Bei unserem letzten Gespräch mit einem Kollegen war die Rede von einem „Ladykracher“-Film. Gibt es das Projekt denn noch?

Immer! Wir spinnen nach wie vor rum. Ich bin auch der Meinung, man muss das möglichst oft möglichst laut ins All hinaus brüllen. Bei „Stromberg“ hat es geklappt. Neulich habe ich mir an der Kunsthochschule für Medien „Stromberg“-Autor Ralf Husmann und den Finanzmann, der das Ganze geplant hat, eingeladen. Die wollten über Crowdfounding innerhalb einer bestimmten Zeit eine Million Euro zusammenbekommen. Dass das Geld innerhalb weniger Tage da war, hat die gefreut, überrascht, aber auch geärgert, weil sie bemerkt haben, dass es viel mehr hätte sein können.

Vielleicht müssen Sie für Ihren Film noch höhere Ziele setzen.

Das ist gut möglich. Aber auch die Planungen zum „Stromberg“-Film haben mehrere Jahre gedauert, der Wunsch wurde immer wieder geäußert – und zwar völlig zurecht. Das Ensemble und die Geschichte geben einen Kinofilm einfach her. Das ist bei „Ladykracher“ genauso. Man muss keine anderen Schauspieler und Regisseure suchen. Der Knackpunkt sind die Zuschauer, die sich natürlich fragen: Wieso sollte ich Geld dafür ausgeben, wenn ich es auch umsonst zu Hause haben kann? Da liegt es natürlich an uns, einen Reiz zu finden, damit die Menschen auch freiwillig ihr Geld hinlegen. Vor dieser Schranke stehen wir gerade.

Kommen wir noch auf den Kollegen Bastian Pastewka zu sprechen...

… der ist wunderschön, auch privat! Viele wissen gar nicht, wie schön er ist. Wenn wir simsen, schreibt er eigentlich immer, er sei wunderschön. (lacht)

Auch unverkleidet?

Sowohl als auch. Ich kenne ihn in allen Ausführungen.

Insofern sind Sie wahrscheinlich auch ein wenig traurig, dass „Ladykracher“ in diesem Jahr gar nicht gemeinsam mit „Pastewka“ laufen wird, oder?

Ja, das ist eigentlich doof. Wir hätten das gerne gemacht, aber wir haben uns im letzten Jahr durch Wolfgang und Anneliese etwas verzettelt. Zum Teil arbeiten wir mit denselben Leuten, über die wir ja nicht frei verfügen können – die haben auch noch anderes zu tun und müssen ja auch mal leben. Bastian und ich sind schließlich nicht die Chefs, sondern nur die Hauptdarsteller. Mit „Ladykracher“ wollten wir eigentlich auch schon im Januar starten, haben dann aber drauf verzichtet. Nun gibt’s eben Doppelfolgen, weil wir vor der Fußball-EM fertig sein möchten.

Aber wie geht’s denn mit Wolfgang und Anneliese weiter?

Ich würde gerne noch in diesem Jahr wieder etwas mit Wolfgang und Anneliese machen, das hängt aber auch von Bastis Zeitplan ab. Fest steht aber, dass wir im nächsten Jahr wieder etwas gemeinsam machen werden. Da kommen dann auch wieder die Autoren ins Spiel, denen wir ja nicht befehlen können, sofort etwas zu schreiben. Basti und ich haben leider nicht genügend Ideen, um es selber zu machen. Wir beide kommen immer erst recht spät mit in den Zug. Die fahren mit ihren Ideen erst mal alleine vor und dann tüfteln wir mit ihnen gemeinsam weiter. Und so lange die nicht genügend Zeit, Ruhe und Ideen haben, müssen wir eben noch ein wenig warten. Aber man kann ja mal drängen und sagen: Ich wär dann soweit. Vielleicht bringt's ja was.

Wie weit kann man Wolfgang und Anneliese überhaupt spinnen? Was können die beiden noch machen?

Die können alles machen! Wolfgang und Anneliese können alle Shows dieser Welt moderieren, auch ernstere Sachen. Kombiniert mit den anderen Figuren, die wir zusätzlich spielen, ist das unglaublich reizvoll. Die Skurrilität kann man auch mal wegblenden – es wird ja besonders lustig, wenn man behauptet, dass die auch etwas Seriöses machen. Man könnte auch sagen: Wir sind das universell einsetzbare Moderatoren-Gespann.

Also nicht nur heile Welt?

Nein, Wolfgang und Anneliese haben auch das Zeug zum Drama und zur totalen Katastrophen-Geschichte. Als wir beide auf die Reise zu unserem Buch „Unser schönes Deutschland“ geschickt haben, hätte man eigentlich noch ein Buch zum Buch machen müssen, so viel wie dort schiefgegangen ist. Es ist ohnehin Wahnsinn, wie die Leute auf uns reagieren. Ganz viele Leute kennen Wolfgang und Anneliese, auch wenn die Sendungen ja nie große Quoten-Hits waren.

Der Auftritt bei „Wetten, dass..?“ hat sicherlich geholfen...

Viele Leute checken aber auch nicht, ob wir echt sind oder nicht. Bei „Wetten, dass..?“ haben wir mit unserem Song angefangen und die Leute haben einfach mitgeklatscht, aber gar nicht auf den Text geachtet. Da waren durchaus ein paar Nachrichten versteckt, die völlig überklatscht wurden. Das kann man den Zuschauern nicht übel nehmen, weil es offensichtlich richtige Mitgeh-Mucke ist. Ich weiß allerdings gar nicht, ob ich mich selbst so verhalten würde. Wahrscheinlich würde ich mir die zwei Nasen anschauen und hören wollen, was die zu sagen haben. Alles andere fänd ich ein bisschen gefährlich...

Eine Frage bleibt noch: Wenn Wolfgang und Anneliese alle Shows moderieren können – wieso hat es nicht mit „Wetten, dass..?“ geklappt?

Weil wir nie gefragt worden sind! Es wäre alles anders gekommen...

Frau Engelke, vielen Dank für das Gespräch.