
Je nachdem wie gut und schnell sich die neuen Plattformen als neue Transportwege für Inhalte entwickeln werden ist das tendenziell ein Weg hin zu einer größeren Unabhängigkeit der Produzenten von den Sendern. Aber das, was tatsächlich an Umsatz oder Ertrag bei Projekten für neue Plattformen herauskommt, wird auch in absehbarer Zeit in keinem Verhältnis zu unseren Geschäften aus dem Fernsehbereich stehen. Wir sind und bleiben in erster Linie Fernsehproduzent.
Und wo liegen die derzeitigen Herausforderungen im Segment der Fernsehproduktion?
Die Rechte an unseren Programmen haben durch die Digitalisierung einen deutlich höheren Wert, als sie früher hatten. Früher hat der Produzent dem Sender alle Rechte übergeben, aber im Prinzip verwertbar war nur das Free-TV-Recht. Es hat sich deshalb damals häufig niemand Gedanken darüber gemacht, dass es sich ja um ein ganzes Bündel von Rechten handelt. Jetzt natürlich hat sich das geändert. Es gibt zahlreiche weitere Auswertungsmöglichkeiten - zum Beispiel Mobile, Video on Demand und Internet. Die Bedeutung dieser Rechtefrage hat also deutlich zugenommen. Es liegt angesichts der gewachsenen Auswertungsmöglichkeiten auf der Hand, dass ein Geschäftsmodell, das dem Sender alle Rechte gibt, schlicht nicht mehr zeitgemäß ist. Wir gehen sogar noch weiter und sagen, dass das Total-Buyout Modell die Entwicklung der neuen Plattformen hemmt.
Wie könnte das Preismodell zukünftig aussehen?
Ein kostenbasierter Preis ist wirklich von vorgestern. Inzwischen fangen die diversen neuen Märkte an, zu funktionieren. Wir benötigen dringend einen Paradigmenwechsel. Es ist doch nur logisch, dass derjenige, der die kreative Arbeit leistet, auch einen Anreiz haben muss, weiter kreativ zu sein. Nur, in einer Struktur, in der ein Produzent für seine Programmidee von einem Sender einen festen Betrag erhält, dagegen keine kontinuierlichen Umsatzrückflüsse aus der Rechteauswertung bekommt, entwickelt er für solche Dinge weder größeres Interesse noch hat er den finanziellen Spielraum, um innovative Formate für neue Plattformen herzustellen. Das ist ein Problem: Die Produktionsbranche ist nach wie vor chronisch unterfinanziert und das, obwohl die Fernsehsender inzwischen den Großteil der kreativen Verantwortung und Entwicklung auf Produktionsfirmen abwälzen.
Ein kostenbasierter Preis ist wirklich von vorgestern. Inzwischen fangen die diversen neuen Märkte an, zu funktionieren. Wir benötigen dringend einen Paradigmenwechsel. Es ist doch nur logisch, dass derjenige, der die kreative Arbeit leistet, auch einen Anreiz haben muss, weiter kreativ zu sein. Nur, in einer Struktur, in der ein Produzent für seine Programmidee von einem Sender einen festen Betrag erhält, dagegen keine kontinuierlichen Umsatzrückflüsse aus der Rechteauswertung bekommt, entwickelt er für solche Dinge weder größeres Interesse noch hat er den finanziellen Spielraum, um innovative Formate für neue Plattformen herzustellen. Das ist ein Problem: Die Produktionsbranche ist nach wie vor chronisch unterfinanziert und das, obwohl die Fernsehsender inzwischen den Großteil der kreativen Verantwortung und Entwicklung auf Produktionsfirmen abwälzen.