Foto: Constantin EntertainmentHerzlichen Glückwunsch zum Erfolg von "Extreme Activity". Hat Constantin Entertainment einen neuen Gameshow-Trend eingeläutet?

Otto Steiner: Ob "Extreme Activity" gleich einen neuen Trend einläutet, ist schwierig zu sagen. Auch andere Sender haben schon Gameshows probiert und die liefen weniger erfolgreich. Ich denke, es geht um die Idee und die Umsetzung, aber genauso um den richtigen Sender und Sendeplatz. Nicht immer liegt der Erfolg oder Misserfolg eines Formats allein an der Sendung. Wir haben die Show erfolgreich in einem schwierigen Umfeld am Samstagabend gestartet, obwohl der Sendeplatz für uns eine Überraschung war. Das Format war eigentlich für den Mittwochabend geplant. Mit Jürgen von der Lippe haben wir einen erfahrenen Samstagabend-Hasen gewonnen - auch bewusst gegen die zu erwartende ProSieben-Besetzung - dabei aber nicht auf das gewisse Comedy-Element verzichtet. Wir sind natürlich glücklich über den Erfolg. Wir sind aber auch realistisch genug, dass die ersten sieben Folgen in einem Umfeld ausgestrahlt wurden, wo noch keine Normal-Konkurrenz auf Sendung war. Der Sender hat jetzt elf Folgen nachbestellt und dann werden wir ab September sehen, wo sich das Format gegen die reguläre Konkurrenz wieder findet.

Bei dem bisherigen Erfolg ist nicht zu erwarten, dass die Sendung das einzige Format aus diesem Genre bleiben wird, das in naher Zukunft probiert wird...

Otto Steiner: Man kann nicht einfach die alten Formate aus der Schublade ziehen und sagen, dass die - egal auf welchem Sendeplatz - auf Anhieb wieder funktionieren. Nichtsdestotrotz sind wir dabei, über das ein oder andere weitere Gameshow-Format nachzudenken. Ich würde insgesamt aber weniger von einem neuen Trend reden als vom Ende der Eiszeit für Gameshows. Das Genre wurde ja ein paar Jahre wirklich gar nicht angefasst. Und jetzt kommen in unseren Kreativ-Meetings immer häufiger auch solche Konzepte wieder ins Gespräch.

Braucht man für ein Comeback des Genres denn die üblichen "Panel-Existenzen" (Harald Schmidt) oder ist auch ein Otto Normal-Zuschauer als Kandidat interessant genug?

Otto Steiner: Ganz klar nein. Man braucht nicht zwingend Prominente. Wir werden zum Beispiel bei "Clever", auch wenn es nur indirekt eine Gameshow ist, ab September von Promis auf „normale“ Menschen umstellen. Eine Marktforschung hat ergeben, dass die Zuschauer das Format wegen der starken und interessanten Experimente lieben und weniger wegen der prominenten Kandidaten.