Keine zwei Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, im Westen Salzburgs, wächst seit gut einem Jahr ein neuer Fernsehsender, der weit über die Landesgrenzen Österreichs hinweg Zuschauer erreichen und Marktanteile gewinnen will. Servus TV ist der Name des Senders, der am 1. Oktober 2009 auf Sendung ging und in Deutschland bislang vielleicht zu oft als österreichischer Regionalsender und damit unspektakulär abgestempelt wurde. Hinter Servus TV steht mit Red Bull Media House die Medientochter des weltweit erfolgreichsten Energydrink-Produzenten. Dessen Chef Dietrich Mateschitz ist Lokalheld in und um Salzburg. Das merkt man schon, wenn der Taxifahrer vom Flughafen in den höchsten Tönen von ihm spricht. Der Multi-Milliardär und sein Produkt sind allgegenwärtig. Man ist plötzlich mitten in der provinziell anmutenden Heimat einer Weltmarke, die 2007 den kleinen Lokalsender Salzburg TV übernahm und damit der TV-Branche Rätsel aufgab. Was will ein internationaler Konzern wie Red Bull mit einem lokalen Fernsehsender?
Für einen kleinen Regionalsender wäre der Aufwand auch kaum gerechtfertigt: Der Sender sucht weiter händeringend nach Verstärkung und hat bereits zahlreiche namhafte Köpfe nach Salzburg geholt. Programmdirektor Wolfgang Pütz (ehemals BR) oder Jens Tiedemann (ehemaliger Kerner-Sprecher) kommen aus Deutschland, Geschäftsführer Martin Blank kam im Januar vom österreichischen ProSiebenSat.1-Sender Puls4. Er freut sich darauf bei Servus TV wieder in längeren Zyklen planen und arbeiten zu können.
Das garantiert die Konzern-Mutter. "Wenn Herr Mateschitz etwas macht, dann macht er es gescheit. Und mit vollem Einsatz. Das gilt auch bei Servus TV", erklärt Blank. An gleich drei Standorten ist man in und um Salzburg verteilt. Neben der Zentrale gibt es den modernen, gläsernen Hangar 7, eine Event-Location direkt am Flughafen Salzburg, die Servus TV als spektakuläres Studio für seine Talkshows benutzt. Andere Kollegen sitzen wiederum in direkter Nähe zum Stadion.
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