Wollten Sie eigentlich schon immer zum Fernsehen oder hat sich das nun mehr oder weniger so ergeben?

Ich habe mich gegen den akademischen Laufweg entschieden, weil ich irgendwann nach vielen Veranstaltungsmoderationen gemerkt habe, wie groß die Begeisterung dafür war. Für mich selbst habe ich gemerkt, dass die Leute mir gerne zuschauen und mich dieser Job unheimlich glücklich macht. Daraus entwickelte sich dann die Lust aufs Fernsehen. Die Begeisterung dafür war aber ohnehin schon immer da. 

Vielen geht es bei dem Wunsch sicherlich ähnlich, nur bei den wenigsten erfüllt er sich dann auch. Aber wie fühlt sich der Moment an, in dem man gesagt bekommt: „Du bekommst deine erste Fernsehshow“?

Die Produktionsfirma Endemol rief mich an und sagte: „Daniel, du hast viel Arbeit im Sommer.“ Ich bin selten sprachlos in meinem Leben, aber in diesem Moment konnte ich erst mal zwei Minuten nichts sagen. Mir ist alles aus dem Gesicht gefallen. Natürlich habe mir die Show im Vorfeld zugetraut, aber seit man mir diese Chance gegeben hat, laufe ich ein bisschen leichter...

Und der Radiojob bei You FM wird an den Nagel gehängt oder läuft das erst mal parallel?

Meine Radiomoderationen möchte ich definitiv nicht an den Nagel hängen. Wenn sich beides parallel erfüllen lässt, wäre das mein ganz großer Traum. Radio macht mir viel Spaß und bei You FM habe ich eine Heimat gefunden. Es ist ein super Job, ich mag die Musik und ich darf so laut aufdrehen wie ich möchte.  

Nun ist das „Youniverse“ allerdings ein bisschen anders als das Universum von Sat.1, auch was die Ansprache des Publikums angeht. Sind Sie im Vorfeld schon anders an die Aufgabe rangegangen?

Das ist überraschenderweise völlig deckungsgleich. Ich komme von Veranstaltungsmoderationen, bei denen ich für alle da war. Für lokale Radiosender habe ich ganz Niedersachsen im Alter von drei bis 73 bedient. Ich habe davor überhaupt keine Scheu. Die Ansprache selbst ist immer die gleiche – die Frage ist nur, welche Wörter nehme ich? Meine Einstellung, wie ich auf andere Menschen zugehe, ändert sich dadurch jedenfalls nicht. Ich habe aber auch gar keine Lust, mich zu verstellen. Bei „Ab durch die Mitte“ wollen wir Fernsehen für alle Zuschauer machen und trotzdem locker bleiben. Das kann ja nicht schaden.

Nun ist „Ab durch die Mitte“ nicht die erste Quizshow, die am Vorabend probiert wird. Um diese Uhrzeit hat es schon lange keinen erfolgreichen Quiz-Neustart gegeben. Wieso gerade jetzt?

Ich sag's wie es ist: Wir machen keine Befindlichkeitsshow! Ich möchte gar nicht wissen, was ein Kandidat mit 50.000 Euro macht. Vielleicht will der Gewinner einfach seinen Dispo ausbezahlen. Vielleicht will er das Geld in Las Vegas ausgeben, das interessiert mich nicht. In jedem Fall sind wir frecher als die anderen. Man kann auch sagen: Wir sind der Punk unter den Quizshows. (lacht)

Herr Boschmann, herzlichen Dank für das Gespräch.