Jimmy FallonUm ein Haar hätte das Jahr 2010 für ihn zum erneuten Karriere-Knick werden können. Damit hat Jimmy Fallon allerdings schon Erfahrung, denn der 35-jährige Gastgeber der diesjährigen Preisverleihung hatte in seiner Karriere bereits Höhen und Tiefen. Über Jahre hinweg war er, wie es in den USA oft heißt, "famous for beeing famous". Doch die Tatsache, dass er auf peinliche Verfehlungen verzichtete und tapfer durchhielt, bescherte ihm eine eigene LateNight-Show bei NBC.

Was bis vor einem Jahr noch als Krisen-sicherer Traumjob galt, zog ihn beinahe mit hinein in die Schlammschlacht zwischen Conan O'Brien, Jay Leno und NBC. Doch fast ohne Kratzer überstand er die kritischen Wochen und wurde von seinem Sender am 4. Mai als Moderator der diesjährigen Verleihung bekannt gegeben. Gerade noch kurz vor dem Abgrund, plötzlich die erste Wahl des Senders, bei dem übrigens auch seine TV-Karriere begann. Von 1998 bis 2004 gehörte er zum Team der legendären NBC-Comedyshow "Saturday Night Live", dem Vorbild von "RTL Samstag Nacht" aus den 90er Jahren.

Jimmy FallonDurch die Comedyshow wurde Fallon zum Star. Doch die Idee, seine gewonnene Popularität lieber für Kinofilme zu nutzen, erwies sich nach seinem Ausscheiden bei "Saturday Night Live" als wenig erfolgreich. Schon vorher hatte er einige Filme gedreht, aber nie den großen Durchbruch in Hollywood geschafft. Als Comedian tauchte er in den kommenden Jahren hier und dort auf. Aber erst am 24. April 2008 fand seine Karriere wieder festen Boden unter den Füßen: Er kehrte zurück zu NBC, unterschrieb einen mehrjährigen Vertrag und wurde wenige Wochen später als Nachfolger von Conan O'Brien bei NBCs "Late Night" vorgestellt.

Tragischerweise verließ Fallon NBC damals als es die Nr.1 unter den amerikanischen TV-Networks war. Bei seiner Rückkehr war NBC tief gefallen und ist übrigens auch bei den diesjährigen Primetime Emmy Awards unter den großen Sendern der mit den wenigsten Nominierungen. Und das in dem Jahr, in dem man selber Gastgeber ist. Man darf gespannt sein, inwieweit Jimmy Fallon dies zur Sprache bringen wird und wie scharf er mit seinem eigenen Sender ins Gericht gehen wird. Angriffsfläche bietet NBC genug - und auch über sich selbst lachen können, das musste Fallon lernen.