Sie haben vorhin auch bereits Katharina Saalfrank angesprochen, die kürzlich beklagte, dass RTL unnötige Dramatik verursacht habe. Haben Sie so etwas auch gespürt?
Nein, überhaupt nicht. Diesbezüglich waren wir völlig frei. Bei Katharina Saalfrank möchte ich es mit meinem Lateinlehrer halten, der immer sagte: Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph gewesen.
Haben Sie denn verfolgt, was Ihre Nachfolger bei RTL machen? Vera Int-Veen war ja bereits in "Verzeih mir" zu sehen, Sandra Eckhardt folgt bald bei "Vermisst"...
Dazu bin ich bislang leider nicht gekommen, weil ich derzeit in einem wahren Dreh-Marathon stecke. Ich bin kein Engel, aber ein Mensch, der frei von Häme ist - daher denke ich, Vera Int-Veen die Sendung auf ihre Art gemacht haben wird. Mich würde stattdessen eher interessieren, ob die Kollegen das Format ähnlich wie wir produziert haben. Das werde ich mir sicherlich bei Gelegenheit noch anschauen.
Bei so viel Arbeit bleibt die Frage, ob Sie überhaupt noch Zeit für weitere Aufgaben finden. Ist derzeit noch mehr in Planung?
Ausgelastet bin ich tatsächlich über die Maßen, aber wir sitzen in Zusammenarbeit mit Endemol natürlich schon wieder an neuen Konzepten.
Formate mit weniger Taschentuch-Szenen?
Ach, immer diese Taschentuch-Szenen... Sie sind doch kein "Spiegel Online"-Redakteur, der mich als "sadistische Samariterin" darstellt. (lacht)
Ich musste diese Frage stellen.
Ich kann damit immer wenig anfangen. Wenn ich das Gegenteil wäre, wäre ich der "eiskalte Block", dem alles egal ist. Wenn ich manchmal so angerührt bin, dass ich es nicht ertragen kann und ein Tränchen vergieße, bin ich die Heulsuse. Es gibt hierbei keine objektive Wahrheit und es bietet sich bei mir wohl an, darauf anzuspielen. Ich rufe Ihren Kollegen deshalb zu: Schreibt es, wenn ihr es schreiben wollt.
Es ist ja letztlich immer die Frage, wie authentisch man dabei ist.
Wie hat es Harald Schmidt bei Ihnen im Interview gesagt? Man muss wahrhaftig sein. Diesen Satz kann ich voll unterschreiben - ich hoffe nur, dass er jetzt nicht unglücklich ist, wenn Frau Leischik ihn zitiert. (lacht)
Immerhin müssen Sie künftig die Vorarbeit für ihn leisten...
Da mache ich mir keine Sorgen. Harald Schmidt steht über den Dingen und erst recht über der Quote.
Frau Leischik, viel Erfolg für Ihre neuen Formate und herzlichen Dank für das Gespräch.