MiniaturstudioFür das größte Kopfzerbrechen sorgt allerdings die Musik - ohne passende Musik lohnt sich ein Nachbau des Studios nicht. "Es macht kein Sinn, ein Projekt zu starten, von dem man die Musik nicht besitzt." Dass er an die Musik der niederländischen "Miljonenjacht" gekommen ist, wundert ihn heute noch selbst am meisten: "Ich habe mich an den Komponisten gewandt - und als ich schon längst nicht mehr mit einer Antwort rechnete, kam plötzlich ein Brief mit einer beiliegenden CD." Daraufhin konnte die Arbeit beginnen, auch wenn nach dem Ende der Aufzeichnungen die meisten Modelle wieder abgebaut wurden.

Einzig das Studio von "Wer wird Millionär?" steht noch im Keller. "Ich habe leider keine Halle, in der ich die Arbeiten lagern kann, das tut natürlich schon ein bisschen weh", gibt Baumann zu. "Aber ob man's glaubt oder nicht: Sobald man die normale Beleuchtung einschaltet, sieht das Modell dann gar nicht mehr so toll aus." Reaktionen von Sendern oder Produktionsfirmen hat es bislang übrigens noch nicht gegeben, doch Baumann hofft, dass sich das noch ändern wird. Als reines Hobby-Projekt gestartet, sei ihm im Laufe der Zeit die Idee gekommen, die Modelle als Referenzen zu verwenden, um sich bei Produktionsstudios und Fernsehsendern als Mediengestalter zu bewerben.



MiniaturstudioUnd auch wenn sich der 23-Jährige eine Zukunft als selbstständiger Modellbauer gut vorstellen kann - in erster Linie möchte er die Sender von sich überzeugen. Nicht zuletzt deshalb beschäftigt er sich nun bereits seit über zwei Jahren mit der kompletten Eigenentwicklung einer Show. "Drei Designs habe ich bereits durchgearbeitet und wieder verworfen, ein guter Kumpel hat die Musik dazu geschrieben - und mit der Musik kam auch die Inspiration", sagt Adrian Baumann. Das Ziel rückt dabei immer näher: "Ich bin jetzt beim Dreh und habe schon etwa 40 Prozent bewerkstelligt." Spätestens im Mai will er fertig sein und sein Projekt dann den Produktionsfirmen Endemol und Grundy Light Entertainment vorstellen.

Um die große Karriere, sagt er, geht es ihm dabei aber nicht. "Es ist einfach nur schade, wenn man es nicht versucht." Bis es soweit ist, dürften jedoch immer wieder Probleme bei der Produktion auftauchen. "Man muss viel improvisieren und oftmals auch reparieren", erzählt Baumann im DWDL.de-Gespräch, schließlich könne man etwa bei der Aufzeichnung schnell mit der Kamera an der Kulisse anecken.



Mehr zum Thema

Obwohl die Beachtung von Seiten großer Firmen bislang ausblieben, denkt Adrian Baumann nicht ans Aufhören. "Die großen Träume habe ich zwar durch, aber die frühere Sat.1-'Quiz Show' oder 'Der Schwächste fliegt' würde ich gerne noch realisieren", sagt der Modellbauer und trauert dabei auch ein wenig der Gameshow-Hochphase des deutschen Fernsehens hinterher. Viel mehr Kopfzerbrechen bereiten ihm allerdings die schwierigen Synchronisationsarbeiten. "Es braucht dafür eben auch geeignete Sprecher, die einen Text so lesen können, dass er nicht abgelesen klingt." Trotz aller Echtheit bleibt eine Hürde nämlich bestehen: Selbst sprechen können die Playmobil-Figuren noch immer nicht.