"Türkisch für Anfänger" wird fortgesetzt, wie die ARD inzwischen bestätigte. Was können Sie uns dazu verraten?
Es wird eine zweite Staffel geben mit 24 Folgen, also doppelt so viel wie bisher. Die werden wieder am Vorabend hintereinander gesendet, wie es schon bei den zwölf ersten Folgen getan wurde. Drehstart ist für Juli geplant. Die Drehbücher dafür sind größtenteils schon geschrieben.
Das sind gute Nachrichten. Da ist fast schon wieder vergessen, dass "Türkisch für Anfänger" vor zwei Wochen beim Festival Rose d'Or trotz gleich zwei Nominierungen leider leer ausging. Waren Sie enttäuscht?
Nicht wirklich. Ich habe zwar gehofft, aber nicht daran geglaubt, dass wir gegen diese Konkurrenz gewinnen können. Da waren besonders aus England fantastische Programme dabei, gegen die das Verlieren wirklich nicht schlimm ist.
Ist das englische Fernsehen besser als das deutsche?
Nein, das wäre pauschal nicht richtig. Aber die Engländer haben uns gegenüber eben einen Vorsprung. Sie machen schon wesentlich länger qualitative Comedys. Das hat bei uns sehr spät angefangen. Wenn man überlegt, wann erst Harald Schmidt mit seiner Show angefangen hat und dass wir vorher nur einmal im Jahr über Filme wie "Die Supernasen" gelacht haben, dann haben wir uns inzwischen sehr schnell eine eigene neue Comedy-Kultur erarbeitet - egal ob im Fernsehen oder Kino. Man kann hier und da über die Qualität anderer Meinung sein, aber ich finde dieses Jammern über die deutsche Komödie zerstörerisch und falsch.
Würden Sie "Türkisch für Anfänger" als Comedy bezeichnen?
Wir nennen es Dramedy, weil wir damit vermitteln wollen, dass die Serie mehr Tiefe hat als normale Comedys oder Sitcoms. Jede gute Serie lebt von einem emotionalen Kern, von einer Geschichte und nicht nur einer Aneinanderreihung von Gags. Wir haben auch als eine der wenigen Sitcoms in Deutschland eine horizontale Erzähl-Ebene gehabt, die sich durch die Folgen zog und sich weiterentwickelte, wie man es sonst nur aus Dailysoaps oder den klassischen Familienserien kennt. In Luzern war es halt nominiert als Sitcom, weil es die Kategorie Dramedy nicht gab.