
Lediglich die Ankündigung sorgt für Aufsehen und der öffentlich-rechtliche Sender BNN ist nun weit über die Landesgrenze hinaus bekannt. Man beteuert, in bester Absicht zu handeln und verweist auf die makabre Situation, in der nierenkranke Patienten ohnehin steckten. Da sei die Chance von rund 33 Prozent der Kandidaten größer, als in der Realität.

Unabhängig von der ethischen Bewertung einer solchen Sendung steht außer Frage, dass allein die Ankündigung das Thema Organspende international in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt hat. Doch die für Holland angekündigte Darstellungsform geht hier zu Lande vielen zu weit. So auch der Patientenvereinigung Verband Organtransplantierter Deutschlands e.V. (VOD).
Deren Vorstandsmitglied Stefanie Schulze-Schleithoff sagte im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de: "Bei einer solchen Sendung handelt es sich nur um eine andere Form des Organhandels, bei dem nicht die medizinische Dringlichkeit entscheidet, sondern das Glück". Eher als kontraproduktiv für die Interessen der Patienten sieht der VOD-Vorsitzende Wolfang Linne die Sendung. So sorgten derlei showträchtige Inszenierungen des Themas bei Betroffenen für nachhaltige Verunsicherungen und machten mühevolle Aufklärungsarbeit im Handstreich zu nichte. Noch heute habe der Verband mit den Nachwirkungen des Spielfilms "Fleisch" zu kämpfen, der vor rund dreißig Jahren das Thema Organraub behandelte, erklärt Linne im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, was deutsche Fernsehsender zur geplanten Show in Holland sagen.