Es gab sogar von Zuschauern im Netz Kommentare, denen die App-Integration plötzlich egal war, weil sie die Sendung mit Studio-Publikum schon unterhaltsam fanden…
 
Wenn man eine interaktive Show mit dem Studio-Publikum machen will, dann müsste man sicher ein anderes Format nehmen als „Quizduell“. Dafür fehlt dem Spielprinzip das, was sonst eine Quizshow ausmacht. Es gibt keine Joker, keine Gewinnstufen, keine Ausstiegsmöglichkeit. Aber was wir letzte Woche daraus gemacht haben, war schon das Beste, was man draus machen konnte. Nun stellt sich die Frage: Was machen wir in den nächsten zwei Wochen, wenn wir das mit der App doch nicht hinkriegen sollten?


 
Sie nehmen mir die Frage vorweg.
 
Dann müssen wir uns wirklich etwas einfallen lassen. Dann müssen wir uns noch mehr trauen als in dieser Woche. Wir müssen über Schalten nachdenken, über Kollegen, die auf der Straße oder in Schulen mit Kandidaten-Gruppen spielen. Da müssen wir spontan sein und neue Wege ausprobieren, denn das, was wir jetzt die letzte Woche 5 Tage gemacht haben, können wir nicht noch zwei Wochen lang durchziehen. Das trägt garantiert nicht. Wir müssen jeden Tag eine Sendung als Wundertüte präsentieren und uns einfach trauen.
 
Man kann vermutlich sagen, dass RTL angesichts von „Rising Star“ noch nie so interessiert den ARD-Vorabend verfolgt hat…
 
(lacht) Kann ich mir vorstellen, weil ja alle gerade über Formate mit App-Einbindung reden oder sie sogar vorbereiten.  Ich habe ja in der vergangenen Woche viel über Technik und das Internet gelernt. Das Problem bei uns war, dass wir eine Flut an Daten haben wollten, die uns dann überrollt hat. Wenn man ein reines Voting macht, wie etwa bei „Rising Star“, dann dürfte das weniger kompliziert sein. Wobei es bei „Rising Star“ noch spannend wird, wie das mit den Fotos der Zuschauer funktionieren wird. In Brasilien hat das nicht geklappt, da hat man dann mit gefakten Fotos gearbeitet.

Fühlt es sich eigentlich merkwürdig an, wenn man kurzzeitig den Sendeplatz einer langjährig laufenden Sendung übernimmt und dann liest, wie deren Macher sich subtil über die Pannenserie beim „Quizduell“ amüsieren?
 
Die Aktion der Macher der „Verbotenen Liebe“ war großartig! Damit zu spielen, dass sie eine App haben, die funktioniert und uns eine lange Nase zu zeigen, war großes Kino. Wir haben alle nur die Chance, dieses Experiment zu überstehen, wenn wir es mit einer großen Portion Humor nehmen. Es kommt natürlich noch die Fallhöhe dazu, dass eine renommierte Produktionsfirma wie ITV Studios, die erfolgreich „Ich bin ein Star“ oder „Der Bachelor“ macht, dahinter steckt. Aber uns hat die vergangene Woche zusammengeschweißt, weil dann wirklich alle an einem Strang gezogen haben, inclusive der Mitarbeiter aus meiner Firma, die als Feuerwehrleute kurzzeitig mit eingesprungen sind. Das war toll.
 
Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass das mit der App noch funktionieren wird und die Show gut ankommt: Stünden Sie denn dann über diese Testwochen hinaus für eine täglich live produzierte Vorabend-Sendung zur Verfügung?
 
Das kann ich mir heute schon deshalb nicht vorstellen, weil ich nicht weiß, wie eine App unterstützte Sendung überhaupt aussehen und sich anfühlen wird. Vielleicht sind wir alle enttäuscht, wenn die App läuft und sagen hinterher: Und dafür den ganzen Aufriss? Ihre Frage steht aktuell nicht zur Debatte und die „Verbotene Liebe“ kehrt auf den Schirm zurück. Man kann sicher darüber nachdenken, ob man das „Quizduell“ über gewisse Event-Strecken ein paar Mal im Jahr macht, aber jetzt 200- oder 250-mal im Jahr kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube auch nicht, dass das Format so lange trägt.
 
Dann bleibt nur noch eine einfache, kurze Frage zum Abschluss: Klappt’s denn jetzt nächste Woche?

(lacht) Also, wenn der Einsatz nicht zu groß ist, würde ich mit Ihnen wetten, dass wir allerspätestens am Mittwoch endlich ein „Quizduell“ spielen können, wie es sich einmal kluge Leute ausgedacht haben. Mein Einsatz: eine Flasche App-elwoi.
 
Herr Pilawa, herzlichen Dank für das Gespräch