Wenn es eine tägliche Sendung auf fast 2.000 Folgen bringt, dann lässt sich mit Fug und Recht von einem Dauerbrenner sprechen. Zehn Jahre lang gingen Michael Naseband und Alexandra Rietz in der Sendung "K11 - Kommissare ermitteln" als echte Polizisten in fiktiven Fällen in Sat.1 auf Verbrecherjagd - und wer sich gelegentlich durch die Fernsehlandschaft zappt, könnte den Eindruck gewinnen, dass sich daran bis heute nichts geändert hat. Das hängt vor allem damit zusammen, dass der Spartensender Sat.1 Gold selbst mit Uralt-Folgen der Pseudo-Doku beachtliche Quoten erzielt.

Weil gleichzeitig die vorabendliche Quoten-Not im Hauptprogramm nicht geringer geworden ist, reifte mit der Zeit die Idee, eine Neuauflage produzieren zu lassen. Und so kehrt "K11" an diesem Montag zurück - sieben Jahre nach der Einstellung. "Wir haben uns natürlich sehr über die erneute Arbeit mit Michael Naseband und Alexandra Rietz gefreut, das Format grundlegend überarbeitet und hoffen sehr, dass das neue 'K11' an seine großen Erfolge anknüpfen kann", lässt die zuständige Produktionsfirma Constantin Entertainment ausrichten.

Katrin Stockhaus© Sat.1
Anders ist nicht zuletzt der Look. "Beim neuen 'K11' kommt neueste Kameratechnik zum Einsatz. Dadurch entstehen ganz neue und packende Bilder", sagt Katrin Stockhaus (Foto), Vice President im Bereich Reality / Access bei Sat.1, gegenüber DWDL.de. "Außerdem bekommen die alten Ermittler-Hasen Michael Naseband und Alexandra Rietz nicht nur ein helles, modernes und urbanes Headquarter, sondern mit Philipp Stehler und Daniela Stamm zwei Neulinge an die Seite gestellt. Und damit stehen im Vergleich zum ursprünglichen Format nun vier echte Polizisten als Ermittler vor der Kamera."

Neuzugang Philipp Stehler ist jedoch nicht nur ausgebildeter Polizist, sondern machte sich in der jüngeren Vergangenheit auch als Kandidat der RTL-Datingshows "Die Bachelorette" und "Bachelor in Paradise" einen Namen. Inzwischen zählt der Influencer mehr als eine Viertelmillion Fans auf Instagram - und zumindest einige davon würde Sat.1 sicher gerne zum Einschalten bewegen.

Dass der ganz große Hype um Scripted-Formate in den vergangenen Jahren abgeflaut ist, dürfte den Start jedoch eher erschweren. An Reichweiten von mehr als drei oder gar vier Millionen Zuschauer, wie sie "K11" einst in der Hochphase erzielte, wird in Unterföhring wohl niemand denken, auch wenn Sat.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger das Format kürzlich als den "'Tatort' der Light-Crime-Dokus" würdigte.

Wie schwer es ist, ein ehemals erfolgreiches Format wiederzubeleben, konnte Sat.1 in den zurückliegenden Wochen schon einmal erleben. Als der Sender den "Niedrig und Kuhnt"-Nachfolger "Grünberg und Kuhnt" an den Start brachte, lag der durchschnittliche Marktanteil über vier Wochen hinweg jedenfalls bei weniger als fünf Prozent in der Zielgruppe. "Richter und Sindera", deren 18-Uhr-Sendeplatz "K11" ab sofort übernimmt, machten ihre Sache im Vorfeld etwas besser.


Und an weiterem Nachschub im Crime-Genre wird bereits gearbeitet, wie die Pläne für "Zugriff Berlin - Team Römer ermittelt" rund um den einst durch "Richterin Barbara Salesch" bekannt gewordenen Anwalt Bernd Römer zeigen (DWDL.de berichtete). Katrin Stockhaus will das Genre daher nicht zu den Akten legen. Scripted-Doku-Formate wie "Klinik am Südring" oder "Auf Streife" seien seit langem fester und erfolgreicher Bestandteil der DNA des Senders, sagt sie. "Dass Sat.1 dieses Genre auch in Zukunft bei der Entwicklung neuer Formate im Blick behalten, versteht sich da von selbst."

"K11 - Die neuen Fälle" läuft montags bis freitags um 18:00 Uhr in Sat.1.