Foto: R.A. HörnigWie am Fließband starten fast Woche für Woche neue Comedys, obwohl der Comedyboom schon vor Jahren für beendet erklärt wurde. Schädigt die Flut an Formaten das Genre?

Das denke ich schon. Stichwort Inflation. Irgendwann hat man sich tot geschaut. Ich dachte genau wie Sie vor einigen Jahren, dass der Comedyboom zuende sei. Aber der wird wohl nie zuende sein. In Zeiten einer wirtschaftlichen Depression wollen die Leute nun einmal lachen und auch wem es gut geht, der will belustigt werden. Der Komödiant wird in Deutschland immer zu tun haben.

Nur für das Fernsehen bekommt nicht jeder das passende Format...


Die richtigen Formate zu finden, ist eine ganz andere Frage. Brainpool, Anke Engelke und das ganze Ensemble von "Ladykracher" haben damals eine Tür aufgemacht für eine neue Art von Sketch-Comedy. Trotz überzogenen Szenen hatten die Figuren alle etwas realistisches. Es waren keinen überzogenen Witzfiguren. Und da ist "Stromberg" für mich eine logische Fortsetzung. Die Komik entsteht hier noch natürlicher, weil sie sich ausschließlich aus realistischen Situationen ergibt.

Eine Sketch-Comedy wäre für Sie also eine Rückentwicklung?

Ich werde in den nächsten Jahren keine Sketch-Comedy mehr machen. Einfach vor dem Hintergrund, dass es mich langweiligen würde. Und ich kann nicht erwarten, dass es einen Zuschauer kurzweilt, was mich langweilt. Insofern werde ich allein auf meinen wichtigsten Ratgeber hören, meinen Bauch.

Dann könnte es ja weiter in Richtung Schauspiel gehen. Mit SAT.1 war mal das Krimi-Projekt "Cosmo" geplant. Ist das noch aktuell?

Auch an "Cosmo" wird gearbeitet. Aber das ist noch so tief in der Pipeline, dass man wenig darüber sagen kann. Da stehen generell mehrere Ideen im Raum, zu denen ich aber erst etwas sagen kann, wenn man dem Kind auch einen Namen geben kann.

Aber doch schon abseits des Comedy-Fachs?

Es hat in jedem Fall mit mir als Schauspieler zu tun, was dann auch einmal eine andere Seite von mir abfragt als nur die, des Komödianten. Wobei ich auch in "Stromberg" nicht den Komiker gebe. Die Serienfigur ist für mich die Quadratur des Kreises: Es ist eine klassische Schauspielrolle, die so realistich ist, dass sie so schon wieder komisch wirkt.