Foto: DWDL.de; Bernd das Brot: KikaIst das bei den Programmentscheidern der Sender auch schon angekommen?

Das kann ich gar nicht beantworten. Ich bin Gott sei Dank kein Programmentscheider. Aber es fällt auf, dass wir mit der ProSieben „Märchenstunde“ ein extrem teures und auf jeden Fall experimentelles Format wagen dürfen. Da hat unser Produzent Christian Becker den Leuten wirklich ganz schön was abgerungen. ProSieben hätte es natürlich nicht gemacht, wenn sie es nicht gewollt hätten, aber das war schon sehr mutig. Gott sei Dank ist es nicht gefloppt. Das hätte sonst einen großen Rückschritt bedeutet – egal ob man die Sendung gut oder schlecht findet. Allein die Tatsache, dass Geld in die Hand genommen wird, um wieder Deko zu bauen, Kostüme zu nähen, das finde ich ganz großartig. Das gab es ja sehr lange in der Form und in der Vehemenz überhaupt nicht.

Ist es denn eine Frage von Geld, wie lustig eine Sendung wird?

Geld spielt dann eine Rolle, wenn ich eine bestimmte Art von Comedy haben möchte. Wenn es einen Trash-Charakter haben darf, wenn das Licht nicht immer sauber gesetzt sein muss, wenn man merken darf, dass die Leute verkleidet sind, kann es zum Beispiel trotzdem extrem lustige Visual-Comedy sein. Wenn ich aber einen gewissen Anspruch habe und auch einen gewissen Production-Value mit verkaufen will, brauche ich Geld. Bei einem Sender wie ProSieben ist das zum Beispiel extrem wichtig zu der Sendezeit. ProSieben hat dieses Image des Spielfilmsenders, und deswegen muss es sauber und handwerklich hundertprozentig astrein sein. Wenn es das nicht ist, dann passt es nicht auf diesen Sender und schon gar nicht auf diesen Sendeplatz. Wenn ein Sender aber sagt, wir senden das donnerstags nachts, dann kann ich natürlich den Geld-Hahn zu und den Trash-Hahn auf drehen. Das muss der Mensch vom Sender, der das bestellt, dann natürlich auch wissen und akzeptieren. Im Kern hat nur der Production-Value was damit zu tun. Es kommt immer drauf an, was der Sender dann letztlich erwartet.
 
 
Das hängt doch sicher auch mit der Zielgruppe zusammen.

Allerdings. Das muss ja dann für eine Zielgruppe sein, die im Nachtprogramm von den Sexy-Clips zur Comedy schaltet. Wie man das allerdings hinkriegt, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Wenn man Comedy macht und Kinderfernsehen, wo liegen denn da die Unterschiede in der Arbeitsweise?


Bei uns gibt es eigentlich keine, weil wir alle bei der Bumm-Film eigentlich einen sehr lebendigen Link zu unserer Kindheit haben. Ich habe viel Lego zu Hause und ganz oft kommt bei uns auch die Frage auf: „Hätte ich das als Kind gut gefunden?“. Ich kann ganz ehrlich sagen, ich hätte „Bernd das Brot“ sehr gern geguckt, obwohl ich nicht alles verstanden hätte.