In der Fernsehwelt sucht man nicht erst seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 nach neuen Wegen, sich unabhängiger zu machen vom flatterhaften Werbegeschäft. Im Kinderfernsehen ist das in vielen Bereichen bereits gelungen. So wie Super RTL mittlerweile mehr als ein Viertel seiner Erlöse mit Lizenzprodukten, Events und Paid-Content im Netz verdient, spielt die 360-Grad-Vermarktung auch bei Disney Junior die zentrale Rolle.

Die Content-Verwertung im großen Hause Disney erfolgt sehr effizient. So kommen auch die großen Klassiker der Zeichentrick-Filme noch einmal bei Disney Junior zum Einsatz – zumindest als Content-Stock. Die Reihe "A poem is..." lässt lyrische Meisterwerke rezitieren und unterlegt sie mit Bildern aus Filmen wie "Bambi", "Arielle" oder "Die Schöne und das Biest".

 

 

Als "Content-Lokomotive" bezeichnete Disneys Deutschland-Chef Langer ein Angebot wie Disney Junior. Eine Vielzahl neuer Serien, Formate und Figuren werden aus diesem Umfeld entwickelt und gebündelt, lassen sich jedoch auch auf anderen Plattformen vom Free-TV bis zum DVD-Verkauf und den angrenzenden Geschäften in Erlöse umwandeln.

Bei Disney kann man zufrieden sein. Es läuft mal wieder richtig rund. Das Unternehmen ist weiter auf Wachstumskurs. Mit einem Umsatz von rund 38 Milliarden Dollar im Jahr 2010 ist es der zweitgrößte klassische Medienkonzern weltweit. Der aktuelle vierte Teil der "Fluch der Karibik"-Reihe hat an der Kinokasse bereits die Milliarde Dollar geknackt.

Auch der Animationsfilm "Cars 2" hat das Zeug dazu, ein Erfolg zu werden. Schließlich hat man mit seinen Kinderprogrammen und anderen Produkten eine gewaltige Promotionplattform zur Verfügung. Und sind die Autos auf der Leinwand erstmal ein Erfolg, dann kann man sie auch auf Frühstücksboxen, T-Shirts und viele anderen Produkte drucken. Ein weiterer starker Fokus liegt bei Disney momentan im Retail-Geschäft.