Statt skandalträchtiger PR wünscht sich der Verband eine umsichtigere Thematisierung der Organspende. Damit liegt er auf einer Linie mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de winken beide Anstalten, die zu Weilen auch große medizinische Themen in langen Informationsstrecken aufgreifen, ab. "Es wäre keine Darstellungsform, die die ARD wählen würde, weil es die Menschenwürde verletzt", sagt Lars Jacob von der ARD.Für Peter Gruhne vom ZDF ist klar: "So etwas wäre für das ZDF nicht denk- und nicht machbar. Die Verteilung von Spenderorganen gehört nicht in Spiel- oder Unterhaltungssendungen". Das ZDF würde eher in Form von Dokumentationen oder Magazinbeiträgen für das Thema sensibilisieren. Ohnehin ist mehr als fraglich, ob eine auf einer solchen Sendung beruhende Organverpflanzung überhaupt mit dem deutschen Transplantationsgesetz vereinbar wäre. Ärztekammer und andere Verbände sagen ganz klar nein.

Auch bei RTL II, der in Deutschland ein großer Abnehmer von Endemol-Produktionen ist und auch die im Vorfeld heftig umstrittene und inzwischen als harmlos eingestufte Sendung "Big Brother" im Jahr 2000 ins Programm nahm, gibt man sich bedeckt. "Eine solche Sendung ist bei uns nicht geplant", sagt Sendersprecherin Susanne Raidt kurz und knapp auf DWDL.de-Nachfrage. Auch für ProSieben kommt eine solche Sendung nicht in Frage. Beim deutschen Ableger des internationalen Produktionsunternehmens Endemol hingegen fällt die Äußerung mehrdeutig aus. Auf die Nachfrage, ob eine Adaption der Sendung auch für den deutschen Markt geplant sei, vertröstet Geschäftsführer Borris Brandt auf auf den kommenden Montag.


