Christina Patzl kam hinzu und Joko Winterscheidt ulkte, dass Sixx eindeutig der Lieblingssender von Klaas Heufer-Umlauf sei. Der erklärte sich: „Du, manchmal brauch’ ich das zum Runterkommen. Wenn ich den ganzen Tag nur ProSieben Maxx geguckt habe, dann geht mir abends die Pumpe, da kann ich nicht pennen. Und die ‚Bonanza‘-Folgen von Sat.1 Gold, die kenn ich dann auch schon. Da guck ich ein bisschen Sixx und back’ mir was. Statt Kiffen.“ Gemeinsam mit Nicolas Paalzow ging es dann um Sat.1 Gold und den großen Bruder Sat.1. „Sat.1 Gold sehen - das ist wie durch ein Fenster in ein besseres Leben schauen“, fasste Heufer-Umlauf passend zusammen. Spannender war Sat.1. „Die Mutter aller Bälle“. Hier stand die Satire „Udo Honig - kein schlechter Mensch“ mit Uwe Ochsenknecht in der Rolle einer natürlich gänzlich fiktiven Geschichte, die total zufälligerweise sehr an die Geschichte von Uli Hoeneß erinnert. Im Stil einer seiner legendären Wutreden bei Pressekonferenzen des 1. FC Bayern München hat „Udo Honig“ in einem Einspieler dann den Journalisten mal die Meinung gegeigt. Sein Monolog:

„Ja, das hört sich wunderbar an, wenn man keinerlei Verantwortung hat für das, was die Programmverantwortlichen von Sat.1 so machen. Das hört sich wunderbar an! Ihr schreibt doch sowieso nur wieder so populistische Scheiße! Ja, das muss man mal ganz deutlich sagen. Eure schlechte Kritik - ja, da seid doch ihr selber dafür verantwortlich und nicht wir! Dann wollt Ihr die Themen wieder exklusiv haben und schiebt dann doch wieder um drei Tage. Was glaubt Ihr eigentlich, wer Ihr seid? Wer Eure Blätter mit Themen füllt? Die Leute in den Redaktionen, die sich die ganzen neuen Programme einfallen lassen. Ohne die hätte Sat.1 nämlich keine TV-Events über die Ihr schreiben könntet. Da würdet Ihr nämlich immer noch weiter übers ‚Glücksrad‘ schreiben! Und wenn ich höre: Beim Screening, bei der Premiere war alles so toll. Ja, und nachher ist aber plötzlich gar nichts mehr toll, wenn die Quote nicht stimmt. Da ist Sat.1 für Euch wieder mehr oder weniger pleite und alles war scheiße. Ja, Freunde, das musste Euch jetzt mal gesagt werden. Trotzdem: Freut Euch einfach auf die Satire des Jahres in Sat.1 - und schreibts keinen Scheiß. So, aber jetzt mal viel Spaß bei der Show. Mahlzeit. Das geht alles auf mich.“

Erneut großes Gelächter in Hamburg. Das Ende der Präsentation nahte. Joko Winterscheidt: „Jetzt holen wir nochmal den Mann dazu, den wir auch liebevoll Mutter nennen, weil er der Busen ist, der uns nährt. Ladies and Gentlemen, please give it up for Sir Wolfgang Link.“ Mit Link und Paalzow auf dem Sofa ging es um die wieder gemeinsam bei beiden Sendern laufende neue Staffel von „The Voice of Germany“. Eine Live-Schalte zu den Dreharbeiten der Blind Auditions in Berlin gab erste Eindrücke. Damit kam die Jahres-Programmpräsentation beinahe zum Ende. Klaas Heufer-Umlauf hatte aber noch eine Frage zur Zukunft der zur Show gewordenen Rubrik „Mein bester Feind“ an ProSieben-Geschäftsführer Wolfgang Link. Die Sendung läuft an diesem Samstagabend.

  • Klaas Heufer-Umlauf: „Sag mal, wenn das jetzt am Sonntagmorgen nicht so gut aussehen sollte. Kommt die zweite Folge trotzdem?“
  • Wolfgang Link: „Ja, aber dann muss man sich halt den Wecker früh stellen bei uns."
  • Joko Winterscheidt: „Schreiben Sie bitte alle: Es kommt eine zweite Folge, egal wie die Quote ist!“
  • Wolfgang Link: „Das kommt dann im Doppelpack mit ‚Die Band‘ und wird gesandwicht mit ‚Empire‘“

An Selbstironie mangelte es bei der Jahres-Programmpräsentation von ProSiebenSat.1 in Hamburg nicht. Anders als in den Vorjahren, wo allein die Sendergeschäftsführer ihre Programm-Highlights präsentierten, war die Verpackung in „Circus HalliGalli“-Optik mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in diesem Jahr wieder mehr das, was ProSiebenSat.1 insgesamt gerne ist: Gutes Entertainment. Und ganz nebenbei vermittelte es die subtile Botschaft: ProSieben hat auch ohne Raab zwei lustige Kerle, die wie zuletzt Christoph Maria Herbst so stilprägend für den Sender, wenn nicht sogar die Sendergruppe sind, dass man ihnen die Aufgabe überlässt, den Werbekunden und Journalisten das Portfolio des Unternehmens zu präsentieren. Dafür war Raab nur selten zu gewinnen.

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