Nur auf die zu hoffen, die zufällig über den Sender stolpern oder ihn gar schon eingespeichert haben, ist aber gewagt. Wie wollen Sie zusätzlich Aufmerksamkeit für den neuen Sender gewinnen?

Wir haben Kooperationen mit einigen Magazinen, die auf RiC hinweisen werden und versuchen auch weiter, entsprechende Kooperationen im Print-Bereich zu schließen. Aber unsere hohen Wachstumsraten bei yourfamily im Pay-TV zeigt: Die Eltern suchen regelrecht nach gutem Content. Den wollen wir liefern.

Apropos Kooperationen: Yourfamily war bislang im Pay-TV unterwegs und hat dementsprechend noch nicht so viel Erfahrung im Bereich Werbevermarktung. Holt man sich dafür externe Partner an Bord?

In Österreich arbeiten wir mit Goldbach zusammen. das ist eine sehr solide Partnerschaft, die sich sehr gut anlässt. Wir sprechen auch in der Schweiz mit Goldbach. In Deutschland haben wir es aufgrund des Duopols bei der TV-Vermarktung bislang noch vermieden, uns in das eine oder andere Lager zu begeben. Aber wir wollen auch nicht ausschließen, dass wir uns auch hier einen externen Partner suchen.

Wenn Sie in Deutschland erstmals ohne externen Partner starten: Wie wollen sie denn die Aufmerksamkeit der potentiellen Werbekunden gewinnen?

Wir haben überlegt, was wir anbieten können, was die amerikanischen Konkurrenten ganz sicher nicht tun werden, und uns für einen unkonventionellen Weg entschieden: Wir werden einen Teil der Werbeeinnahmen spenden und unsere Zuschauer über ein Voting darüber abstimmen lassen, an wen das Geld gehen soll. Das verschafft uns gerade in der Werbebranche eine entsprechende Aufmerksamkeit.

Die Einnahmen sind die eine Seite, ein Sendestart ist aber ja erstmal mit nicht unerheblichen Investitionen verbunden. Wie schnell rechnen Sie denn damit, dass sich der Sender rechnet.

Da wir ein börsennotiertes Unternehmen sind, kann ich nicht ins Detail gehen. Aber: Die Anlaufkosten sind natürlich enorm. Das teuerste eines Senders ist das Programm und da investieren wir viel Geld. Wir legen Wert darauf, dass die Serien, die wir zeigen, hochwertig sind. Und die meisten sind europäischen Ursprungs – da kostet die Produktion natürlich mehr, als wenn sie die irgendwo in Asien herstellen lassen. Wir haben uns den Markt aber lange und gut angesehen und können als Urgestein der Branche mit den Kosten gut umgehen.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Piëch.