
Wir haben natürlich einen Begleitwagen, in dem auch der Kameramann sitzt für den Fall dass wir aussteigen und Fahrgäste noch auf Partys oder Ausstellungen begleiten. Dieser Wagen fährt vor mir her, denn meine Straßenkenntnis in Berlin ist natürlich noch nicht so ausgeprägt. Und ein Navigationsgerät können wir ja auch nicht nutzen, weil uns das immer in die Gespräche reinquatschen würde. Aber einfach ist es trotzdem nicht. Ich fahre in einer Nacht zehn bis zwölf Stunden selber und muss dabei intelligente Gespräche führen: Das ist schon ein Knochenjob, der aber sehr sehr viel Spaß macht.
Wie kommt man überhaupt ins Gespräch? Kann man sich vorbereiten?
Es ergeht mir ähnlich wie in der „Schillerstraße“: Es gibt kein Drehbuch, alles ist improvisiert. Ohne gewisse Fragen kommt man natürlich nicht ins Gespräch. Wer bin ich, wer sind sie, wo kommen sie her, was machen sie beruflich und solche Fragen. Damit tastet man sich langsam ran und versucht einen Ansatzpunkt zu finden, auf den man eingehen kann. Sei es nur, dass eine Frau erwähnt, dass ihre Kinder 6 und 21 Jahre alt sind und man denkt hoppla, was steckt für eine Familiengeschichte dahinter.

Wie reagieren die Fahrgäste, die plötzlich bei Ihnen landen?
Wir fahren "auf Winke", wie es so schön heißt. Und wenn wir anhalten und die Leute einsteigen, schlage ich Ihnen den Deal vor: Sie fahren umsonst, dafür unterhalten wir uns während die Kameras laufen. Ich hatte anfangs die Angst, dass keiner einsteigt. Aber fast alle sind eingestiegen. Bei uns dürfen die Menschen einfach sie selbst sein, sie können nix gewinnen und bei uns wird auch niemand vorgeführt. Wir sind da unspektakulär spektakulär.
Also ist bei Ihnen niemand eingestiegen, der dachte er wäre im "Quiztaxi"?
(lacht) Doch, das passiert ab und zu. Man erkennt unser Taxi von aussen natürlich leicht, weil im Auto alles ausgeleuchtet ist und Kameras installiert sind. Und manche Leute, die uns noch nicht kennen, denken tatsächlich, wir wären das Quiztaxi. Da kläre ich sie aber ganz schnell auf und sie bedauern es ganz und gar nicht.