Wie wird man "Tatort"-Kommissar: Wer kam da auf wen zu? Und womit hat man Sie letztlich überzeugt?

Produzent Quirin Berg hatte Nora und mich gefragt, ob er unsere Namen in seine Tatort-Bewerbungsmappe setzen darf, die er für die Ausschreibung des MDR sorgfältig vorbereitet hatte. Das hatten wir ihm gerne erlaubt. Zumal er als Autoren auch noch den großartigen Murmel Clausen angab, mit dem wir uns auf eine Tatort-Grundgeschichte einigen konnten, die sich wahnsinnig gut erzählen lässt – nicht nur zu Weihnachten – und auf die ich mich wirklich sehr freue.

Der neue Weimar-"Tatort" soll eine "humorige Note" bekommen, heißt es. Solche Ankündigungen können nach "Heiter bis tödlich" auch Angst machen. Können Sie Entwarnung geben? Wie sehen die Rollen aus?

Ja, das kann theoretisch auch Angst machen, aber - mit Verlaub – doch nicht, wenn die Norma Tschirrer dabei ist. Das ist nun wirklich eine humorige Duftnote, wie sie dezenter und zärtlicher gar nicht herbei schweben könnte aus Berlin-Pankow, und bei der wir uns furchtlos zurücklehnen und genießen dürfen. Da mache ich mir keine Sorgen. Inhaltlich ist alles natürlich noch sehr geheim. Weihnachten eben.

Von MTV über ProSieben zum selbstfinanziertem WebTV und Tele 5 in der Nische jetzt zum "Tatort" im Ersten: Ist Christian Ulmen jetzt TV-Establisment?

In erster Linie bin ich Kinoschauspieler. Wenn ich jedenfalls gucke, wovon ich hauptsächlich lebe, dann sind es die drei Kinofilme, die ich pro Jahr drehen darf. Der Tatort ist sicher auch darauf zurück zu führen. All meine Fernsehsachen mache ich aus großer Lust und Überzeugung mit meiner Firma obendrauf, und mittlerweile funktionieren unsere Formate so, dass wir uns mit ulmen.tv ein eigenes Web-TV-Portal leisten können, was wirklich Spaß macht. Begriffe wie Nische oder TV-Establishment sind eher Euer DWDL-Werkzeug, mit dem Ihr messerscharf die Fernseherzeugnisse seziert, mir als Macher dürfen diese Termini toller Weise völlig wurscht sein. Ich stelle her, Ihr könnt dann gern sortieren.

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