DMAX wird am Donnerstag 5 Jahre alt. Der Männersender ging am 1. September 2006 auf Sendung. Man ist sehr ambitioniert gestartet, aber dann wurde es mit weniger Eigenproduktionen auch etwas stiller...
Waren wir Ihnen nicht laut genug? Als DMAX vor fünf Jahren startete, waren wir weltweit der erste Free-TV-Sender des Konzerns. Das war damals ein Experiment. Jetzt, wo der Sender sehr gut läuft, gibt es konkrete Pläne, damit auch in weitere Märkte zu gehen. Das macht uns natürlich stolz. Nach fünf Jahren ist DMAX aus den Kinderschuhen heraus. Wir sind jetzt im späten jugendlichen Alter und auf gutem Weg erwachsen zu werden.
Oh, das sind aber doch dann die Problemjahre...
Das sind die wilden Jahre, in denen man oft Dinge tut, die die Eltern verboten haben. Aber im Ernst: So ist es bei DMAX nicht. Wir stehen mit dem Männersender erfolgreicher da als jemals zuvor. Wir hatten in der Startphase sehr viele deutsche Eigenproduktionen, die unseren Charakter mitgeprägt haben und die das Gesicht von DMAX ausmachen…
...ist das jetzt nicht mehr so?
Doch, natürlich. Wir haben mit unserer Mutter Discovery den weltweit größten Factual-Entertainment-Produzenten. Das bedeutet einen fast unerschöpflichen Programmfundus, mit dem wir gerne arbeiten. Nach wie vor aber spielen lokale Produktionen eine große Rolle. Wir haben gerade die neue „Checker“-Staffel in Auftrag gegeben. Und wir arbeiten auch an einer neuen Heimwerkerserie. Zudem haben wir ein paar weitere Programme im Köcher, die wir aber erst am 15. September bei unserem Upfront-Event verraten werden. Die englischen und amerikanischen Formate funktionieren gut, sie stellen uns breiter auf. Und sie helfen uns, neue Zuschauer zu erreichen. Das wiederum macht uns attraktiver für den Werbemarkt.
Reichweite macht attraktiv. Katja Hofem-Best will mit Sixx Marktführerin in der 3. Liga werden. Dazu zählt auch DMAX. Nehmen Sie den Wettbewerb auf?
Wir haben momentan einen durchschnittlichen Marktanteil von 1,4 Prozent in der Zielgruppe der 14-49-Jährigen. Nach unserer Rechnung stehen wir damit an der Spitze der Sender der dritten Generation. Und das wollen wir uns nicht so einfach abnehmen lassen.
Stichwort „Breiter aufstellen“. Da hatte DMAX mit „24“ in der Vergangenheit auch Fiction programmiert. War das ein Irrweg?
Ich würde nicht für immer ausschließen, Fiktion wieder einmal ins Programm zu nehmen. Im Moment ist es nicht geplant. Wir bleiben bei dem, was wir gut können und das ist non-fiktionale Unterhaltung. Hier zeigen wir eine Mischung aus Eigenproduktionen, internationalen Discovery-Formaten und Einkäufen, die wir auf dem freien Markt tätigen.
Die zwei bekanntesten DMAX-Formate bzw. ihre Protagonisten, die Ludolfs und der „Checker“ sind inzwischen flügge geworden. Nicht besonders glücklich oder?
Es ist ein ganz normaler Vorgang, dass man Formate weiterentwickelt, wenn man vier bis fünf Jahre etwas produziert hat. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass sich der Sender weiterentwickelt oder Wege einfach auseinander gehen. Wir sind den Ludolfs sehr dankbar für die gemeinsame Zeit. Aber manchmal ist dieses richtige authentische Erzählen einfach auserzählt. Alles hat seine Zeit und irgendwann darf man ruhig zu einem Ende kommen. Das hat dann nichts mit Streit zu tun, sondern das ist eine gemeinsame Entscheidung.