
Definitiv. Es ist ja jetzt schon wieder so, dass man fast schon das Gegenteil denkt: Viel platter dürfte es jetzt vielleicht nicht mehr werden. Ich finde es aber eher gut, weil die Deutschen ein Volk sind, dass sich beim Lachen umsieht, um zu gucken, wer lacht und wer nicht. Das kann man im Publikum bei „Scheibenwischer“ sehen. Es gibt immer wieder Leute, die nicht wissen, wovon gerade gesprochen wird. Aber wenn sie sehen, dass um sie herum gelacht wird, dann muss das gerade ein toller Gag mit sehr viel Sophistication gewesen sein. Dann lach ich besser mal mit. Das ist sehr typisch deutsch.
Wenn man sich die Comedy der vergangenen Jahrzehnte anguckt - vom höheren Blödsinn der „Neuen Frankfurter Schule“ und Schobert und Black über „Blödelbarden“ wie Otto, dem Standup-Boom in den Neunzigern bis hin zu Stefan Raab und Oliver Pocher: Erleben wir da auch einen Wertewandel im Humor? Also in den Fragen „Was ist eigentlich lustig?“ und „Worüber wird gelacht“?
Es ist deutlich anders geworden! Es hat sich eine Sache geändert, die ich auch sehr positiv finde. Wir schreiten langsam zu Kür: Zur Character-Comedy. Gepaart mit dem Wissen um Visual Comedy ergibt die Character-Comedy erst das, was eigentlich die Königsdiziplin ist. Wenn man so will, ist auch Oliver Pocher ein „Character“, der als eine selbstgewählte Version seiner selbst etwas dadurch komisch macht, dass er es macht wie er es macht. Und natürlich auch durch seinen Einfallsreichtum und seine Frechheit. Dann gibt es auch Leute, die das sehr exzessiv betreiben, wie zum Beispiel Piet Klocke. Bei ihm ist natürlich eindeutig, dass er eine Figur spielt, aber er ist ein Character, der Wortwitz und Visual-Comedy in sich vereint. Dann gibt es noch die Standup-Leute, die ihren „Character“ in einer entsprechenden Dosierung für sich einsetzen, wie Ingo Appelt zum Beispiel. Der kommt, obwohl es eine Kunstfigur ist, sehr authentisch rüber und scheint, als wär er wirklich so. Oder ein Johann König, der natürlich spielt, aber da steckt viel von ihm selbst drin – und mitunter spielt er einen Character, der einen Character spielt und dabei über seine eigene Performance lachen muss. Ich finde es total großartig, dass wir jetzt langsam richtige Menschen sehen, die eine Version ihrer selbst zwar überhöht darstellen, aber greifbar werden. Nicht einfach jemand, der einen Witz erzählt. Insgesamt finde ich, dass sich die Deutsche Comedy ganz prächtig entwickelt. Ganz unterhaltsam und sehr variationsreich.
Es ist deutlich anders geworden! Es hat sich eine Sache geändert, die ich auch sehr positiv finde. Wir schreiten langsam zu Kür: Zur Character-Comedy. Gepaart mit dem Wissen um Visual Comedy ergibt die Character-Comedy erst das, was eigentlich die Königsdiziplin ist. Wenn man so will, ist auch Oliver Pocher ein „Character“, der als eine selbstgewählte Version seiner selbst etwas dadurch komisch macht, dass er es macht wie er es macht. Und natürlich auch durch seinen Einfallsreichtum und seine Frechheit. Dann gibt es auch Leute, die das sehr exzessiv betreiben, wie zum Beispiel Piet Klocke. Bei ihm ist natürlich eindeutig, dass er eine Figur spielt, aber er ist ein Character, der Wortwitz und Visual-Comedy in sich vereint. Dann gibt es noch die Standup-Leute, die ihren „Character“ in einer entsprechenden Dosierung für sich einsetzen, wie Ingo Appelt zum Beispiel. Der kommt, obwohl es eine Kunstfigur ist, sehr authentisch rüber und scheint, als wär er wirklich so. Oder ein Johann König, der natürlich spielt, aber da steckt viel von ihm selbst drin – und mitunter spielt er einen Character, der einen Character spielt und dabei über seine eigene Performance lachen muss. Ich finde es total großartig, dass wir jetzt langsam richtige Menschen sehen, die eine Version ihrer selbst zwar überhöht darstellen, aber greifbar werden. Nicht einfach jemand, der einen Witz erzählt. Insgesamt finde ich, dass sich die Deutsche Comedy ganz prächtig entwickelt. Ganz unterhaltsam und sehr variationsreich.