln-Fan. 

Doyé: (lacht) Das Jahr ist noch nicht rum! Aber wenn wir schon beim Thema sind, würde ich das 1:0 von Puyol gegen die Deutschen im Halbfinale nennen. Ansonsten kann man natürlich auch sagen: Die Gesundheitsreform vom Rösler können Sie vergessen – aber man würde es denen zu leicht machen, wenn man es wirklich vergessen würde. 

Wiemers: Ich finde ohnehin die Frage richtiger, was man sich merken muss. Wenn ich mir zum Beispiel dieses Bild vorstelle, wie unsere Grand Prix-Siegerin Lena aus dem Flugzeug ausgestiegen ist, von Stefan Raab und irgendeinem anderen Moderator begrüßt wurde und unser damals noch nicht designierter Bundespräsident daneben steht und ihr immer die Blumen geben will, obwohl die anderen gar keine Zeit haben und sich noch ihre Privatfernseh-Geschichten erzählen müssen... Wulff steht daneben und denkt: "Mensch, jetzt hab' ich hier diese Blumen, es wird langsam auch kalt und das Wetter ist schlecht…“ Dieses Bild hat sich bei mir richtig eingefräßt und daher finde ich es auch wichtig, dass man es sich merkt.

 

 

Womöglich sinnbildlich für seine Amtszeit als Bundespräsident.

Wiemers: Der hat ja gerade erst angefangen, wir sehen dem sehr freudig entgegen. Der Köhler war schon klasse, aber ich glaube, der Wulff wird noch besser.

Doyé: Von ihm erhoffen wir uns eine Menge. Er führt zum Beispiel klassische amerikanische Präsidentenreisen ein, indem er jetzt erst mal überall mit seiner Tochter hinfährt. Dieses arme Mädchen muss dann auch immer auf Fragen antworten, von denen es nichts richtig versteht. Das hat schon eine Menge Potenzial. Dann noch das Hervorheben des Tattoos seiner Frau - ich finde, er setzt gleich von Anfang an die richtigen Prioritäten.

Wiemers: Und er ist ja auch noch bei den Pressekonferenzen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft dabei. Ein weiteres Bild, das man sich unbedingt merken muss, ist der Zwischenschnitt auf die Gesichtsausdrücke von Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, als die beiden neben dem Bundestrainer und Christian Wulff auf dem Podium saßen! Der Gesichtsausdruck von den beiden: "Boah, is' mir langweilig" - den muss man sich auch merken.

So etwas könnte Wulff doch öfter machen.

Wiemers: Ja. Aber ich glaube, der macht das auch öfter.