Foto: Medientage MünchenAuch die Jugendschützer haben die Sendung nach wie vor auf dem Schirm. "Es ist grundsätzliche Praxis der KJM, dass wir uns jede weitere Folge einer Sendung anschauen, wenn eine Ausgabe der Reihe zuvor beanstandet wurde", so der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring (Foto). Das gelte im übrigen auch für andere umstrittene Formate, wie zum Beispiel die RTL II-Reihe "Big Brother" oder das derzeit in Deutschland wieder nahezu omnipräsente Dschungelcamp "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!".

Während publizistische Kritik am Sender eher abprallt, nimmt man bei RTL die Auflagen der Medienwächter nicht auf die leichte Schulter. "Wir werden die Bedenken der KJM aus der letzten Staffel in unserer Arbeit an der neuen Staffel berücksichtigen", sagte RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer auf DWDL.de-Nachfrage. Im Zuge der Beanstandung der Sendung im vergangenen Jahr wird der Sender nun alle Folgen vorab der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) zur Bewertung vorlegen. Dafür wurde der Produktionsprozess so umgestellt, dass die einzelnen Folgen vier Tage vor ihrer geplanten Ausstrahlung vorliegen.
 

 

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Doch einen Maulkorb für Dieter Bohlen wird es auch in diesem Jahr nicht geben. Schließlich ist er es, der dem Format mit seinen grenzwertigen Äußerungen Diskussionstoff gibt. "Dieter Bohlen wird nach wie vor Tachales reden und die gesanglichen Leistungen der Kandidaten deutlich und ehrlich beurteilen", so RTL-Sprecherin Eickmeyer, die sich freut, wenn die Sendung auf Schulhöfen und in Büros Gesprächsthema wird. Jedoch merkt sie an: "Ob uns die Neuauflage einer Geschmacksdiskussion tatsächlich weiterbringt ist wohl eher fraglich. Wir werden sehen".

In der Tat: Man darf gespannt sein, wann sich Feuilleton und Medienaufsicht mit großen Worten über die aktuellen Folgen ereifern - und was RTL, wo man mittlerweile ein hohes Maß an Erfahrung mit Aufreger-Inhalten hat, redaktionell tun wird und damit eine Debatte in Gang setzt.