Foto: RTLDoku-Sendungen sind im Augenblick zu jeder Tageszeit schwer angesagt. Man raunt sich aber hier und da zu, dass der Talk in der Daytime ein Comeback erleben könnte. Was sagen Sie dazu?

Der Talk war nie tot. Auch wenn es jetzt nur noch zwei tägliche Talkshows gibt, laufen die doch noch sehr ordentlich. Britt Reinecke und  Oliver Geißen machen nach wie vor einen fantastischen Job. Es gibt im Fernsehen immer Wellenbewegungen. Mitte bis Ende der Neunziger hat jeder Talk gemacht, und das wurde dann irgendwann zu viel, weil es keine Auswahl  an Themen und Gästen mehr gab. Talk ist aber nach wie vor ein tolles Genre, das immer aktuell und nicht weg zu denken ist.

Wieso nicht?

Jeder Mensch erlebt pro Monat mindestens ein bis zwei spannende Geschichten und hat welche zu erzählen. Das Leben entwickelt sich weiter. Das ist das Spannende an der Talkshow: Man sieht Menschen, die aus ihrem privaten Leben erzählen oder zu einem Thema eine dezidierte Meinung haben. Geschichten, die das Leben schreibt, werden nie tot sein.
 

 
Also eine positive Prognose für den Talk. Arbeitet time2talk bereits an neuen Talk-Formaten?

Wir sind – auch durch die Sendung „Vera am Mittag“ – eine Talkshowfirma und würden uns natürlich wünschen, wenn mehr solcher Sendungen gemacht würden. Da sind wir dran. Auch mein Kompagnon Ulrich Hansbuer hat mit "Peter Imhof", "Ricky" und einigen Sendungen in Österreich eine große Talkerfahrung.

Wie muss denn ein neuer DailyTalk aussehen, um Erfolg zu haben?


Die Zeit der großen Trash-Talkshows ist in meinen Augen vorbei. Die Leute haben wieder Interesse an etwas ruhigeren, tiefgründigeren Gesprächen. Da braucht man nicht mehr den Aufmarsch von vielen Gladiatoren, sondern ganz gezielt vier bis fünf Gäste, die etwas zu sagen haben und eloquent sind. Das alles kann man natürlich weiter entwickeln und zum Beispiel mit Hintergrundberichten anreichern.