
Auch nach dem Ende der Sommerpause sieht es daher weiterhin schlecht aus: Nur drei von zwölf ausgestrahlte Sendungen verzeichneten seither einen zweistelligen Marktanteil. Marktanteile um acht Prozent sind die Regel - und für Sat.1 auf Dauer viel zu wenig. Offensichtlich ist es auch nach einem Jahr nicht gelungen, dafür zu sorgen, Kerner" zum festen Einschaltimpuls für die Zuschauer zu etablieren. Beim ZDF war das einst völlig anders. Ohnehin erscheint es fraglich, ob die Mischung aus schon so oft durchgekauten Themen wie Steuer-Irrsinn, Stromanbieter-Wechsel und Rechen-Weltmeistern tatsächlich die Wende bringen kann.
Bei Sat.1 gibt man sich indes angesprochen auf die Quoten wortkarg, aber dennoch optimistisch: "Wir sind mit der Entwicklung von 'Kerner' zufrieden", ließ Sendersprecherin Diana Schardt auf DWDL.de-Anfrage wissen. Klar ist aber auch, dass Kerners Popularität seit seinem Wechsel vom ZDF gesunken ist. Ein erst vor wenigen Tagen veröffentlichtes Moderatoren-Ranking zeigt, dass Johannes B. Kerner inzwischen in Sachen Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Überzeugungskraft jeweils verloren hat und nur noch durchschnittliche Werte erzielt - im Sport-Bereich wird er inzwischen sogar signifikant schlechter bewertet.
Das Negativ-Attribut "nervig" äußern immerhin 12 Prozent der Befragten - und damit doppelt so viele wie noch 2009. Nicht nur bezogen auf die Einschaltquoten wartet viel Arbeit auf JBK und Sat.1. Derzeit treten Sender und Moderator jedenfalls gehörig auf der Stelle - und so erscheint es zumindest fraglich, ob es im zweiten Jahr wirklich besser laufen wird.