Im Mai begann angesichts des zumindest kalendarisch nahenden Sommers der Anteil an Wiederholungen in der Primetime weiter zu steigen. Einzige Ausnahme war RTL. Hier macht sich bemerkbar, dass sonntags mehr Filme in Erstausstrahlung zu sehen waren, nachdem sich der Sender in den ersten Monaten des Jahres dort allerdings auch extrem zurückgehalten hatte. Das Erste, das ZDF und RTL lagen mit knapp unter 80 Prozent Erstausstrahlungen letztlich quasi gleichauf an der Spitze des Frische-Index.
Danach tut sich eine große Lücke auf und es geht erst wieder bei weniger als der Hälfte Frische-Anteil im Programm von RTL II, ProSieben und Vox weiter. Unter den großen Sendern hatte dabei auch im Mai neben kabel eins wieder Sat.1 den größten Anteil an Wiederholungen im Programm. Weil man in diesem Jahr kaum eine Winterpause gemacht hatte, sondern sehr früh neue Folgen seiner Serien gezeigt hat, gingen die Erstausstrahlungen nun auch früher wieder aus.
DWDL.de-Frische-Index vom Mai 2013
FIX-Punkte Mai 2013 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum Mai 2012 |
|
Das Erste |
79 von 100 |
-7 | -5 |
ZDF |
78 von 100 |
-9 |
-5 |
RTL | 78 von 100 |
+4 | +9 |
RTL II |
49 von 100 |
-4 | +6 |
ProSieben |
49 von 100 |
-5 | -17 |
Vox |
45 von 100 | -6 | +3 |
Sat.1 |
38 von 100 |
-6 | +2 |
kabel eins |
27 von 100 |
-11 | -1 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.